Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Radierungen und Holzschnitte, 13.09. bis 20.12.2009 im Kunsthaus Apolda Avantgarde
“So viel Bauhaus war noch nie”, unterstrich noch einmal Sozialministerin Christine Lieberknecht und wiederholte, was sie bereits zu den Aktivitäten Bauhaus-Stühle und Bauhaus-Schach an der Stadthalle betonte. Sie selbst übergab Arbeiten ihres Großvaters, einem Bauhausschüler, an das Bauhaus-Museum in Weimar und würdigte, was Feininger mit seinem Mal-Stil zum Ausdruck bringt: Konzentration auf das Wesentliche.
Rund 150 Gäste folgten der Einladung zur Vernissage am 12. September 2009. Schon in den ersten Tagen besuchten weitere hunderte Besucher die neue Feininger-Ausstellung in Apolda, die genau ein Jahrzehnt der Ausstellung folgt, die zum Begriff “Weimarer Land – Feininger Land” führte. Jetzt steht die wichtige Phase der Bauhauszeit Feiningers im Fokus.
Gezeigt werden ca. 130 Arbeiten von öffentlichen und privaten Leigebern sowie aus renommierten internationalen Sammlungen, wie dem Museum of Modern Art und dem Solomon R. Guggenheim Museum in Nex York und der Phillips Collection in Washington D.C.
In den bewährten Händen von Dr. Andrea Fromm liegen Konzeption und Realisierungder Exposition.
Zahlreiche Sponsoren ermöglichten die Feininger-Präsentation. Dabei hat das Engagement von Matthias Grafe und der GRAFE-Gruppe Blankenhain besondere Hochachtung verdient.
In dem Zusammenhang kommt auch dem Kinderprojekt des Kunstvereins Apolda Avantgarde “Kinderleicht HochHinaus” große Anerkennung zu. Feininger-Türme aus Bambus entstanden unter der Leitung von Elke Heinemann und unter Anleitung von Marcel Kalberer, dem bekannten Weidenruten-Palast Konstrukteur aus der Schweiz. Diese sind am Glockenmuseum und am Kunsthaus zu sehen. Fußspuren verbinden diese beiden Häuser, die in großartiger Gemeinsamkeit das Bauhausjahr 2009 in Ausstellungen, Foren und Veranstaltungen würdigen. Aktuell auch die Ausstellung im Glockenmuseum “20 Jahre Feininger-Schüler-Pleinair in Mellingen” im Apoldaer Museum.
Lyonel Feininger wurde 1919 von Walter Gropius als erster Lehrer an das Staatliche Bauhaus in Weimar berufen. Noch im selben Jahr entwarf er mit dem Holzschnitt Kathedrale den Titel für das Bauhaus-Manifest, der die Verbindung des Bauhaus-Gedankens mit den mittelalterlichen Dombauhütten sowie die Einheit von Kunst und Architektur versinnbildlichte.
Von 1921 bis 1925 leitete Feininger nach seiner Ernennung zum Formmeister die druckgrafische Werkstatt des Bauhauses. Unter seiner Betreuung wurden die wichtigen grafischen Editionen der Schule hergestellt.
Als erste eigene Publikation veröffentlichte Feininger bereits Ende 1920 die Mappe Zwölf Holzschnitte von Lyonel Feininger. Zwei weitere Holzschnittmappen erschienen an späteren Wendepunkten seines Lebens: 1926 publizierte der Berliner Euphorion Verlag mit Umzug des Bauhauses nach Dessau die Mappe Zehn Holzschnitte von Lyonel Feininger und aus Anlass der Rückkehr Feiningers nach Amerika im Jahre 1937 gab die New Yorker Buchholz Gallery 1941 die Mappe Ten woodcuts by Lyonel Feininger heraus. Wie die anderen Mappen zeigen auch diese zwischen 1918 und 1924 entstandenen Holzschnitte Motive aus der old-world in Deutschland: Architektur und Kirchen, Küsten und Schiffe sowie Viadukte und Eisenbahnen.
Feininger hatte sich seit 1906 mit dem Medium der Lithografie und der Radierung beschäftigt. Auf einer Harzreise im Jahre 1918 entdeckte er den Holzschnitt für sich, den er am Bauhaus intensiv weiter entwickelte. Entsprechend seiner seriellen Arbeitsweise hatte er viele seiner Holzschnitt-Kompositionen bereits in frühen Zeichnungen angelegt und nahm sie in den Gemälden und Aquarellen der Weimarer Zeit sowie in den Ölbildern der späten New Yorker Phase ab 1940 erneut auf.
Im Jahre 1920 begann Feininger Holzschnitt-Kompositionen in Öl zu übertragen. Die in der Auseinandersetzung mit dem Holzschnitt geforderte strenge Linearität eröffnete ihm in seiner Malerei die neue Flächigkeit und Monumentalität, die er im Kubismus vergeblich gesucht hatte.
Durch das halbtransparente Druckverfahren seiner Holzschnitte entwickelte er eine transparente Lichtmalerei, die sich durch die Durchdringung von verschiedenen Malschichten auszeichnete. Die Sonderstellung Feiningers am Bauhaus, der sich gegen die Einheit von Kunst und Technik wehrte, resultiert nicht zuletzt aus dieser metaphysischen Zweckgebundenheit seiner Kunst.
Mit der Ausstellung Feininger und das Bauhaus. Weimar – Dessau – New York steht zum ersten Mal die wichtige Phase der Bauhauszeit Feiningers im Mittelpunkt der Auseinandersetzung. Ausgehend von den berühmten Holzschnitt-Motiven spannt die Ausstellung mit Werken aus der Zeit von 1908 bis 1953 einen Bogen von den frühen Zeichnungen bis hin zu den Gemälden der Spätzeit und gewährt einen Einblick in die Genealogie der Motivwelt und die Methode des seriellen Arbeitens bei Feininger.
Gezeigt werden ca. 130 Arbeiten aus renommierten internationalen Sammlungen, wie dem Museum of Modern Art und dem Solomon R. Guggenheim Museum in New York und der Phillips Collection in Washington D. C.
Veranstalter sind der Kreis Weimarer Land, die Kreisstadt Apolda und der Kunstverein Apolda Avantgarde. Die Konzeption und Realisierung der Ausstellung liegt in den Händen von Dr. Andrea Fromm, Hamburg
Die Ausstellung wird unterstützt durch: Sparkassen-Finanzgruppe, Freistaat Thüringen, Ernst von Siemens Kunststiftung, GRAFE-Gruppe Blankenhain, Energieversorgung Apolda GmbH, Zeitungsgruppe Thüringen, Mitteldeutscher Rundfunk, Deutsche Bahn
Dabei hat das Engagement von Matthias Grafe und der Grafe Gruppe Blankenhain einen besonderen Stellenwert. Eine Region kann sich glücklich schätzen, solche Unternehmer zu haben, die sich in ihrer Region engagieren, die Bedeutung von Kultur und Tourismus erkennen und darüber hinaus noch bedeutende finanzielle Mittel für die Umsetzung eines Ausstellungsprojektes bereitstellen.
Öffnungszeiten Dienstag – Sonntag 10 – 18 Uhr
KunsthausMontag nach telefonischer Vereinbarung
Führungen nach telefonischer Voranmeldung
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