„Es ist ein Irrglaube, dass Fachkräftesicherung allein aufgrund steigender Löhne und Gehälter gelingt.“, schreibt Joachim Görtz, Leiter der Landesgeschäftsstelle Bayern des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V., in einem Gastbeitrag für die Evangelische Akademie Tutzing. Um das Dilemma in der Pflege zu lösen, brauche es vor allem eines: „gesunde Arbeitsplätze.“
Hochrechnungen prognostizieren: Im Jahr 2050 könnten 880.000 Menschen in Bayern auf Pflege und Betreuung angewiesen sein. Im Dezember 2019 waren es etwa 492.000 Pflegebedürftige. Diese Zahlen treffen auf ein Loch, das immer größer wird. Während im Jahr 2020 knapp 3.000 Vollzeitpflegefachkräfte fehlten, wird diese Zahl im Jahr 2050 etwa auf 32.000 angestiegen sein. Das Pflege-Dilemma wurde oft benannt – doch wie kann man ihm beikommen? In seinem Beitrag für die Evangelische Akademie Tutzing schreibt Joachim Görtz, Leiter der Landesgeschäftsstelle Bayern des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V., dass eine Lohnerhöhung für professionell Pflegende nicht alleine das Problem lösen kann. Auch mehr Ausbildung oder Zuzug von Pflegefachkräften aus dem Ausland könnten den steigenden Bedarf nicht decken.
Vielmehr plädiert Görtz dafür „den Blick zu schärfen und dabei verstärkt auch an diejenigen zu denken, die – neben den Angehörigen – schon heute professionell die Verantwortung übernehmen und tagein, tagaus die Pflege und Betreuung im Land sicherstellen.“
Damit meint er zum einen die Pflegebetriebe, aber vor allem die Arbeitsbedingungen in der Pflege. Mit Blick auf die immens hohen Krankenstände in diesem Sektor gelte es hier vor allem, Pflegende zu entlasten. „Betriebliche Gesundheitsförderung und die Einführung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements gelten als der Königsweg, will man die Pflegekräfte wirkungsvoll unterstützen“, schreibt Görtz. Auch „gut geplante und durch die Kassen finanzierte Springerdienste“ seien ein wirksames Szenario. Außerdem nennt Görtz steuerfreie Zulagen für Springerdienste, Nachtdienste und Wechselschichten als weitere mögliche Optionen. Um Lösungswege zu etablieren, säßen „Politik, Arbeitgeber und die Kostenträger als Sozialversicherung in einem Boot.“
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Der Beitrag ist zugleich Gastkolumne im Juli-Newsletter der Akademie. Er erscheint am 30. Juni 2021. Sie können den monatlichen Newsletter unter diesem Link abrufen und wenn Sie möchten, auch abonnieren.
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