Erinnerungszeichen für die Geschäftsfrau Lilli Rosenthal in der Theatinerstraße 7 in München

Erinnerungszeichen auf Tafel. Copyright: Tom Hauzenberger

Am 4. Juli um 18 Uhr wird in der Theatinerstraße 7 in München ein Erinnerungszeichen für Lilli Rosenthal (1889 – 1941) angebracht. Zuvor findet um 17 Uhr zu ihren Ehren eine Gedenkveranstaltung im Gartensalon der Kunsthalle (Theatinerstraße 8) statt. Teilnehmen werden unter anderem Stadtrat Michael Dzeba in Vertretung des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt München, Dr. h.c. mult. Charlotte Knobloch, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Oliver Kasparek, der Geschäftsführer der Hypo-Kulturstiftung München, und die Angehörige Dr. Katrina Recker. Für die musikalische Umrahmung sorgt Mulo Francel.Die am 24. März 1889 geborene Lilli Rothschild wuchs in München auf. Ihr Vater war der Gründer des „Hut- und Putzgeschäftes Heinrich Rothschild“ in der Sendlinger Straße 89. Lilli Rothschild besuchte die Höhere Töchterschule und verbrachte anschließend drei Jahre zur Ausbildung in England. 1909 heiratete sie den Fabrikanten Julius Rosenthal, mit dem sie zwei Kinder bekam, Hans (1910) und Gertrud (1912). Die Familie lebte in Wien, bis die Ehe 1922 geschieden wurde. Zurück in München betrieb Lilli Rosenthal in der Theatinerstraße 7 ein Damenhutgeschäft und wohnte von 1932 bis 1939 am Maximiliansplatz. Ab dem 8. September 1939 war sie zusammen mit 16 anderen Personen im Hildebrandhaus in der Maria-Theresia-Straße 23 untergebracht, das zu diesem Zeitpunkt als sogenanntes „Judenhaus“ fungierte. Gemeinsam mit 1000 anderen Münchner Jüdinnen und Juden wurde Lilli Rosenthal am 20. November 1941 nach Kaunas in Litauen deportiert und dort kurz nach ihrer Ankunft am 25. November 1941 ermordet.

Lilli Rosenthal. Bildquelle: Stadtarchiv München

Programm am Donnerstag, 4. Juli 


17.00 Uhr: Gedenkveranstaltung in der Kunsthalle, Gartensalon, Theatinerstraße 8
(teilweise in englischer Sprache, Anmeldung erforderlich)Musik: Mulo Francel (Saxophon)Stadtrat Michael Dzeba in Vertretung des OberbürgermeistersOliver Kasparek, Geschäftsführer der Hypo-Kulturstiftung München

Dr. h.c. mult. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern

Dr. Regina Prinz, Münchner Stadtmuseum

Dr. Katrina Recker spricht für die Angehörigen

Andrea Stadler-Bachmaier, Bezirksausschuss 1 – Altstadt-Lehel

18.00 Uhr: Anbringung des Erinnerungszeichens an der ehemaligen Wirkungsstätte Theatinerstraße 7

Musik: Mulo Francel (Saxophon)

Anbringung des Erinnerungszeichens durch Dr. Katrina Recker


Zu den Erinnerungszeichen:
 Erinnerungszeichen werden seit 2018 an Orten angebracht, an denen Menschen lebten, die von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden. Die Erinnerungszeichen bestehen aus gebürstetem Edelstahl und sind vergoldet. Es gibt sie als Wandtafeln an der Fassade und als Stelen auf öffentlichem Grund. Sie enthalten die wichtigsten Lebensdaten, Angaben zum Schicksal und – falls vorhanden – ein Bild.Weitere Informationen:  www.erinnerungszeichen.de und www.map.erinnerungszeichen.de