Saporischschja
Als sich Ende April 1986 die Nachricht von der Atomreaktorkatastrophe in Tschernobyl verbreitete, befand sich die Umwelt-Bibliothek an der Zionsgemeinde in der Berliner Griebenowstraße 16 gerade in ihrer Gründungsphase. Wir protestierten mit Appellen, einige erhielten Geldstrafen für das Sammeln von Unterschriften, aber solcherlei Aktionen führten im siechen SED-Staat nicht mehr unbedingt ins Gefängnis.
Damals waren übelste sozialistische Misswirtschaft und tradierter russisch-sowjetischer Kadavergehorsam ursächlich für die Katastrophe.
Die SED-Regierung verharmloste die Gefahren weiterhin und Honecker meinte, die Lösung gefunden zu haben, indem er in einem Interview, das eine dänische Zeitung mit ihm führte, mit der Aussage glänzte: „Meine Mutter hat auch immer den Salat abgewaschen.“ Also alles in Butter bzw. in Salatöl.
Auch Gorbatschow ließ erst nach Tagen verlautbaren, es habe sich lediglich um eine kleine „Havarie“ gehandelt. (Also so was wie eine „Spezialoperation“)
Er ließ über 400.000 Liquidatoren die Folgen eindämmen und den explodierten Reaktorblock 4 mit einem Sarkophag ummanteln. Sie mussten ihre Gesundheit und etwa 50.000 von ihnen auch ihr Leben opfern für die verantwortungslose Entscheidung, den Reaktor experimentell herunterzufahren, was die Kernschmelze ausgelöst hatte. Prypjat musste evakuiert werden.
Die enormen gesundheitlichen Folgen wurden unter der kommunistischen Regierung totgeschwiegen.
Doch die Proteste hielten an, wie zum Beispiel in Litauen als 1988 über 70.000 Demonstranten gegen das dann 2009 stillgelegte AKW Ignalina protestierten.
https://taz.de/Litauer-demonstrieren-gegen-AKW/!1837655/
Über die Abschaffung aller Atomkraftwerke lässt sich trefflich streiten. Es gibt auch sehr nachvollziehbare Argumente für eine weitere zivile Nutzung von Atomenergie, so lange der Energiebedarf nicht anderweitig gedeckt werden kann.
Die Abschaffung aller Atomwaffen (aller A-B-C-Waffen) hingegen bleibt ein existenziell wichtiges Ziel.
Das Sich-Ergeben in Ängste, die Putin mit seiner atomaren Drohung und flankiert von seinem Propagandakrieg schürt, trägt allerdings nicht dazu bei. Eskaliert und Verträge gebrochen hat das totalitäre Russland bereits zur Genüge.
Heute nun geht die erneute Gefahr wiederum von einem KGB-Offizier und seinen Vasallen aus, ganz bewusst in kriegerischer Absicht als Drohung gegen die freie Welt. Diese muss Entschlossenheit zeigen und der Ukraine – mit allen Mitteln – beistehen.
Dringlich ist eine Schutzzone um das AKW Saporischschja, damit Putin mit einer bewusst erzeugten Havarie, die er den Ukrainern in die Schuhe schieben wird, nicht eskalieren kann. Für Blauhelme wäre das ein durchaus sinnvoller Einsatz, wenn die UNO denn handlungsfähig wäre.
Aber der vom Kleinkriminellen zum Großkriminellen mutierte Kriegsverbrecher Putin versteht nur die militärische Sprache. Dann soll er das haben.
Deshalb habe ich mich dem Appell angeschlossen und wünsche mir, dass die Nato-Staaten klare Kante zeigen.
Im Übrigen: Der Stationierung russischer Atomraketen in Belarus muss mit harten Sanktionen auch gegen belarusische Verantwortliche entgegnet werden.
Beste Grüße
Gerold Hildebrand
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Der Appell in der deutschen Version
Abwendung der Gefahr eines nuklearen Zwischenfalls im Kernkraftwerk Saporischschja: Appell an die Staats- und Regierungschefs der NATO-Mitgliedstaaten
Das Atomkraftwerk Saporischschja (Enerhodar) ist nach übereinstimmenden Berichten mit Minen und Sprengstoff präpariert. Der ukrainische Geheimdienst berichtet, dass die russische Armee Sprengstoff in vier der sechs Blöcke des Kraftwerks platziert hat.
Darüber hinaus wurde die Welt gerade Zeuge des Verlustes von Menschenleben – auch unter russischen Soldaten –, der massiven Zerstörung von Infrastruktur und eines riesigen Ökosystems nach der Sprengung des Kachowka-Staudamms durch die russischen Besatzungstruppen.
Die Sprengung des Staudamms ist nur eine von vielen Episoden in der Strategie der politischen und militärischen Führung der Russischen Föderation, die Bevölkerung zu terrorisieren und die zivile Infrastruktur der Ukraine systematisch zu zerstören.
Angesichts der Tatsache, dass Moskau keine Rücksicht auf Menschenleben nimmt, müssen die NATO-Staaten der Möglichkeit vorgreifen, dass die Behörden der Russischen Föderation einen Atomunfall im Kernkraftwerk Saporischschja in ihre Militärstrategie in der Ukraine einbeziehen.
Wie die US-Senatoren Richard Blumenthal und Lindsey Graham betonten, würde eine Explosion im Atomkomplex Saporischschja oder ein größerer Zwischenfall aufgrund einer Unterbrechung des Kühlsystems zu einer großen Katastrophe für die Ukraine und die Staaten in der Region, darunter viele NATO-Mitglieder, führen.
Um eine solche Bedrohung abzuwenden, sollte die Russische Föderation aufgefordert werden,
– alle Soldaten, die sich auf dem Gelände des Kraftwerks Saporischschja befinden, unverzüglich abzuziehen;
– das russische Militär unter Aufsicht von Experten der Vereinten Nationen alle Sprengstoffe und sonstigen Waffen auf dem Kraftwerksgelände unschädlich machen zu lassen;
– den Mitgliedern der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) freien und ständigen Zugang zum Kraftwerk zu gewähren.
In Ermangelung einer positiven und raschen Reaktion der russischen Behörden fordern wir die NATO auf, alle notwendigen Initiativen zu ergreifen, auch militärische, um den russischen Behörden klar zu machen, dass dies eine rote Linie für das Atlantische Bündnis darstellt.
Erstunterzeichner
Cengiz Aktar, Professor für Politikwissenschaft an der Universität von Athen
Vera Ammer, Memorial Deutschland, Mitglied des Vorstands von International Memorial (2010-2023), Deutschland
Katarina Ammitzbøll, ehemaliges Mitglied des Parlaments, Dänemark
Michèle Amzallag, Professorin, Universität Sorbonne, Frankreich
Guillaume Ancel, Oberstleutnant a. D., Schriftsteller, Essayist, Frankreich
Antoine Arjakovsky, Forschungsdirektor, Collège des Bernardins, Vorstandsmitglied der Plattform der Europäischen Erinnerung und des Gewissens, Frankreich
Olga Artyushkina, Dozentin für russische Grammatik und Linguistik, Université Jean Moulin Lyon 3, Frankreich
Anders Åslund, Wirtschaftswissenschaftler und ehemaliger Senior Fellow des Atlantic Council, Schweden
Nicolas Auzanneau, Übersetzer, Frankreich/Belgien
Gérard Bensussan, Philosoph, emeritierter Professor an der Universität Straßburg, Frankreich
Olga Bertelsen, außerordentliche Professorin für Globale Sicherheit und Intelligenz, Tiffin University, USA
Annick Bilobran-Karmazyn, Präsidentin von ADVULE (Verband der Nachkommen der ukrainischen Freiwilligen der Fremdenlegion), Frankreich
Marie-Aline Bloch, Ehrenprofessorin an der Ecole des Hautes Études en Santé Publique, Frankreich
Vassilios Bogiatzis, promovierter Historiker, Mitarbeiter in Forschung und Lehre, Panteion Universität, Griechenland
Christian Booß, Historiker und Journalist, Deutschland
Martin Böttger, Physiker, ehemaliger Abgeordneter des „Sächsischen Landtags“, Zwickau, Deutschland
Jean-Loup Bourget, emeritierter Professor für Filmwissenschaft, Ecole normale supérieure, Frankreich
Sara Brajbart-Zajtman, Philosophin, ehemalige Direktorin von „Regards“, einer progressiven jüdischen Zeitschrift, Belgien
Gastone Breccia, Militärhistoriker, Forscher an der Universität von Pavia, Italien
Giovanna Brogi Bercoff, emeritierte Professorin, Università degli Studi, Mailand, Italien
Matthias Büchner, Sprecher des Neuen Forums, ehemaliger Abgeordneter des Thüringer Landtags, Erfurt, Deutschland
Daniela Luigia Caglioti, Professorin für Zeitgeschichte, Università di Napoli Federico II, Italien
Marco Cappato, ehemaliger Abgeordneter des Europäischen Parlaments, Italien
Paulo Casaca, ehemaliger Abgeordneter des portugiesischen Parlaments, ehemaliger Abgeordneter des Europäischen Parlaments
Arnaud Castaignet, Senior Fellow, Open Diplomacy, Frankreich
Giovanni Catelli, Schriftsteller, Dichter, Eastjournal-Korrespondent, Italien
Mitch Cohen, Deutsch-Englisch Übersetzer und Lektor für Englisch, Deutschland
Dominique Colas, emeritierter Professor für Politikwissenschaft, Sciences Po, Paris, Frankreich
Michel Collot, Professor für französische Literatur an der Universität Paris III, spezialisiert auf moderne und zeitgenössische französische Lyrik, Frankreich
Christophe D’Aloisio, Forscher am Forschungsinstitut Religionen, Spiritualitäten, Kulturen, Gesellschaften (RSCS, UCLouvain), Direktor des Instituts für orthodoxe Theologie in Brüssel, Belgien
Annie Daubenton, Journalistin, Essayistin und Beraterin, spezialisiert auf Mittel- und Osteuropa (Polen, Russland, Ukraine), Frankreich
Julia David, assoziiertes Mitglied des Instituts für moderne und zeitgenössische Geschichte (CNRS/ENS), Frankreich
Isabelle de Mecquenem, Professorin für Philosophie an der Universität Reims, Mitglied des Conseil des sages de laïcité et des valeurs de la République im Bildungsministerium, Frankreich
Christian Dietrich, Präsident der Internationalen Vereinigung ehemaliger politischer Häftlinge und Opfer des Kommunismus, Deutschland
Massimiliano Di Pasquale, wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Stiftung Gino Germani, Italien
Ana Miguel dos Santos, Rechtsanwältin, ehemaliges Mitglied des Parlaments, Portugal
Jean-Bernard Dupont-Melnyczenko, Professor für Geschichte, Ehrendekan des Kollegiums der akademischen Inspektoren der Académie d’Amiens, Frankreich
Olivier Dupuis, ehemaliger Abgeordneter des Europäischen Parlaments, Belgien
Emmanuel Dupuy, Präsident des Instituts für Perspektive und Sicherheit in Europa (IPSE), Frankreich
Martin Exner, Mitglied des Parlaments, Tschechische Republik
Penelope Faulkner, Vizepräsidentin von Quê Me: Aktion für Demokratie in Vietnam, Frankreich
Andrej Findor, außerordentlicher Professor an der Comenius Universität in Bratislava, Slowakei
Jean-Louis Fournel, Professor an der Universität von Paris 8, Frankreich
Mridula Ghosh, Dozentin für internationale Beziehungen, Nationale Universität Kiew-Mohyla-Akademie, Vorstandsvorsitzende des East European Development Institute, Kiew, Ukraine
Sébastien Gobert, Journalist, Frankreich/Ukraine
Bernard Golse, Psychoanalytiker, Psychiater, Professor an der Universität Paris V-René Descartes, Gründer des Institut Contemporain de l’Enfance, Frankreich
Marija Golubeva, Historikerin, ehemaliges Mitglied des Parlaments, ehemalige Innenministerin, Lettland
Oleksii Goncharenko, Mitglied des Parlaments, Vizepräsident des Ausschusses für Migration, Flüchtlinge und Vertriebene der Parlamentarischen Versammlung des Europarats, Ukraine
Svetlana Gorshenina, Historikerin, Kunsthistorikerin, Historiografin und Spezialistin für Zentralasien, Forschungsdirektorin am CNRS Eur’Orbem, Université Paris-Sorbonne, Frankreich
Iegor Gran, Schriftsteller, Frankreich
Andrea Graziosi, Professor für Zeitgeschichte, Universität Neapel Federico II, Italien
Steffen Michael Gresch, Schauspieler und Autor, Mitglied der Opposition in Ostdeutschland in den 1980er Jahren, Deutschland
Paul Grod, Präsident, Ukrainischer Weltkongress, USA
Tomasz Grzegorz Grosse, Professor, Universität Warschau, Leiter der Abteilung für EU-Politik am Institut für Europäische Studien, Polen
Florence Hartmann, Journalistin und Essayistin, ehemalige Sprecherin des ICTY-Anklägers (Jugoslawien und Ruanda), Frankreich
Pavel Havlicek, wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Association for International Affairs (AMO), Tschechische Republik
Oleksandr Havrylenko, Professor an der Nationalen Universität V.N. Karazin, Charkiw, Ukraine
Richard Herzinger, Kolumnist, Berlin, Deutschland
Gerold Hildebrand, ehemaliges Mitglied der oppositionellen Umweltbibliothek in Ost-Berlin, Deutschland
Halyna Hryn, Redakteurin, Harvard Ukrainian Studies, Präsidentin der Shevchenko Scientific Society in den USA
Yaroslav Hrytsak, Professor, Ukrainische Katholische Universität Lviv, Ukraine
Christian Kaunert, Professor für Internationale Sicherheitspolitik, Dublin City University und University of South Wales
Oliver Kloss, Politologe, ehemaliges Mitglied des subversiven Widerstands in Ostdeutschland, Arbeitskreis Menschenrechte in Leipzig, Deutschland
Adrian Kolano, Chefredakteur bei European Foreign Affairs, Polen
Christiane Körner, Literaturübersetzerin, Deutschland
Oksana Kozlova, Dozentin für Russisch, Fakultät für Schrifttum, Übersetzung und Kommunikation – ULB, Belgien
Volodymyr Kravchenko, Professor, Fachbereich Geschichte, Direktor des Programms für zeitgenössische Ukraine-Studien, CIUS, Universität von Alberta, Kanada
Bertrand Lambolez, Professor für Neurowissenschaften Paris Seine, Forschungsdirektor INSERM, Frankreich
Gérard Lauton, Honorarprofessor für Angewandte Mathematik, Université Paris-Est Créteil (UPEC), Frankreich
Sylvie Lindeperg, Professorin an der Universität Paris 1 Panthéon-Sorbonne und emeritiertes Mitglied des Institut Universitaire de France
Jonathan Littell, Schriftsteller, Prix Goncourt, Frankreich
Frédérique Longuet Marx, Anthropologin, Frankreich
Orysia Lutsevych, stellvertretende Direktorin, Russland und Eurasien, Leiterin des Ukraine Forums, Chatham House, UK
Jacobo Machover, kubanischer Schriftsteller im französischen Exil, ehemaliger Dozent an der Universität von Avignon, Frankreich
Luigi Marinelli, Professor für Literatur, Abteilung für europäische, amerikanische und interkulturelle Studien, Universität „La Sapienza“ in Rom, Italien
Marie Martin, Dozentin für Filmwissenschaft, Universität Poitiers, Frankreich
Eric Marty, Schriftsteller und emeritierter Professor, Universität Paris, Mitglied der IUL, Frankreich
Alain Maskens, Arzt, Onkologe, Gründer und ehemaliger medizinischer Koordinator der Europäischen Organisation für die Zusammenarbeit bei Krebspräventionsstudien (ECP), Belgien
Marie Matheron, Schauspielerin, Frankreich
Alexandre Melnik, Professor an der ICN Business School, Experte und Berater für Geopolitik, Frankreich
Marc-Emmanuel Mélon, Professor, Fakultät für Philosophie und Literatur, Universität Lüttich, Belgien
Aude Merlin, Senior Lecturer, Université Libre de Bruxelles, Belgien
Yevhenii Monastyrskyi, Doktorand, Fachbereich Geschichte, Harvard University, USA
Alexander Motyl, Professor für Politikwissenschaft, Rutgers University-Newark, USA
Véronique Nahoum-Grappe, Anthropologin, Forscherin am EHESS, Centre Edgar Morin, Frankreich
Boris Najman, außerordentlicher Professor und Forscher für Wirtschaftswissenschaften an der Universität Paris East Créteil, Frankreich
Laure Neumayer, Professorin für Politikwissenschaft, Universität Picardie Jules Verne, Frankreich
Olevs Nikers, Präsident der Baltischen Sicherheitsstiftung, Lettland
Elena A. Nikulina, Analystin für ukrainische/russische Angelegenheiten, Ukraine/Deutschland
James Nixey, Direktor des Russland- und Eurasienprogramms im Chatham House, Großbritannien
Alexis Nuselovici, Professor für allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität von Aix-Marseille, Frankreich
Lydia Obolensky, Professorin für russische Sprache und Literatur, Belgien
Doris Pack, Vorsitzende der EVP-Frauen, Präsidentin des Robert-Schuman-Instituts, ehemalige Abgeordnete des Europäischen Parlaments und des Bundestags, Deutschland
Carmelo Palma, Journalist, Direktor von Strade-on-line, Italien
Filipe Papança, Professor an der Militärakademie (Amadora), Portugal
Anne-Marie Pelletier, Wissenschaftlerin, Theologin, Collège des Bernardins, Paris, Ratzinger-Preis 2014, Frankreich
Yohanan Petrovsky-Shtern, Professor, Northwestern University und Harvard Ukrainian Research Institute, USA
Serhii Plokhii, Professor für Geschichte, Harvard Universität, USA
Antony Polonsky, emeritierter Professor für Holocaust-Studien an der Brandeis University, USA
Elena Poptodorova, Vizepräsidentin des Atlantic Club of Bulgaria, ehemalige Botschafterin in den USA, ehemaliges Mitglied des bulgarischen Parlaments, Bulgarien
Bohdan Prots, außerordentlicher Professor, Donau-Karpaten-Programm und Staatliches Museum für Naturgeschichte, Nationale Akademie der Wissenschaften der Ukraine, Lviv, Ukraine
Eva Quistorp, Theologin, Schriftstellerin, ehemaliges Mitglied des Europäischen Parlaments, Berlin, Deutschland
Utz Rachowski, Schriftsteller und ehemaliger politischer Häftling in Ostdeutschland, Deutschland
Pierre Raiman, Doktorandin in Zeitgeschichte an der Universität Paris 1-Panthéon Sorbonne, Sekretär der NPO „Pour l’Ukraine, pour leur liberté et la nôtre !“, Frankreich
Philippe Robert-Demontrond, Professor an der Universität von Rennes 1, Frankreich
Christian Rocca, Redaktionsleiter von Linkiesta, Italien
François Roelants du Vivier, ehemaliges Mitglied des Europäischen Parlaments, ehemaliger belgischer Senator, Belgien
Sylvie Rollet, emeritierte Professorin, Vorsitzende der NPO „Pour l’Ukraine, pour leur liberté et la nôtre !“, Frankreich
Avita Ronell, Universitätsprofessorin für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft, New York University, USA
Nanou Rousseau, Ehrenpräsidentin der Föderation der Mütter für den Frieden, Frankreich
Malkhaz Saldadze, außerordentlicher Professor an der Staatlichen Universität Ilia, Georgien
Andrei Sannikov, Vorsitzender der European Belarus Foundation, stellvertretender Außenminister von Belarus (1995-1996), Präsidentschaftskandidat 2010, ehemaliger Häftling, Belarus
Ulrich Schmölcke, wissenschaftlicher Mitarbeiter am ZBSA, Schleswig, Deutschland
Myroslav Shkandrij, emeritierter Professor für ukrainische Literatur und Sprache, University of Manitoba, Kanada
Giovanna Siedina, Professorin für russische und ukrainische Literatur, Universität von Verona, Italien
Vasile Simileanu, Direktor der Zeitschrift GeoPolitica, Rumänien
Wally Struys, Professorin im Ruhestand, Verteidigungsökonomin, Königliche Militärakademie, Belgien
Malvina Tedgui, Psychoanalytikerin, Frankreich
Patrizia Tosini, außerordentliche Professorin für Geschichte der modernen Kunst, Universität Roma Tre, Italien
Greta Uehling, PhD, Lehrprofessorin, Universität von Michigan, Ann Arbor, Michigan, USA
Cécile Vaissié, Professorin für russische und sowjetische Studien an der Université Rennes 2, Leiterin der russischen Abteilung, Frankreich
Maïrbek Vatchagaev, tschetschenischer Historiker und politischer Analyst für den Nordkaukasus bei der Jamestown Foundation, Mitherausgeber der Zeitschrift „Caucasus Survey“.
Emmanuel Wallon, emeritierter Professor für politische Soziologie, Frankreich
Charlie Weimers, Mitglied des Europäischen Parlaments, Schweden
Miroslav Žiak, ehemaliges Mitglied des Parlaments, Slowakei
Othar Zourabichvili, Präsident der georgischen Vereinigung in Frankreich
Gunter Weißgerber MdB 1990-2009
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Der Appell in englischer Version
Conjuring up the threat of a nuclear incident at the Zaporizhia power plant: an appeal to the Presidents and Heads of Government of NATO member countries
According to numerous concordant reports, the Zaporizhia nuclear power plant (Enerhodar) is riddled with mines and explosives. More specifically, according to Ukrainian intelligence services, the Russian army has placed explosives in four of the six units at the plant.
In addition, the world has just witnessed the loss of human life, including among Russian soldiers, and the destruction of infrastructure and a vast ecosystem following the blasting of the Kakhovka dam by the Russian occupying forces.
The explosion of this dam is just another episode in the strategy of the political and military authorities of the Russian Federation to terrorise the population and systematically destroy Ukraine’s civilian infrastructure.
In view of Moscow’s complete disregard for human life, NATO countries must anticipate the possibility that the Russian authorities will include a nuclear accident at the Zaporizhia power station in their military strategy for Ukraine.
As US Senators Richard Blumenthal and Lindsey Graham have pointed out, an explosion at the Zaporizhia nuclear complex or a major incident following an interruption in the cooling system would result in a major catastrophe for Ukraine and the states in the region, including a number of NATO member states.
In order to avert such a threat, the Russian Federation should be invited to:
– Immediately withdraw all its soldiers from the site of the Zaporizhia power plant;
– have the Russian military, under the supervision of UN experts, neutralise all explosive material and any other weapons on the site of the power station;
– guarantee free and permanent access to the plant for members of the International Atomic Energy Agency (IAEA)
In the absence of a positive and rapid response from the Russian authorities, we ask NATO to take all necessary initiatives, including military ones, to make the Russian authorities understand that this is a red line for the Atlantic Alliance.
Signatories
Cengiz Aktar, professor of political science at the University of Athens
Vera Ammer, Memorial Deutschland, member of the board of International Memorial (2010-2023), Germany
Katarina Ammitzbøll, former member of Parliament, Denmar
Michèle Amzallag, professor, Sorbonne University, France
Guillaume Ancel, lieutenant-colonel (ret.), writer, essayist, France
Antoine Arjakovsky, director of research, Collège des Bernardins, Board member of the Platform of European Memory and Conscience, France
Olga Artyushkina, senior lecturer in Russian grammar and linguistics, Université Jean Moulin Lyon 3, France
Anders Åslund, economist and former senior fellow at the Atlantic Council, Sweden
Nicolas Auzanneau, translator, France/Belgium
Gérard Bensussan, philosopher, professor emeritus at the University of Strasbourg, France
Olga Bertelsen, associate professor of Global Security and Intelligence, Tiffin University, US
Annick Bilobran-Karmazyn, President of ADVULE, France
Marie-Aline Bloch, honorary professor at the Ecole des Hautes Études en Santé Publique, France
Vassilios Bogiatzis, PhD-Historian, research and teaching Associate, Panteion University, Greece
Christian Booß, historian and journalist, Germany
Martin Böttger, physicist, former member of parliament „Sächsischer Landtag“, Germany
Jean-Loup Bourget, emeritus professor of film studies, Ecole normale supérieure, France
Sara Brajbart-Zajtman, philosopher, former director of „Regards“, a progressive Jewish magazine, Belgium
Gastone Breccia, military historian, researcher at University of Pavia, Italy
Giovanna Brogi Bercoff, professor emeritus, Università degli Studi, Milan, Italy
Matthias Büchner, speaker of „Neues Forum“, former member of Parliament Landtag Thüringen, Erfurt, Germany
Daniela Luigia Caglioti, professor of contemporary history, Università di Napoli Federico II, Italy
Marco Cappato, former member of the European Parliament, Italy
Paulo Casaca, former member of the Portuguese Parliament, former member of the European Parliament
Arnaud Castaignet, senior fellow, Open Diplomacy, France
Giovanni Catelli, writer, poet, Eastjournal correspondent, Italy
Mitch Cohen, German-English translator and editor for English, Germany
Dominique Colas, professor emeritus of political science, Sciences Po, Paris, France
Michel Collot, professor of french literature at the University of Paris III, specialising in modern and contemporary french poetry, France
Christophe D’Aloisio, researcher affiliated to the Research Institute Religions, Spiritualities, Cultures, Societies (RSCS, UCLouvain), director of the Institute of Orthodox Theology in Brussels, Belgium
Annie Daubenton, journalist, essayist and consultant, specialising in central and eastern Europe (Poland, Russia, Ukraine), France
Julia David, associate member of the Institute of Modern and Contemporary History (CNRS/ENS), France
Isabelle de Mecquenem, professor of philosophy, University of Reims, member of the Conseil des sages de laïcité et des valeurs de la République at the Ministry of Education, France
Christian Dietrich, president of the International Association of Former Political Prisoners and Victims of Communism, Germany
Massimiliano Di Pasquale, associate researcher at the Gino Germani Foundation, Italy
Ana Miguel dos Santos, lawyer, former member of Parliament, Portugal
Jean Bernard Dupont-Melnyczenko, professor of history, honorary dean of the College of academic inspectors of the Académie d’Amiens, France
Olivier Dupuis, former member of the European Parliament, Belgium
Emmanuel Dupuy, president of the Institute for Prospective and Security in Europe (IPSE), France
Martin Exner, member of Parliament, Czech Republic
Penelope Faulkner, vice-president of Quê Me: Action for Democracy in Vietnam, France
Andrej Findor, associate professor at Comenius University in Bratislava, Slovakia
Jean-Louis Fournel, professor at the University of Paris 8, France
Mridula Ghosh, senior lecturer of international relations, National University of Kyiv-Mohyla Academy, board chair of the East European Development Institute, Kyiv, Ukraine
Sébastien Gobert, journalist, France/Ukraine
Bernard Golse, psychoanalyst, psychiatrist, professor at the University of Paris V-René Descartes, founder of the Institut Contemporain de l’Enfance, France
Marija Golubeva, historian, former member of Parliament, former Minister of the Interior, Latvia
Oleksii Goncharenko, member of Parliament, vice-president of the Parliamentary Assembly of the Council of Europe committee on migration, refugees and displaced persons, Ukraine
Svetlana Gorshenina, historian, art historian, historiographer and specialist on Central Asia, director of research at CNRS Eur’Orbem, Université Paris-Sorbonne, France
Iegor Gran, writer, France
Andrea Graziosi, professor of contemporary history, University of Naples Federico II, Italy
Steffen Michael Gresch, actor and author, member of the opposition in East-Germany in the 1980s, Germany
Paul Grod, president, Ukrainian World Congress, USA
Tomasz Grzegorz Grosse, professor, University of Warsaw, head of department of European Union Policies at the Institute of European Studies, Poland
Gert-Johannes Hagemann, Major General (ret), German Army, Berlin, Germany
Florence Hartmann, journalist and essayist, former spokesman for the ICTY prosecutor (Yugoslavia & Rwanda), France
Pavel Havlicek, research fellow at the Association for International Affairs (AMO), Czech Republic
Oleksandr Havrylenko, professor at the V.N. Karazin National University, Kharkiv, Ukraine
Richard Herzinger, columnist, Berlin, Germany
Gerold Hildebrand, former member of oppositional Environmental Library in East-Berlin, Germany
Halyna Hryn, editor, Harvard Ukrainian studies, president of Shevchenko Scientific Society in the US
Yaroslav Hrytsak, professor, Ukrainian Catholic University of Lviv, Ukraine
Christian Kaunert, professor of International Security Policy, Dublin City University and University of South Wale
Oliver Kloss, Politologist, former member of the subversive resistance in East Germany, Human Rights Working Group in Leipzig, Germany
Adrian Kolano, editor-in-chief at European Foreign Affairs, Poland
Christiane Körner, literary translator, Germany
Oksana Kozlova, lecturer in Russian, faculty of Letters, Translation and Communication – ULB, Belgium
Volodymyr Kravchenko, professor, department of history, director of the Contemporary Ukraine Studies Programs, CIUS, University of Alberta, Canada
Bertrand Lambolez, professor of Neuroscience Paris Seine, director of research INSERM, France
Gérard Lauton, honorary senior lecturer, applied mathematics, Université Paris-Est Créteil (UPEC), France
Sylvie Lindeperg, professor at the University of Paris 1 Panthéon-Sorbonne and emeritus member of the Institut Universitaire de France
Jonathan Littell, writer, Prix Goncourt, France
Frédérique Longuet Marx, anthropologist, France
Orysia Lutsevych, deputy director, Russia and Eurasia, head of the Ukraine Forum, Chatham House, UK
Jacobo Machover, Cuban writer exiled in France, former senior lecturer at University of Avignon, France
Luigi Marinelli, professor of literature, department of European, American and Intercultural Studies, ‚La Sapienza‘ University of Rome, Italy
Marie Martin, lecturer in film studies, University of Poitiers, France
Eric Marty, writer and professor emeritus, University of Paris, member of the IUF, France
Alain Maskens, physician, oncologist, founder and former medical coordinator of the European Organization for Cooperation in Cancer Prevention Studies (ECP), Belgium
Marie Matheron, actress, France
Alexandre Melnik, professor at ICN Business School, expert and consultant in geopolitics, France
Marc-Emmanuel Mélon, professor, faculty of Philosophy and Letters, University of Liège, Belgium
Aude Merlin, senior lecturer, Université Libre de Bruxelles, Belgium
Yevhenii Monastyrskyi, PhD student, Department of History, Harvard University, USA
Alexander Motyl, professor of political science, Rutgers University-Newark, US
Véronique Nahoum-Grappe, anthropologist, researcher at EHESS, Centre Edgar Morin, France
Boris Najman, associate professor and researcher in Economics at University Paris East Créteil, France
Laure Neumayer, professor of political science, University of Picardie Jules Verne, France
Olevs Nikers, president of the Baltic Security Foundation, Latvia
Elena A. Nikulina, analyst of Ukrainian/Russian affairs, Ukraine/Germany
James Nixey, director of Russia and Eurasia Programme at Chatham House, UK
Alexis Nuselovici, professor of general and comparative literature at the University of Aix-Marseille, France
Lydia Obolensky, professor of Russian language and literature, Belgium
Doris Pack, president of EPP Women, president of the Robert Schuman Institute, former member of the European Parliament and the Bundestag, German
Carmelo Palma, journalist, director of Strade-on-line, Italy
Filipe Papança, professor at the Military Academy (Amadora), Portugal
Anne-Marie Pelletier, academic, theologian, Collège des Bernardins, Paris, Ratzinger Prize 2014, France
Yohanan Petrovsky-Shtern, professor, Northwestern University and Harvard Ukrainian Research Institute, USA
Serhii Plokhii, professor of History, Harvard University, USA
Antony Polonsky, emeritus professor of Holocaust Studies at Brandeis University, US
Elena Poptodorova, vice president of the Atlantic Club of Bulgaria, former Ambassador to the USA, former member of the Bulgarian Parliament, Bulgaria
Bohdan Prots, associate professor, Danube-Carpathian programme and State Museum of Natural History, National Academy of Sciences of Ukraine, Lviv, Ukraine
Eva Quistorp, theologian, writer, former member of the European Parliament, Berlin, Germany
Utz Rachowski, writer and former political prisoner in East-Germany, Germany
Pierre Raiman, historian, secretary of “Pour l’Ukraine, pour leur liberté et la nôtre !”, France
Philippe Robert-Demontrond, professor at the University of Rennes 1, France
Christian Rocca, Linkiesta editorial director, Italy
François Roelants du Vivier, former member of the European Parliament, former senator, Belgium
Sylvie Rollet, emeritus professor, chairwoman of „Pour l’Ukraine, pour leur liberté et la nôtre !“, France
Avita Ronell, university professor of German and comparative literature, New York University, USA
Nanou Rousseau, honorary president of the Federation of Mothers for Peace, France
Malkhaz Saldadze, associate professor at Ilia State University, Georgia
Andrei Sannikov, chairman of the European Belarus Foundation, deputy foreign Minister of Belarus (1995-1996), presidential candidate 2010, former prisoner of consciousness, Belarus
Ulrich Schmölcke, senior researcher at the ZBSA, Schleswig, Germany
Myroslav Shkandrij, professor emeritus Ukrainian literature and language, University of Manitoba, Canada
Giovanna Siedina, professor of Russian and Ukrainian literature, University of Verona, Italy
Vasile Simileanu, director of GeoPolitica Magazine, Romania
Wally Struys, professor emeritus, defence economist, Royal Military Academy, Belgium
Malvina Tedgui, psychoanalyst, France
Patrizia Tosini, associate professor of history of Modern Art, Roma Tre University, Italy
Greta Uehling, PhD, teaching professor, University of Michigan, Ann Arbor, Michigan, USA
Cécile Vaissié, professor of Russian and soviet studies at the Université Rennes 2, Head of the Russian Department, France
Maïrbek Vatchagaev, Chechen historian and political analyst of the North Caucasus at the Jamestown Foundation, co-editor of the journal “Caucasus Survey”
Emmanuel Wallon, emeritus professor of political sociology, France
Charlie Weimers, member of the European Parliament, Sweden
Miroslav Žiak, former member of Parliament, Slovakia
Othar Zourabichvili, president of the Georgian Association in France
Gunter Weißgerber Member German Bundestag 1990-2009
Appeal promoted by the Association „Pour l’Ukraine, pour leur liberté et la nôtre“, Paris
Quelle: Weissgerber – Freiheit