
Davon haben wir nichts gewusst, erklärten viele Deutsche nach dem Sieg der Alliierten angesichts der Verbrechen der Deutschen und hofften, sich so zu verteidigen. Dieses Muster wiederholt sich bis in die Gegenwart: In Laufe des Jahres 2022 vor dem Überfall Russlands auf die Ukraine begründete und kündigte der russische Staatschef Wladimir Putin seinen Angriff öffentlich an. Wer davor öffentlich warnte, wurde nicht nur von Friedensbewegten oft genug der Panikmache und Kriegstreiberei bezichtigt.
Die heute in Riad begonnenen Gespräche zwischen Russland und den USA über die Neuaufteilung ihrer Einflusszonen werden in Russland von aggressiver Propaganda begleitet. Obwohl diese in einer vernetzten Welt allen Medien zugänglich ist, ist hier zu Lande darüber wenig zu erfahren. Die FAZ hat die euphorische Erregung der russischen Staatsmedien nachgezeichnet (https://zeitung.faz.net/…/c638feff6636bfca8066dc8b65ad1…): „Nun müsse Russland den Europäern klarmachen, dass „wir jetzt wirklich Brüssel, London, Paris angreifen können.“ Ähnlich freute sich „der Staatsfernsehmann und Unterhausabgeordnete Jewgenij Popow: „Wir wollten doch die westliche Welt in Stücke sägen, aber jetzt hat er selbst entschieden, sie aufzusplittern.“
Solche Propaganda bereitet die nächste Aggression vor, warnt Boris Bondarew, langjähriger russischer Diplomat, zuletzt in Genf als Abrüstungsfachmann im Einsatz: „Der Anreiz für den 72 Jahre alten Putin sei groß, möglichst rasch zu handeln. Putin werde älter, Russland wirtschaftlich schwächer, die amerikanische Regierung könne sich wieder ändern. Putin könne und wolle seine Armee nicht auseinandergehen lassen. „Er will den Moment nicht verpassen“.
Der Krieg rückt näher. Und alle könnten es wissen.