Die Bekanntgabe der Gas-Umlage von 2,4 Cent je Kilowattstunde bedeutet nach Einschätzung der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. eine weitere massive Belastung von Verbrauchern und Unternehmen.
vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt: „Die Umlage ist zwar im mittleren Bereich der 1,5 bis 5,0-Cent-Skala angesiedelt, bringt aber dennoch eine erhebliche Belastung für Privathaushalte und Unternehmen mit sich. Sie bedroht viele Unternehmen. Angesichts des Preisniveaus sind Produktionsstopps mit entsprechenden Folgeeffekten für andere Unternehmen oder Industriezweige sowie die Abwanderung von Unternehmen ins Ausland zu befürchten. Hinzu kommt, dass die Umlage die ohnehin schon hohe Inflation weiter anheizt. Statt eines weiteren Anfachens der Inflation brauchen wir Dämpfungsmaßnahmen. Statt der sehr hohen Belastung in den nächsten eineinhalb Jahren sollte die Erhebung der Umlage zumindest auf fünf Jahre gestreckt werden.“
Die vbw fordert angesichts der dauerhaft hohen Preise dringende Entlastungsmaßnahmen für die Wirtschaft. „Wir brauchen ein umfangreiches Belastungsmoratorium. Dazu gehört das vorübergehende Aussetzen oder zumindest deutliche Absenken der Energiesteuer für alle fossilen Energieträger. Zudem braucht es beim nationalen Emissionshandelssystem dringend ein Moratorium.“
Aus Sicht der vbw muss in dieser massiven Krise mit Hochdruck an einer stabilen Energieversorgung gearbeitet werden: „Beim Erdgas müssen weitere Bezugsquellen erschlossen werden. Zudem braucht es in der Krise einen breiten Energiemix. Dazu müssen neben reaktivierten Kohlekraftwerken auch die verbleibenden Kernkraftwerke zumindest bis zum Ende der Heizperiode im Jahr 2023 genutzt werden. Daneben braucht es jetzt einen Turbo bei der Energiewende. Der massive Ausbau von erneuerbaren Energien und des Stromnetzes stärkt die Unabhängigkeit im Energiesektor und dämpft die Strompreise. Hier brauchen wir mehr Tempo und schnellere Verfahren“, so Brossardt abschließend.