Die Ausstellung „plus quam…“ von Rudolf Bott ist in der Galerie Zink Waldkirchen bis zum 18. April zu sehen. Der Ausstellungstitel „plus quam…“ – wörtlich übersetzt „mehr als…“ – beschreibt in nur zwei Wörtern, worum es Silberschmied Rudolf Bott geht. Wenn Bott eine Schale, einen Leuchter, oder einen Tisch entwirft und baut, geht es nicht alleine darum eine Form zu entwickeln, die der Funktion folgt. Als Handwerker geht es ihm auch darum, dem Wesen des Materials gerecht zu werden und somit auch dem Werkstoff ein Gesicht zu geben. Kann man ein Metall schmieden und biegen, oder ist es von Natur aus eher spröde und muss gegossen werden? |
Für die Räume der Galerie Zink Waldkirchen hat der Analytiker Bott drei Tische exemplarisch für den Umgang mit drei unterschiedlichen Materialien kreiert. Der erste Tisch ist aus Aluminium gegossen; die Gusskanäle zeigen den Prozess, wie das flüssige Aluminium in die eigentliche Form geleitet wird und bleiben als filigranes Skelett-Ornament sichtbar. Ein weiterer Tisch ist aus einem einzigen Stück des Stammes einer 200-jährigen Eiche gefertigt, in Teile zersägt und wieder zusammengesetzt. Als drittes ließ Rudolf Bott eine 1000-Kilogramm schwere, sechs Zentimeter starke Stahlplatte an den Rändern einschneiden und die Stahlschnitte um 90° Grad umschmieden, so dass vier Beine entstehen, die dieses Stück Stahl zum Tisch machen. |
Rudolf Bott gehört zu den bedeutendsten Künstlern der angewandten Kunst in Deutschland, seine Arbeiten befinden sich in wichtigen Sammlungen wie dem Victoria & Albert Museum, London, dem MAK Frankfurt, dem MAD Lausanne oder dem Kolumba in Köln. |