Der Queer-Beauftragte des Berliner Senats, Alfonso Pantisano, hat den SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert antimuslimischen Rassismus vorgeworfen, weil dieser berichtete, aus Männergruppen mit vermutlich muslimischen Hintergrund mit schwulenfeindlichen Sprüchen angemacht zu werden. Klassische Treiber von Homophobie seien streng-konservative Rollenbilder und religiöser Fundamentalismus. Außerdem habe aggressive Homophobie ein klar männliches Gesicht, erläuterte Kühnert (https://web-epaper.tagesspiegel.de/index.html…).
Nun sollten solche Beauftragten, von denen es sowieso zu viele gibt, nicht überbewertet werden. Aber es bleibt schon ein bemerkenswerter Vorgang, dass der Vertreter des Berliner Senats Schwulen Unterstützung gegen Anfeindungen durch muslimische Männer verweigert und diejenigen, die darauf aufmerksam machen, als Rassisten denunziert. Damit auch jeder die politischen Prioritäten Pantisanos klar versteht, schmückt er seinen Post mit einem Foto, für das er sich mit einer Kufiya kleidete. Manche Schwule, die bestimmte Ecken Berlins meiden, mögen das als Hohn empfunden haben.
Es ist nicht zu erwarten, dass der Berliner Senat eine solche Verletzung der Amtspflichten durch seinen Queer-Beauftragten duldet. Die Vorgang öffnet einen Blick in ein durch Staatsknete gefördertes und über die Jahre gewachsenes Milieu, das seine Aufgaben selbstherrlich nach den eigenen politischen Vorstellungen exekutiert. Demokratie funktioniert anders.