GALERIE THOMAS || Highlights Pop Art

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Pop Art and beyond

Das verbindende Element der drei Künstler, denen wir unseren heutigen Newsletter widmen ist die Pop Art: es sind die Pioniere der ersten Stunde, Tom Wesselmann und Robert Indiana und es ist Richard Pettibone, der sich bereits in den 1960er Jahren die Pop Art aneignete und mit ihr neue Bedeutungshorizonte kreierte.

Als der Maler Eric Fischl in den 1980er Jahren Tom Wesselmann in seinem Studio in New York besucht, war er nicht nur hingerissen von dem, was er dort vorfand, sondern regelrecht eifersüchtig: es waren die ersten ‚steel drawings‘ die Fischl dort sah. „It is really like being able to pick up a delicate line drawing from the paper”. Diese Technik  war es, die es Wesselmann erlaubte, sich dem klassischen Landschaftsthema kompromisslos und neuartig zu öffnen. Es gelang ihm, sowohl das Spontane und Unmittelbare einer Tuschfederzeichnung zu vermitteln, aber gleichzeitig eine skulpturale und dreidimensionale Wirkung zu erzielen – verbunden mit einem hohen Grad an Abstraktion, der prägend für Wesselmanns Gesamtwerk ist:

“It was the most exciting time of my entire life, these past few years, beginning these steel and aluminium pieces, and then seeing them through to fruition.”

Auch Robert Indiana hat seine Bildinhalte seit den 1960er Jahren einem starken Abstraktionsgrad unterzogen  und mit plakativen Schriften, Zahlen und Zeichen, die, ganz im Sinne der Pop Art, von der damaligen Werbung inspiriert waren, eine eigene kraftvolle  künstlerische Sprache gefunden. Sein „LOVE“-Schriftzug, den er 1965 als Weihnachtskarte für das MoMA kreierte, erlangte insbesondere als Skulptur ikonische Berühmtheit. Die Idee, diesem universellen Zeichen ein weiteres zur Seite zu stellen, hatte Indiana schon länger. Doch erst als Barack Obama seine Präsidentschaftkandidatur  bekannt gab, veröffentlichte er 2008 sein HOPE-Zeichen,  um den Wahlkampf des späteren Präsidenten zu unterstützen: „Hope is really a brother to LOVE, or a sister or a very close family member“.

Noch bevor die sogenannte „Appropriation Art“ in den 1980er Jahren ihren großen Durchbruch hatte und ihre philosophische Legitimation durch Roland Barthes und  Michel Focault erhielt, die den „Tod des Autors“ und die „Geburt des Lesers“ feierten,  fing Richard Pettibone bereits in den frühen 1960er Jahren an, sich Werke von Andy Warhol anzueignen. Fast zeitgleich mit der Entstehung der Campbell Soup Cans begann er diese in einem kleineren Format ebenfalls in Siebruck-Technik auf Leinwand zu übertragen. Sein gemalter Kommentar zum Originalitätsanspruch abendländischer Kunst entzündete sich also ausgerechnet an einem Künstler, der selbst schon seine subversiven Spiele mit der Originalität trieb. Als Pettibone in den 1960er Jahren Warhol in dessen Factory besuchte, zeigte er ihm seine Miniaturversionen verschiedener Suppendosen: „Ich wusste nur nicht, ob er mich verklagen oder sonst was passieren würde. Aber ich wollte erst mal höflich sein und ihm die Sachen zeigen. Ich dachte, ich sollte es tun. Es war für mich der nächste logische Schritt, und er hat das alles total kapiert. Er mochte die Bilder.“

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