Nachdem sich CSU-Chef Markus Söder gegen seinen CDU-Kompagnon Friedrich Merz mit der Ablehnung einer schwarz-grünen Koalition faktisch durchgesetzt hat, beginnt er jetzt auch, die SPD als möglichen Partner auszuschließen (https://www.tagesschau.de/…/soeder-interview…).
Das macht er ganz gewitzt. Wenn er jetzt schon ankündigt, wie „wir zum Beispiel auch der SPD den Stempel aufdrücken in einer gemeinsamen Regierung“, wird die Nach-Scholz-SPD das nicht vergessen. Er stärkt damit die Linken in der SPD, die noch im Wahlkampf eine Kampagne gegen eine Beteiligung ihrer Partei an einer Unions-geführten Regierung vorbereiten werden. Dass der SPD die Opposition nach der zu erwartenden Niederlage auf jeden Fall gut täte, steht außer Zweifel und wird weit über die linken Flügel hinaus so gesehen werden.
Eine Koalition der Union mit der AFD würde CDU und auch CSU zerreißen.
Söder wünscht sich eine Koalition mit der FDP. Also doch eine Leihstimmenkampagne? Das wäre konsequent, wenn auch nicht ungefährlich für die Union.
So bleibt eine Minderheitsregierung der Union, wie es sie mit der CDU nun schon in zwei Bundesländern gibt. Angesichts der damit verbundenen Herausforderung würde Söder seine Ankündigung, in Bayern bleiben zu wollen, korrigieren und Merz als Vizekanzler zur Seite stehen.
Quelle: Franz Sommerfeld