Fünf interessante Fakten aus der Theaterwelt

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Das Theater ist eine der ältesten künstlerischen Ausdrucksformen des Menschheit und hat im Laufe der Jahre die unterschiedlichsten Veränderungen durchgemacht, die es zu dem gemacht haben, was es heute ist.

Eine Theateraufführung bietet dem Betrachter ein verzauberndes und zeitloses Erlebnis, wobei jede einzelne davon einzigartig auf die grundlegende und individuelle Art und Weise ist. Aber es gibt auch einige interessante, kontroverse und in einigen Fällen ziemlich abstruse Traditionen und Geschichten, die sich um die Institution Theater drehen. Hier nun fünf interessante Fakten über die große und bunte Welt des Theaters.

Kein Pfeifen auf der Bühne

Wussten Sie, dass der alte Aberglaube auf der Bühne nicht Pfeifen zu dürfen, aus jener Zeit stammt, als in den unterschiedlichsten Theatern dieser Welt Seeleute als Bühnenarbeiter einsetzten, weil es genau jene Berufssparte war, die wusste, wie man Seile und Takelage-Systeme benutzt. Diese Matrosen kommunizierten oft mittels Pfiffen, die als Hinweise dienen sollten, und von denen behauptet wird, dass sie aus den Seemann-Traditionen stammen. Auf den Schiffen wurde das Pfeifen verwendet, um das Heben und Senken von Segeln zu signalisieren.

Die im Theater gepfiffenen Hinweise wurden dazu verwendet, um Tätigkeiten wie beispielsweise einen Szenenwechsel anzukündigen. Obwohl diese Geräusche vom Publikum vernommen werden konnten, beeinträchtigten sie das aufgeführte Stück nicht. Daher ist es nur allzu verständlich, dass das Pfeifen auf der Bühne nun von jenen Personen erfolgen sollte, die nicht direkt auf der Bühne standen. Nur so konnte sichergestellt werden, dass keine Verwirrung unter den Arbeitern hinter den Kulissen auftreten konnte und dass ein vermeintliches, irrtümliches Rufzeichen zu einem Unfall oder einem frühen Vorhang führen konnte. Im Laufe der Zeit wurde das Signalgeben durch Pfeifen schließlich durch elektrische Lichtrufsysteme und Gegensprechanlagen ersetzt, aber in vielen Theatern bleibt noch immer das Pfeifverbot auf der Bühne bestehen.

Das älteste und gruseligste Theater befindet sich in London

Geister sind in vielen Theatern allgegenwärtig, denn verschiedenste Besitzer, Schauspieler und Zuschauer haben schon oft zur gleichen Zeit behauptet, die Anwesenheit eines übernatürlichen Wesens gesehen oder gespürt zu haben.

Den ersten Preis für das älteste und gruseligste Theater der Welt ging kürzlich an das „Theatre Royal Drury Lane“ in London. Von diesem Theater wird behauptet, dass dort ein männliches Wesen mit einem grauen Umhang durch die Gänge spukt. Dieser Geist soll im Stil des achtzehnten Jahrhundert angezogen sein und wird schlicht als „Der Mann in Grau“ bezeichnet. Tagsüber soll er oft auf abgedunkelten Sitzen hinter der Bühne gesehen worden sein, und soll dabei das Treiben der Schauspieler bei den Proben genauestens beobachten. Aber seine Anwesenheit wird in diesem Etablissement als kein schlechtes Omen angesehn, sondern es deutet darauf hin, dass dieser Aufführung Erfolg gegönnt sein wird. Dieser Aberglaube entstand in den 1840er Jahren, als bei Renovierungen in diesem Theater ein Raum entdeckt wurde, in dem ein mit grauen Lumpen bedecktes Skelett aufgefunden wurde.

Das Geisterlicht

Eine einfache Lichtquelle, oft nur eine nackte Glühbirne, die auch „Geisterlicht“ genannt wird, wird auf der Bühne vieler Theater hinterlassen, damit es in den Räumlichkeiten nie ganz dunkel ist. Im frühen 19. Jahrhundert, bevor das Londoner „Savoy Theatre“ 1881 als erstes öffentliches Gebäude der Welt elektrisch beleuchtet wurde, wurden Theater mit Gas beleuchtet. Hunderte von Schauspielhäusern wurden von mehr oder weniger katastrophalen Bränden heimgesucht, die ihre Ursachen zumeist aufgrund der Gasbeleuchtung hatten, so dass viele Besitzer eine kleine Gasflamme über Nacht brennen ließen, um einen übermäßigen Druckaufbau in den Gasleitungen und eine daraus resultierende Explosion zu verhindern.

Diese Tradition wurde auch nach der Einführung des elektrischen Stroms beibehalten. Gleichzeitig wird auch behauptet – wir wissen ja bereits, dass es in Theatern spuken kann, dass das Anlassen des Lichts verhindert, dass das Theater in völlige Dunkelheit fällt. Daher wird den Gespenstern des Theaters genügend Licht gegeben, um selbst nach Mitternacht eigene Vorstellungen zu geben.

Kontroverse Themen sind unter den größten Dramatikern keine Seltenheit

Kontroverse Themen werden in vielen Stücken aufgeführt, sogar von einigen der größten Dramatiker der Welt. So wird Shakespeares „Kaufmann von Venedig“ oft als sein umstrittenstes Werk bezeichnet, wobei einige Kritiker es sogar als antisemitisch bezeichnen. Henrick Ibsens Theaterstück „Ein Puppenheim“ aus dem Jahr 1879 wurde zunächst als Angriff auf Familie, Ehe und Anstand verdammt. Denn in diesem Stück zettelt die freigeistige Heldin eine Kontroverse an und sorgte mit ihrer Entscheidung die Position als Ehefrau und Mutter abzulehnen, für enormen Aufruhr.

Dramatiker der Gegenwart haben sich andere kontroverse Themen auf Ihre Fahnen geschrieben, so wird beispielsweise das Glücksspiel thematisiert und bei den Aufführungen werden Casinospiele als integrale Produktionselemente verwendet. „A Streetcar Named Desire“, geschrieben von Tennessee Williams, hat zum Beispiel zwei zentrale Pokerszenen, die während des gesamten Stücks für eine intensive Symbolik stehen.

1660: Das Jahr, in dem in England die erste Frau auf der Bühne stand

Als Shakespeares Othello am 8. Dezember 1660 uraufgeführt wurde, staunte das Publikum nicht schlecht, denn zum ersten Mal stand eine Frau, die die Rolle der Desdemona gab, auf den britischen Brettern, die die Welt bedeuten. Margaret Hughes, damals um die 30 Jahre alt, war es damals wohl nicht ganz bewusst, welchen historischen Schritt sie vollbracht hatte. Denn bis zu diesem Tag war es in England für eine Frau undenkbar, weil auch verboten, auf der Bühne zu stehen. Stattdessen wurden zu dieser Zeit die weiblichen Rollen auf den professionellen Bühnen Englands von jungen Männern oder Knaben gespielt.

Karl II, der die Theater nach 1660 auf neue Beine stellte, und den Royalisten, die zuvor in Frankreich im Exil gelebt hatten, war es durchaus bekannt, dass Frauen in Europa sehr wohl auf den Bühnen auftreten konnten. Sie erachteten es daher für sinnvoll, dass sie auch in den englischen Theatern ihre schauspielerischen Fähigkeiten beweisen sollten.

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