Das Ministerkomitee des Europarates hat in seinem Bericht vom 25. Mai 2011 vor dem Reduktionismus der friesischen und sorbischen Sprache gewarnt. Dem Bericht zufolge sind Nordfriesisch, Saterfriesisch und Niedersorbisch vom Aussterben bedroht. Das Komitee fordert die Bundesrepublik auf, mehr für den Erhalt dieser Minderheitensprachen zu tun. Der Europarat empfiehlt, diese Sprachen im Schulunterricht stärker zu fördern und Rundfunk- sowie Fernsehsendungen vermehrt in den Minderheitensprachen auszustrahlen, um das Interesse an diesen zu erhalten und zu fördern.
Im niedersächsischen Saterland sprechen nur um die 2000 Menschen Saterfriesisch. Auch um das Niedersorbische steht es schlecht. Lediglich 7000 bis 10000 Menschen verwenden diese Sprache noch regelmäßig. Niedersorbisch wird in der Region um Cottbus herum und Saterfriesisch im Landkreis Cloppenburg gesprochen. Saterfriesisch zählt zu den kleinsten Sprachinseln Europas. Während Ostfriesisch bereits seit dem 16. Jahrhundert in Ostfriesland rückläufig war, blieb das Saterfriesische relativ lange von diesem Rückgang unberührt. Begünstigt wurde der Erhalt der saterfriesischen Sprache aufgrund von geographischen Gegebenheiten. Da die Region von Mooren umgeben war, hatten die Saterfriesen wenig Kontakt zu ihrem Umfeld. Das Nordfriesische wird im Kreis Nordfriesland und auf Helgoland noch von etwa 10000 Friesen gesprochen.
Minderheitensprachen werden kaum noch aktiv gesprochen, weder zu Hause noch im öffentlichen Raum. Dies wirkt sich katalysierend auf den Reduktionismus der Minderheitensprachen aus.
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