Es ist erschreckend: 16 Prozent der Bundesbürger sind arm

Foto: Stefan Groß

Der veröffentlichte Armutsbericht mehrerer Wohlfahrtsverbände und Initiativen liefert erschreckende Zahlen:

Ärmere Menschen haben eine um 8 bis 10 Jahre geringere Lebenserwartung als Reiche, die Altersarmut lag im Jahr 2015 um fast 50 Prozent höher als noch 2005 und insgesamt ist Armut in Deutschland auf einen neuen Höchststand von 15,7 Prozent der Bevölkerung angestiegen. Ich finde: Diese Zahlen sind ein Armutszeugnis für die Politik, die in den letzten Jahren in Deutschland gemacht wurde, und für alle Parteien, die in dieser Zeit regiert haben! Das darf nicht so weitergehen! Aber die unhaltbaren Zustände ändert man nicht durch Sonntagsreden.

Eine Kehrtwende hin zu mehr sozialer Gerechtigkeit erfordert Mut zu Taten: Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns auf 12 Euro, Wiederherstellung einer ordentlichen Arbeitslosenversicherung, eine Rentenreform nach dem Vorbild Österreichs, wo immerhin ein Durchschnittsrentner 800 Euro mehr im Monat bekommt, mehr Personal für Kita, Bildung und Pflege, Investitionen in den gemeinnützigen Wohnungsbau und Unterstützung für Alleinerziehende.

Für einen sozial- und steuerpolitischen Kurswechsel, um Armut zu bekämpfen und soziale Ungleichheit zu verringern! Denn Geld ist genug da – es ist nur viel zu ungerecht verteilt.

Über Sahra Wagenknecht 124 Artikel
Sahra Wagenknecht, geboren in Jena, ist eine deutsche Volkswirtin, Publizistin und Politikerin (PDS, Die Linke). Ab 2011 war sie dort stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion. Von 2015 bis 2019 war sie zusammen mit Dietmar Bartsch Fraktionsvorsitzende und als solche zugleich bis 2017 Oppositionsführerin. Seit der Parteigründung im Januar 2024 ist sie zusammen mit Amira Mohamed Ali Vorsitzende des Bündnisses Sahra Wagenknecht.

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