Gibt es kulturelle Unterschiede bei Glücksspielen zwischen West und Ost?

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West und Ost weisen kulturell durchaus markante Unterschiede auf. Während man im Westen stark auf Materialismus konzentriert ist, haben im Osten andere Werte Priorität. Dazu gehören beispielsweise die Pflege sozialer Kontakte bereits im engsten Kreis. Selbstredend unterscheiden sich in Deutschland nach wie vor Dialekte sehr stark voneinander, doch könnte man hierbei auch eine Aufzählung unterschiedlicher Dialekte zwischen Nord und Süd anstreben. Dennoch sind sie zweifelsohne ein fester Bestandteil der Kultur, der allmählich verschwindet. Immerhin lernt man an der Schule Hochdeutsch, weshalb auch beispielsweise Plattdeutsch in der jüngeren Generation kaum mehr ein Begriff ist. Die einzige Ausnahme bildet sich für jene, die ländlich aufwachsen.

Doch wie steht es eigentlich mit kulturellen Unterschieden zu Glücksspielen zwischen West und Ost? Mittlerweile gibt es mehrere Casinos sowohl im Osten als auch im Westen, wie unter anderem das Verde Casino Deutschland. Werfen wir einen Blick darauf, wie stark sich gewisse Bevorzugungen voneinander unterscheiden.

Die Wessis und die Ossis

Wessis und Ossis haben in ihrer jüngeren Vergangenheit stark konträre Umfelder erlebt, sodass logischerweise beide Seiten der Deutschen unter anderen Verhältnissen lebten. In Westdeutschland gab es quasi alles und man war vermeintlich frei. Jeder konnte tun und lassen, was er wollte, wie beispielsweise in alle Herren Länder zu reisen. Ossis hingegen wurden vom Sozialismus geprägt. Alle waren mehr oder minder gleich, es sei denn, man gehörte der Partei an und konnte darüber einige Vorteile erringen. Vieles gab es in Ostdeutschland nicht an Produkten und Services, man stutzte sich voll und ganz auf Produkte aus dem eigenen Land. Bekannterweise gab es beispielsweise keine Bananen in Ostdeutschland oder nur selten, Einlegegurken kamen traditionell aus dem Spreewald und auf ein Auto musste man bis zu 30 Jahre warten.

Allein aufgrund dieser massiven Unterschiede, was beiden deutschen Völkern geboten wurde, ergaben sich kulturelle Unterschiede, die sich insbesondere im Verhalten zeigten. Einige seien hier aufgeführt:

Westen Osten
Materialismus im Überfluss Strenge Marktwirtschaft
Vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten Entwicklung nur auf einer Ebene möglich
Starker Einfluss aus den USA Starker Einfluss aus der Sowjetunion

Nachdem die Mauer fiel, war zunächst eines zu beobachten: Die Ostdeutschen hatten über Jahre zwangsweise Geld gespart, da sie es nicht ausgeben konnten. Wie bereits erwähnt, war die Warteliste für ein Auto so lang, dass man rund 30 Jahre warten musste. Reisen waren ebenfalls nur sehr begrenzt möglich. Wer schlau war, hat eine Reise eher dazu genutzt, sich aus der DDR zu entschwinden und in den Westen zu flüchten. Diese Ersparnisse konnten nach dem Mauerfall an den Mann gebracht werden. Insbesondere in Städten nahe der Grenze war der Menschenstrom an Käufern kaum aufzuhalten.

Glücksspiele in der DDR

Man fragt sich, wie die Ostdeutschen wohl ihre Freizeit verbracht haben. Immerhin musste man stets aufpassen, wer im engen Umfeld nicht doch heimlich V-Mann für die Partei spielte. Im Auftrag der SED spionierten sich Bürger gegenseitig aus, um sich selbst dadurch Vorteile zu erhoffen.

Glücksspiele wurden sehr kritisch betrachtet und waren eigentlich im Gegensatz zu Westdeutschland verboten. Dennoch haben sich einige Spiele bewahrt, wie vor allem das Skatspiel. Altenburg gilt als der Geburtsort des modernen Skatspiels. Es wurde breitflächig im Osten gespielt, wie auch im Westen. Im Osten gab es von der staatlichen Seite her Berührungsängste, sodass man Skat besser nicht ansprach. Dennoch gab es selbstverstandlich kritische Stimmen zum beliebten Glücks- und Fahigkeitsspiels.

Eine neue Welt mit der Wiedervereinigung

Das Ostdeutschland von einst, dem der Verfall drohte, gibt es lange nicht mehr. Bereits kurz nach der Wende eröffneten große Ketten aus dem Westen im Osten ihre Filialen, worunter alles vertreten war. Entsprechend zog sich die Expansion westdeutscher Unternehmen durch alle Branchen:

  • Supermärkte
  • Bekleidungsgeschäfte
  • Baumärkte
  • Möbelgeschäfte
  • Casinos und Spielbanken

Interessant ist jedoch zu beachten, dass es in Ostdeutschland im Verhältnis zu Westdeutschland nach wie vor nur relativ wenige landbasierte Casinos und Spielbanken gibt. Zwei haben sogar im Lauf der Jahre wieder geschlossen. Scheinbar vermisst man dort wenig etwas, was man vorher auch nicht hatte. Im Westen hingegen sind weitaus mehr vorhanden.

Große Unterschiede gibt es nicht

Spielbanken und Casinos unterscheiden sich im Westen und Osten Deutschlands maßgeblich nur in ihrer Anzahl sowie der Spielauswahl. Spielbanken in Ostdeutschland entpuppen sich zunehmend eher als reine Spielhallen für Automatenspielen, wenn auch in gehobener Atmosphäre. Lediglich in Westdeutschland werden auch andere Spiele angeboten.

Hieran lässt sich offenbar der einzige Unterschied zwischen Glücksspielen zwischen West und Ost festmachen – Automatenspiele erfreuen sich im Osten größerer Beliebtheit und Kartenspiele sind in den Hintergrund geraten. Angesichts der Tendenz, von Ostdeutschen generell auf Markenprodukte zurückzugreifen, könnte sich auch ein stärkerer Trend zu Franchise-Spielen wie etwa von Marvel oder den Warner Brothers abzeichnen, sodass diese in Ostdeutschland am liebsten gespielt werden. Andernfalls bestehen keine maßgeblichen Unterschiede auf kultureller Ebene von Glücksspielen zwischen West- und Ostdeutschland.

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