PRESSEMITTEILUNG – Die Gewinner:innen des begehrten Förderpreis Neues Deutsches Kino für deutsche Nachwuchstalente beim 39. FILMFEST MÜNCHEN stehen fest: Die Jury – Schauspielerin Almila Bagriacik, Regisseur und Produzent Sönke Wortmann und Produzent Ingo Fliess – ehrte Sophie Linnenbaum mit dem Preis für die Beste Regie für ihren Film „The Ordinaries“. Britta Strampe und Laura Klippel erhielten ebenfalls für „The Ordinaries“ den Preis für die Beste Produzentische Leistung. Florian Plumeyer und Katharina Woll wurden für das Beste Drehbuch für „Alle wollen geliebt werden“ ausgezeichnet, der Preis für die Beste Schauspielerische Leistung ging an Lena Schmidtke für „Wut auf Kuba“.
Der Förderpreis Neues Deutsches Kino ist einer der wichtigsten und höchstdotierten Nachwuchspreise in Deutschland. Gestiftet wird der mit insgesamt 70.000 Euro dotierte Preis von den drei Partnern DZ BANK AG, Bavaria Film und Bayerischer Rundfunk. Nominiert sind automatisch alle Regisseur:innen, Drehbuchautor:innen, Schauspieler:innen und Produzent:innen, die ihre Spielfilme in der Festivalsektion Neues Deutsches Kino vorstellen, sofern es sich um ihren ersten, zweiten oder dritten langen Kinospielfilm handelt. Bei Produzent:innen darf es maximal der sechste Film sein. 2022 qualifizierten sich Filmschaffende aus 13 Produktionen für eine Nominierung.
Die Preisverleihung und die anschließende Party fanden heute Abend in der HFF – Hochschule für Fernsehen und Film München – statt.
Die Preisträger:innen des Förderpreis Neues Deutsches Kino 2022 und die Jurybegründungen:
Förderpreis Neues Deutsches Kino PRODUKTION (20.000 Euro):
Britta Strampe und Laura Klippel für „The Ordinaries“
„Man reibt sich verwundert die Augen: das soll der Abschlussfilm einer Hochschule sein? THE ORDINARIES hat ein gefühltes Multimillionen-Budget. Das vor und hinter der Kamera versammelte Talent ist unglaublich, die Komplexität auf der gestalterischen Ebene respekteinflößend.
Wie haben die beiden Produzentinnen all die beteiligten Menschen überzeugt und überredet? So mühelos der fertige, hoch-originelle Film daherkommt, so schwierig muss er ja zu pitchen gewesen sein! Jenseits der Durchführung ist vor allem beeindruckend, wie die Produzentinnen es geschafft haben, die Vision ihrer Regisseurin in allen Herstellungsstufen gemeinsam mit ihr zu beschützen und nicht zu verwässern.
Britta Strampe und Laura Kippel von „Bandenfilm“ haben mit THE ORDINARIES einen gleichermaßen unterhaltsamen wie smarten Film produziert. Geist und Entertainment sind für sie kein Widerspruch. Solche Produzentinnen braucht es – und wir prophezeien den beiden eine große Zukunft!“
Förderpreis Neues Deutsches Kino 2022 REGIE (30.000 Euro):
Sophie Linnenbaum für „The Ordinaries“
„…eine große Zukunft könnte auch der Regisseurin dieses Films blühen: Sophie Linnenbaum schafft es unter anderem, die überragende Qualität ihrer Mitarbeiter:innen optimal zu bündeln. Kamera, Szenenbild, Kostümbild, eine perfekte Besetzung, eine Tonebene, in der alle Register gezogen werden und sogar Musical-Elemente mit eigenem Score und Choreographie: die Regisseurin fügt alles zu einem harmonischen Ganzen und glänzt auch selbst mit unzähligen brillanten Regie-Einfällen. Und nimmt sich dennoch immer wieder mal Zeit für die leisen Töne. Weil sie weiß, dass eine gute Komödie nur einen Schritt von der Tragödie entfernt ist.“
Förderpreis Neues Deutsches Kino DREHBUCH (10.000 Euro und Mentoring-Programm):
Florian Plumeyer und Katharina Woll für „Alle wollen geliebt werden“
„Florian Plumeyer und Katharina Wolls Drehbuch stellt eine Psychotherapeutin ins Zentrum, die es allen recht machen will und dabei selbst auf der Strecke bleibt. Psychotherapeut:innen-Filme sind ja mittlerweile fast ein neues Sub-Genre, aber die Autor:innen variieren ihren Stoff neu und überraschend: Als etwa eine Patientin partout nicht über ihre Probleme sprechen will, sondern stattdessen lieber „etwas einnehmen“ will, wird deutlich, dass alles Sprechen nur weitere Missverständnisse erzeugt. Und so hat jede Figur in dem Skript ein glaubwürdiges Bedürfnis, das denen der anderen widerspricht. Ein raffiniertes Figurengeflecht aus widerstreitenden Wants & Needs – alle wollen geliebt werden, ja, aber vor allem droht jeder jedem: die Tochter mit Auszug, der Ehemann mit Umzug, die Mutter mit ihrer ganzen Existenz. Die Dialoge des Films sind scharf, glaubwürdig, und gehen an den Kern von Beziehungsgesprächen. Das macht sie so schmerzhaft – und so unterhaltsam. Am Ende ist die Hauptfigur alleine mit ihren Balkonpflanzen – die brauchen nur Wasser und Licht um zu wachsen – und widersprechen nicht.“
Förderpreis Neues Deutsches Kino SCHAUSPIEL (10.000 Euro):
Lena Schmidtke für „Wut auf Kuba“
„Why chickens don’t fly, ist eine gute Frage. Cuz this chick does fly! In einer Geschichte, die alles andere als geradlinig ist, einem Stoff, der uns immer wieder in die Irre führen möchte, bist du ein so starkes, emotionales Zentrum, so uneitel, so natürlich und so entschlossen, dass man nicht anders kann, als sich mitreißen zu lassen.
Mit einem Gesicht, das ich nicht vergessen kann, mit so einem schönen und puren Umgang im Spiel mit den Kindern, wie du strahlst und alle um dich herum zum Strahlen bringst, ist unheimlich besonders. Lena Schmidtke fly fly and kiss the sky.“
Das komplette Filmprogramm des 39. FILMFEST MÜNCHEN finden Sie hier.
Tickets sind online über den FILMFEST-Webshop, vor Ort an der FILMFEST-Kasse im Amerikahaus (Öffnungszeiten) sowie an den Vorverkaufsstellen von München Ticket erhältlich.