Die
MARIA LASSNIG STIFTUNG und die STÄDTISCHE GALERIE IM LENBACHHAUS UND
KUNSTBAU MÜNCHEN freuen sich bekannt zu geben, dass der MARIA LASSNIG
PREIS 2019 an die Künstlerin SHEELA GOWDA
(*1957 in Bhadravati, Indien) verliehen wird.
Sheela Gowda ist die zweite Künstlerin, die die Auszeichnung der Maria
Lassnig Stiftung erhält. Mit dem biennal vergebenen Preis werden
Künstlerinnen und Künstler
in der Mitte ihrer Karriere geehrt.
Die Preisverleihung findet am 7. Juni 2019 um 19 Uhr in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München statt.
Laudatorin ist Ute Meta Bauer, Gründungsdirektorin des Centre for Contemporary Art in Singapur.
Hans Ulrich Obrist, Artistic Director der Serpentine Galleries in
London, führt ein anschließendes Künstlerinnengespräch mit Sheela Gowda.
Wir freuen uns über Ihre Teilnahme !
Sheela Gowda
Making of And…, 2007 © Sheela Gowda
Sheela Gowda (*1957
in Bhadravati, Indien) lebt und arbeitet in Bangalore. Sie studierte
Malerei an der Ken School of Art in Bangalore sowie der Visva-Bharati
University in Santiniketan und am Royal College
of Art in London.
Für ihre Skulpturen und
Installationen verwendet Sheela Gowda Materialien, die aufgrund ihrer
Beschaffenheit, ihrer Farbe und ihres Geruchs eine narrative Atmosphäre
erzeugen und zugleich metaphorische Kraft entfalten.
Materialien wie Kuhdung, Kumkum-Pulver, Weihrauch, Kokosfasern, aber
auch Haare, Nadeln oder Fäden verbinden Konnotationen von
Alltagsgebrauch mit einer poetischen Aufladung und beziehen sich auf das
städtische wie ländliche Leben in Indien. Mit der Verwendung
landesspezifischer Materialien veranschaulicht die Künstlerin nicht in
erster Linie traditionelle Bezüge, sondern sie übt auch bewusste Kritik
an gesellschaftspolitischen Umständen. Viele ihrer Materialien stammen
aus dem Bereich von traditionell mit Frauen
assoziierter Arbeit. Auch die Strategien der Herstellungsindustrie oder
Vermarktung dieser Natur-Materialien spielen eine Rolle in Sheela
Gowdas Arbeit.
Bevor Sheela Gowda sich in
den 1990er Jahren Installationen und Skulptur in minimalistischer
Formensprache zuwandte, arbeitete sie mit expressiver Ölmalerei, in der
ihre späteren Themen bereits angelegt waren. Das
Alltagsleben der indischen Mittelschicht, Konflikte von Frauen im
Arbeits- wie privaten Leben sowie über die Medien vermittelte Bilder
politisch-gesellschaftlicher Spannungen wurden schon früh Gegenstand
ihrer künstlerischen Beschäftigung.
Sheela Gowda war bei
der Kochi Muziris Biennale 2012, der Venedig Biennale 2009, der
documenta 12 und der Lyon Biennale, beide 2007, vertreten.
Einzelausstellungen fanden u.a. 2017 in der Ikon Gallery,
Birmingham, 2015 im Para Site, Hongkong, 2014 in der daad Galerie
Berlin, im Irish Museum of Modern Art, Dublin, im Centre international
d’Art et du Paysage in Vassivière, 2013 in der Lunds Konsthall, Lund, im
Van Abbemuseum, Eindhoven und 2010 im Office for
Contemporary Art, Oslo statt, sowie sind für 2019 im Hangar Bicocca,
Mailand und im Centre d’Art Bombas Gens in Valencia geplant. Ausgewählte
Beteiligungen an Gruppenausstellungen waren 2014 im Museum Abteiberg,
Mönchengladbach, 2012 im Ullens Center for Contemporary
Art, Beijing, 2011 im Musée d’Art Contemporain, Lyon, 2009 in der Devi
Art Foundation, Neu-Delhi und der Serpentine Gallery, London sowie 2008
im Kunstmuseum Bern und 2003 im Walker Art Center, Minneapolis. 2014 war
sie Finalistin des Hugo Boss Award.