Eröffnung in der Galerie Schwind | Leipzig 75. Geburtstag Ulrich Hachulla

Ulrich Hachulla, Quelle: Galerie Schwind

Anlässlich des 75. Geburtstags von Ulrich Hachulla zeigt die Galerie Schwind Werke des Leipziger Künstlers und seiner Schüler.
Gezeigt werden Gemälde, Papierarbeiten und Grafiken von Ulrich Hachulla, Lee D. Böhm, Christian Brandl, Eva Gaeding, Sven Grosskreutz,
Matthias Ludwig, Stephanie Marx, Robert Schmiedel, Christian Thoelke, Michael Triegel und Tim von Veh.

Eröffnung am Samstag, den 2. Juni 2018 um 15 Uhr

Ausstellungsdauer: 2. Juni bis 23. Juni. 2018
Öffnungszeiten: Di – Fr 10 – 18 Uhr, Sa 10 – 14 Uhr

 

Anlässlich des 75. Geburtstags von Ulrich Hachulla zeigt die Galerie Schwind Werke des Leipziger Künstlers und seiner Schüler. Gezeigt werden Gemälde, Papierarbeiten und Grafiken von Ulrich Hachulla, Lee D. Böhm, Christian Brandl, Eva Gaeding, Sven Grosskreutz, Matthias Ludwig, Stephanie Marx, Robert Schmiedel, Christian Thoelke, Michael Triegel und Tim von Veh.

Die Schönheit der Melancholie

Ulrich Hachulla und seine Schüler

Es gibt Lehrer, die vergisst man nicht. Einer davon scheint Ulrich Hachulla zu sein. Mit seinem weitgefächerten Interesse für Grafik, Malerei, Bildhauerei, Architektur, Literatur, Film oder Musik führte Hachulla umfangreich hin zu einem reflektierten Ausgangspunkt für eigene künstlerische Auseinandersetzungen und Anwandlungen. Mehrere Dekaden – von 1976 bis 2008 – leitete Hachulla die Grafikwerkstatt der HGB, die jeder Student der Hochschule im Laufe seines Grundstudiums durchlief. Nach seiner Emeritierung blieb Hachulla dabei vielen seiner ehemaligen Studenten freundschaftlich verbunden.
Schüler wie Michael Triegel, Neo Rauch, oder Christian Brandl profitierten von seinem Engagement als Hochschullehrer. So erinnert man sich an gemeinsam besuchte Ausstellungen, oder das unmittelbare Radieren in der Landschaft, bei dem das genaue Sehen und Arbeiten geschult wurde. Doch mehr noch als die reine Natur zu studieren, wollte Hachulla mit seinen eigenen Werken für das „Empfindlichermachen des Sehens“ sensibilisieren.

Als Hachulla 1963 selbst als Student an die HGB kam, machte man sich dort gerade vom Image einer Modelluniversität des „sozialistischen Realismus“ frei. Er fand hier Lehrer profilierter Individualität und künstlerischem Eigensinn. Sowie Hachulla seine Studenten prägte, sieht man die Spuren seiner Lehrer wie Bernhard Heisig, oder Werner Tübke in seinen nicht selten eng und streng konstruierten Raumbühnen. Tübke verwies Hachulla auf die alten Meister, insbesondere auf die Altniederländer und Quattrocentisten und eröffnete ihm den Blick für deren Schönheit. Heisig lehrte ihn die moralische Verantwortung des Künstlers und dass die Figur das wichtigste Medium dafür sei. Deutlich wird dieses Anliegen bei Hachulla auch in seinen Milieuportraits. Sein spröder Figurenstil legt eine unbeschönigte Sicht auf die Realität frei und schafft mit oftmals geometrischen Konstruktionen aus Großstadtelementen, Sinnbilder des Alltags.

Dabei bleibt in seinen Werken die Form immer auch Inhaltsträger und präsentiert Hachulla als meisterlichen Grafiker, dessen Werke nicht nur als ein Kommentar zur Gesellschaft der DDR verstanden werden können, sondern auch heute nichts an ihrer Gültigkeit verloren haben.

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