Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. hebt anlässlich des bevorstehenden Europatages am 09. Mai den Zusammenhalt der EU als zentrales Element für Europas Zukunft hervor. „Die Multikrise aus Energie- und Kostenkrise trifft Europa stärker als andere Regionen der Welt und führt dazu, dass unser Kontinent derzeit an ökonomischer Stärke einbüßt. Wenn Brüssel den Standort Europa jetzt vernachlässigt, laufen wir Gefahr, dass unser Kontinent wirtschaftlich weiter zurückfällt. Um im Wettbewerb zu bestehen, muss Europa geeint bleiben“, fordert vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat gezeigt, wie wichtig Geschlossenheit unter den Europäern ist. „Es gilt, diesen Schulterschluss aufrecht zu erhalten. Bei der Verteidigung brauchen wir noch mehr Europa, um uns vor geopolitischen Verwerfungen noch besser zu schützen. Auch in der globalen Handelspolitik muss Europa geschlossen und mit starker Stimme auftreten. Wir sehen die Zukunft Europas in einer starken Europäischen Union mit einem eng verwobenen Binnenmarkt und der daraus resultierenden wirtschaftlichen Stärke gegenüber Asien und den USA,“ sagte Brossardt.
Die EU-Staaten sind für Bayern ein wichtiger Handelspartner. Der Freistaat exportierte im Jahr 2022 Waren im Wert von knapp 113 Milliarden Euro in die 26 übrigen EU-Staaten. Das gesamte Handelsvolumen Bayerns mit der EU lag 2022 bei knapp 241 Milliarden Euro. Mit fast 52 Prozent entfiel über die Hälfte des bayerischen Außenhandels auf den Handel mit den Ländern der EU.
Brossardt weiter: „Brüssel muss die Belastungen für die Wirtschaft reduzieren. Beispielsweise überzieht das europäischen Lieferkettengesetz Unternehmen mit neuer Bürokratie und Kosten. Begrüßenswert sind die angestrebten Maßnahmen für vereinfachte und beschleunigte Genehmigungsverfahren zur Erreichung der Klimaziele, gemeinsame Bemühungen um einen ausreichenden Zugang zu kritischen Rohstoffen sowie die verstärkte Abwehr von unfairem Handel.“