Brossardt: „Bayern ist auf leistungsfähige Übertragungsnetze angewiesen“
Anlässlich der Auftaktsitzung der ersten Arbeitsgruppe des Energiegipfels Bayern zum Thema Erneuerbare Energien-Ausbau in Bayernbetont die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. die Bedeutung einer sicheren Stromversorgung für die Industrie. vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt erklärt: „Die Gewährleistung der Versorgungssicherheit auf heutigem Niveau hat oberste Priorität. Die erneuerbaren Energien allein können nicht den Bedarf insbesondere der Industrie decken. Bayern ist auch in Zukunft auf regelbare Kraftwerksleistung und leistungsfähige Übertragungsnetze angewiesen, wenn es ein führender Industriestandort bleiben will. Es darf daher keine Verzögerungen bei den geplanten Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs-Leitungen SuedLink und SuedOstLink geben.“
Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist dabei differenziert zu betrachten. Ohne entsprechende Speicheranlagen und Kapazitäten zur großräumigen Verteilung ist der Beitrag von volatilen Windkraft- oder Photovoltaikanlagen zur gesicherten Leistung gering. Deshalb muss zügig festgestellt werden, welche weiteren Potenziale zur Energieerzeugung vor allem aus Biomasse und Wasserkraft bestehen.
Insgesamt gilt, dass erneuerbare Energien alleine die Stromversorgung im industriellen Maßstab nicht gewährleisten können. Das gilt nicht nur für das Chemiedreieck mit seinem Strombedarf von fünf TWh im Jahr. Zahlreiche Industrieanlagen sind zudem auf eine unterbrechungsfreie Energieversorgung im Millisekundenbereich angewiesen.
Die vbw ist offen für Konzepte zur regionalen Energieversorgung. „Diese müssen aber realistisch auf Versorgungssicherheit und Grundlastfähigkeit ausgerichtet sein und dürfen nicht zu Strompreiserhöhungen führen“, ergänzt Brossardt.
Die vbw ist als Wirtschaftsorganisation am Energiegipfel Bayern aktiv beteiligt.