Friedrich Merz: Wann kommen die Olympischen Spiele wieder nach Deutschland?

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Heute gehen in Frankreich die Olympischen Sommerspiele zu Ende. Frankreich war ein großartiger Gastgeber und hat es vermocht, zahlreiche Wettbewerbe dieser Sommerspiele vor wunderbarer Kulisse auszutragen. Vor allem die Stadt Paris hat sich von ihrer schönsten Seite gezeigt. Frankreich war auch olympisch wieder einmal die Grande Nation.

Viele deutsche Sportlerinnen und Sportler haben fantastische Leistungen gezeigt, in den Mannschaftswettbewerben wie in den Einzeldisziplinen. Und während der Spiele hat die deutsche Bundesregierung die Bewerbung für die Olympischen und Paraolympischen Sommerspiele 2040 erklärt. Das wäre fast 70 Jahre nach München 1972 wieder einmal eine Sommerolympiade in Deutschland.

Die Bemühungen, nach 1972 endlich wieder einmal eine Olympiade in Deutschland auszutragen, sind bisher an der Konkurrenz möglicher deutscher Austragungsorte, an der Qualität der Bewerbungen selbst und vor allem am Widerspruch der Bevölkerung gescheitert. Auch ein nüchterner Blick auf die Medaillenspiegel zeigt, dass die Leistungen der deutschen Sportler, bei aller Anerkennung derer, die Medaillen gewonnen haben, nicht nur einmal, sondern mittlerweile strukturell und in zahlreichen Sportarten hinter den Leistungen etwa der Franzosen und der Briten zurückbleiben – beides Länder, die weniger Einwohner als Deutschland haben und trotzdem rund doppelt so viele Medaillen gewinnen wie die deutschen Olympiateilnehmer. London und Paris waren eben nicht nur sehr überzeugende Austragungsorte olympischer Sommerspiele, Großbritannien und Frankreich sind auch die eindeutig besseren Sportnationen in den olympischen Disziplinen.

Was also ist zu tun? Eine erfolgreiche deutsche Olympiabewegung setzt zunächst voraus, dass Bund und Länder sich über die Austragungsorte einigen. Konkurrierende deutsche Bewerbungsabsichten sind von Anfang zum Scheitern verurteilt. Dabei muss die Stadt Berlin eine herausragende Rolle spielen, wenn auch sicher nicht die einzige.

Noch wichtiger als der Austragungsort und ganz unabhängig von der Frage, ob wir eine erfolgreiche Bewerbung abgegeben, bleibt das sportliche Leistungsniveau unseres Landes. Bei aller Anerkennung der Leistungen im Spitzensport bleibt nach dieser Olympiade festzuhalten: Auch sportlich steht Deutschland nicht da, wo wir stehen sollten und könnten. Wenn aber die Unterstützung des Breitensports und die Qualität des Schulsports weiter so nachlassen, wie wir dies in den vergangenen Jahren sehen, dann macht auch eine deutsche Olympiabewerbung wenig Sinn. Heute entscheidet sich im Breitensport, wen wir morgen als deutsche Olympiasieger sehen. Und deshalb sollte die Bundesregierung mit der Bewerbung für 2040 ein Konzept verbinden, wie in unseren Schulen und Vereinen der Breitensport wieder besser unterstützt wird. Und „Unterstützung“ muss nicht zwangsläufig gleich „mehr Geld“ bedeuten. Zum Beispiel ein klares Bekenntnis der Bundesregierung zur Fortsetzung der Bundesjugendspiele mit bewerteten und in Urkunden zum Ausdruck gebrachten sportlichen Leistungen aller Schülerinnen und Schüler in Deutschland würde der Olympiabewerbung für 2040 auch in der Breite der Bevölkerung eine zusätzliche Legitimation verleihen.

Quelle: MerzMail

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