Im Sommer war er noch Gast im oberbayerischen Kloster Seeon. Mit einer Ausstellung über seine beliebtesten und auch, nicht zuletzt durch die Verfilmung, bekanntesten Kinderbücher wie die „Sams“-Bände. In Seeon zeigte er auch Originalmalereien seines damals neuesten Werkes über den kleinen Troll Tojok: Paul Maar. Der gebürtige Schweinfurter Autor, der voriges Jahr mit dem autobiografischen Roman „Wie alles kam“ seine eigene Kindheit beschrieb, hat sich sowohl als Lyriker als auch als Theaterstück- und Drehbuchschreiber einen Namen gemacht. „Seit 1987 ist er Mitglied der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur und hat im Rahmen seines Engagements den Nachwuchspreis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur ins Leben gerufen, der 2017 in `Korbinian – Paul Maar-Preis für junge Talente` umbenannt wurde.“ So steht`s wortwörtlich in einem Text über Paul Maar im soeben erschienenen Online-Lexikon der im Fränkischen beheimateten Akademie. Mit diesem Text ist diese Novität – man kann sagen – „online gegangen“. Ist doch nur verständlich, dass ein Franke an den Start ging.
Es gab schon ein KJL-Lexikon dieser Institution in analoger Loseblatt-Form, doch die hat sich irgendwie totgelaufen. Akademie-Präsidentin Claudia Maria Pecher ist für „neuen Wind“. Damit erhält sie Rückenstärkung sowohl von ihren Präsidiums- als auch von erweiterten Mitgliedern der Vorstandschaft wie der Staatsministerin Dorothee Bär, in der Bundesregierung zuständig für die Digitalisierung des Landes. Sie schaufelte den Weg frei für die drei Jahre laufende Pilotprojekt-Förderung durch den Bezirk Unterfranken mit dem Bezirkstagspräsidenten Erwin Dotzel an der Spitze.
Das Beglückende an dem Lexikon, das über Autorinnen und ihre Werke, ihr Leben und ihre Bedeutung für die Erziehung der Kinder zu Leserinnen und Lesern aktuell Auskunft gibt, ist seine kostenlose Nutzungsmöglichkeit. Zu erreichen über www.akademie-kjl.de. Das Lexikon ist freilich erst im Aufbau. Den Anfang machte, wie gesagt, ein Beitrag über Paul Maar. Ihm folgte einer über den Schweizer Kinderbuchautor Max Bolliger (1929 – 2013). Den deutschen Kindergedichte-Experten James Krüss (1926 – 1997) lässt soeben die Berliner Literaturwissenschaftlerin Gudrun Schulz folgen. Alle Beiträge des neuen Lexikons sind mit Fotos aufgelockert. Ein Beispiel siehe oben!