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Als eine der führenden internationalen Galerien für den Deutschen Expressionismus und die Klassische Moderne präsentiert sich die Galerie Thomas auf der Highlights 2018 mit Werken des Deutschen Expressionismus von Gabriele Münter, Paul Klee, Emil Nolde u.a., der Klassischen Moderne mit Alexander Calder und Fernand Léger sowie zeitgenössischen Positionen wie Jim Dine und Peter Blake.
Die Gemälde des Expressionismus wurden bestimmt von starkfarbigen Kontrasten und kräftiger Linienführung. Am 21. August 1909 erwarb Gabriele Münter ein Haus an der Kottmüllerallee in Murnau. Das „Blaue Land“, wie sie und ihre Malerfreunde Wassily Kandinsky, Marianne von Werefkin und Alexej von Jawlensky es getauft hatten, wurde zur Inspiration, die Berge, Seen und das Moor um Murnau zum liebsten Motiv der Künstlerin. Nach einem längeren Aufenthalt in Paris kehrte Gabriele Münter 1931 nach Murnau zurück und entdeckte ihre Liebe zur oberbayerischen Landschaft wieder. Sie schuf Bilder, die ihren Ruf als Malerin des bayerischen Voralpenlandes bis heute gefestigt haben.
Das Bildnis einer Veilchenäugigen von Paul Klee ist ein herausragendes Beispiel der zahlreichen opernhaften Figuren, die Klee zu Beginn der 1920er Jahre am Weimarer Bauhaus malte. Der Kopf scheint von innen heraus zu leuchten und wird durch das braune Untersatzpapier wie von einer Guckkastenbühne umrahmt. Wie fast immer bei Klee, ist auch bei der Veilchenäugigen Ironie im Spiel. Ironie gegenüber einem sanften biedermeierlichen Frauentyp, vielleicht aber auch gegenüber einer Form des Theaters, die ihm angesichts der modernen Bauhaus-Kultur als nicht mehr ganz zeitgemäß erschien.
Jenseits der Dominanz der Farbe in der Malerei hat aber auch die Druckgraphik das expressionistische Bild geprägt. „In den Holzschnitten, Lithographien und Radierungen kommt das Spezifische des Ausdruckswillens, der besondere Stil der expressionistischen Formensprache zum Ausdruck“, sagt Silke Thomas. Mit ausgewählten Blättern der herausragenden Vertreter des Expressionismus in Europa, von Kirchner und Munch über die weiteren Künstler der Brücke und des Blauen Reiter bis hin zu Rohlfs und Beckmann – und mit einem besonderen Fokus auf die Druckgraphik Emil Noldes – bietet die Galerie Thomas auf der Highlights und in ihrer derzeit laufenden Ausstellung einen konzentrierten Blick auf das graphische Schaffen des Expressionismus.
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Alexander Calder – Fernand Léger Eine besondere Freundschaft verband die beiden herausragenden Künstler der Klassischen Moderne Alexander Calder und Fernand Léger. Das erste Mal trafen sie in Paris im Jahr 1930 aufeinander. Wenig später bat Calder Léger für seine erste Ausstellung rein abstrakter Werke das Katalogvorwort zu schreiben. Fernand Léger zeigte darin eine frühe, einfühlsame Interpretation von Calders Werk: „Betrachte ich diese Werke – transparent, gegenständlich, präzise – dann denke ich unweigerlich an Satie, Mondrian, Marcel Duchamp, Brancusi, Arp – diese unerreichten Meister unausgesprochener und stiller Schönheit.“ Bevor sich Fernand Léger von 1940 bis 1945 selbst in Amerika niederließ, reiste er oft in die Vereinigten Staaten, die ihn mit ihrer Modernität fesselten. „Léger begeisterte sich am Staccato des amerikanischen way of life, an der Freiheit und Offenheit, die ihm die Menschen zur Schau zu tragen schienen“, so Silke Thomas, „und die Begeisterung zeigt sich auch in seiner zutiefst eigenen Formensprache, die Calder seinerseits so faszinierte, dass er Gemälde und Grafiken seines Freundes für seine private Sammlung erstand.“ |
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Jim Dine… Einer der großen Vertreter der amerikanischen Malerei seit den sechziger Jahren, Jim Dine, kam zur Saisoneröffnung in die Galerie Thomas Modern. „Jim hat für uns 15 teils sehr großformatige Gemälde und drei Skulpturen geschaffen“, sagt Raimund Thomas. „Es sind pastos aufgetragene Herzen, ein Motiv, das Dine seit vielen Jahren beschäftigt – und das sehr beliebt ist.“ Ein Werk präsentiert die Galerie Thomas Modern in der Residenzstraße, die komplette Ausstellung findet sich in den Galerieräumen in der Türkenstraße. Dine schließt sich in den 1960er Jahren nach dem Studium der Künstlergruppe um Rauschenberg, Oldenburg und Lichtenstein an und zählt heute zu den wichtigsten Vertretern der Pop Art. Dines Beziehungen zu Deutschland sind eng: Der Künstler hat dem Essener Folkwang-Museum vor drei Jahren 230 graphische Blätter – Radierungen, Lithographien und Holzschnitte – aus den vergangenen 50 Jahren geschenkt. Außerdem arbeitet er regelmäßig in seinem Atelier für Druckgraphik in Göttingen. …und Peter Blake |