Eigenheim – aber wie? Wann man eine Eigentumswohnung einem Haus vorziehen sollte

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Im Durchschnitt wohnen die Deutschen laut einer Studie des Statistischen Bundesamtes auf 92 m² und in Wohnungen mit 4,4 Wohnräumen. Davon wohnen vor allem in der Stadt zahlreiche Menschen in Mietwohnungen. Bei vielen Mietern wächst mit der Zeit der Traum, sich eine eigene Immobilie zu kaufen. Doch macht ein Hauskauf Sinn oder ist eine eigene Wohnung auch als Eigenheim ausreichend? Und wie sieht es mit der Baufinanzierung aus, wenn das Eigenkapital nicht ausreicht? Im Folgenden geben wir Ihnen Tipps, worauf Sie beim Immobilienkauf achten sollten und was die Vor- und Nachteile eines Hauskaufs beziehungsweise eines Wohnungskaufs sind.

Größe und Preis

Beim Gedanken an einen Immobilienkauf haben die meisten direkt einen Hauskauf vor Augen. Aber auch ein Wohnungskauf könnte infrage kommen, wenn Sie sich den Traum vom Eigenheim verwirklichen wollen. Beides sind attraktive Möglichkeiten, mit der ganzen Familie unter einem Dach zu wohnen – wobei ein Haus meist etwas größer ist als eine Wohnung und sich über mehrere Stockwerke verteilt. Hier haben Sie sogar oft noch die Möglichkeit, anzubauen. Vergrößert sich die Familie und Sie brauchen mehr Platz, haben Sie bei einer Wohnung hingegen in der Regel nicht die Möglichkeit, anzubauen oder für mehr Parkmöglichkeiten zu sorgen. Meist ist dies aus Platzmangel nicht möglich oder muss mit der Wohnungseigentümergemeinschaft besprochen werden.

Für ein ganzes Haus ist der Preis selbstredend meist höher als für eine kleinere Wohnung. Sie haben in einem Haus zwar mehr Fläche zur Verfügung, müssen diese aber auch bezahlen können. Denn neben dem Kaufpreis fallen auch viele weitere Kosten an – zum Beispiel die Notarkosten, Versicherungen, der Makler und die Grundsteuer. Auch die Nebenkosten sollten nicht außer Acht gelassen werden. Je nach Wohnfläche können die Nebenkosten für Strom und Gas sehr hoch ausfallen.

Wohnort und Lage

Ob Sie sich für ein Einfamilienhaus oder eine Eigentumswohnung entscheiden, hängt von der Lage ab, in der Sie gerne wohnen möchten. Wohnungen trifft man häufiger in der Stadt an, während sich Häuser eher auf dem Land befinden. Möchten Sie also mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein und mitten im Stadtleben wohnen, dann ist eine Eigentumswohnung möglicherweise die bessere Wahl. Auf dem Land ist meist ein eigenes Auto nötig, um sich fortzubewegen. Auch der Weg zur Arbeit könnte dann länger sein, sofern sich Ihr Arbeitsplatz in der Stadt befindet.

Dabei sollten Sie aber auch beachten, dass es in der Stadt meist lauter ist – vor allem, wenn sich mehrere Parteien in einem Haus befinden. Ein weiterer Nachteil: In der Stadtmitte ist auch das Parken meist schwierig, wenn es keinen eigenen Stellplatz gibt. Sind Sie jedoch nicht auf ein Auto angewiesen und haben eine gute Verbindung zum öffentlichen Verkehrsnetz, wird Sie dies nicht stören.

Änderungen in den eigenen vier Wänden

Wollen Sie in einer Wohnung Änderungen vornehmen – wie zum Beispiel Wände ziehen –, müssen Sie zuerst die Erlaubnis der Eigentümergemeinschaft  einholen. Im eigenen Haus und auf dem eigenen Grundstück können Sie hingegen Änderungen nach Ihren Wünschen vornehmen. Hier müssen Sie sich nur an baurechtliche Vorschriften halten. Gefällt Ihnen eine Wohnung also genau so, wie sie ist, können Sie diese mit gutem Gewissen kaufen. Gibt es viele Änderungswünsche, machen Sie sich bewusst, dass diese abgeklärt werden müssen. Hier wäre also ein eigenes Einfamilienhaus die bessere Alternative. Kleine Arbeiten wie das Streichen von Wänden dürfen natürlich in beiden Wohnmöglichkeiten ohne Erlaubnis getätigt werden.

Nachbarn

Auch die Nachbarschaft ist bei der Entscheidung für oder gegen ein Haus wichtig. Denn fühlt man sich unwohl oder von den Nachbarn belästigt, ist dies schnell ein Grund, sich eine neue Bleibe zu suchen. Wohnen Sie in einem Haus, sind die nächsten Nachbarn meist etwas weiter entfernt und der Garten trennt die Grundstücke. Somit kommen Sie seltener mit den Nachbarn in Berührung und nehmen ihre Geräusche weniger wahr. Oftmals befinden sich die Nachbarn jedoch in einer ähnlichen Lebenssituation, weshalb Sie schnell ins Gespräch kommen und womöglich ein freundliches Verhältnis aufbauen können.

In einer Eigentumswohnung ist man hingegen oft eher unbekannt, läuft sich aber im Treppenhaus über den Weg. Durch die Nähe zu den anderen Hausbewohnern steigt der Lärmpegel. Die Nähe hat aber auch den Vorteil, dass die obere und untere Wohnung die eigenen vier Wände mit beheizen – ein Plus für das Portemonnaie.

Familienplanung und Alter

Junge Menschen bevorzugen häufig eine Eigentumswohnung, da sie meist in der Stadt liegt und so gut an Einkaufs- und Ausgehmöglichkeiten angebunden ist. Auch Schulen und Kindergärten befinden sich des Öfteren in unmittelbarer Nähe. Möchten Sie länger in Ihrer Eigentumswohnung leben, achten Sie darauf, dass sich in dem Haus ein Fahrstuhl befindet, falls Sie in den oberen Stockwerken wohnen. Im hohen Alter werden Sie für diese Möglichkeit dankbar sein. Aber auch schwere Einkäufe lassen sich dadurch besser in die Wohnung transportieren.

Der Nachteil bei einem Haus: Im eigenen Einfamilienhaus ist meist kein Fahrstuhl vorhanden, was es im hohen Alter schwierig macht, das obere Stockwerk zu betreten. Doch auch hier kann nachgerüstet werden: in Form eines Treppenlifts. Alternativ kann direkt ebenerdig gebaut, ein Fahrstuhl installiert oder ein Haus gekauft werden, das ebenerdig ist.

Finanzierung

Nicht nur die Finanzierung eines Hauses, sondern auch die einer Eigentumswohnung kann sehr teuer sein. Wer nicht das nötige Eigenkapital besitzt, kann sich seinen Traum der eigenen Wohnung aber auch anders erfüllen, denn vom Prinzip her werden Wohnungen ähnlich finanziert wie Häuser mit einem Wohnungskredit. Mit diesem Kredit können Sie sich genau wie beim Hauskauf entweder eine Wohnung kaufen oder neu bauen. Im Gegensatz zur Immobilienfinanzierung oder Baufinanzierung wird nur ein Teil des Hauses gekauft. Um diese Art von Kredit zu bekommen, sind nicht nur die Bauunterlagen einzureichen, sondern beispielsweise auch die Ordnung der Eigentümergemeinschaft.

Fazit: Eigentumswohnung oder Hauskauf?

Ob es ratsamer ist, beim Immobilienkauf eine eigene Wohnung oder ein Haus zu kaufen, hängt immer von Ihren Bedürfnissen ab. Wollen Sie eher in der Stadt mit einer guten Verkehrsanbindung und Einkaufsmöglichkeiten wohnen, werden Sie eher auf Wohnungen stoßen. Weiter raus aus der Stadt treffen Sie vermehrt auf Häuser. Auch die Familienplanung sollte – so weit es geht – berücksichtigt werden, da es in Wohnungen wenig Möglichkeiten gibt, später noch anzubauen oder viele Änderungen vorzunehmen. Somit ist eine Wohnung insbesondere für Personen ratsam, die mit den Gegebenheiten der Wohnung zufrieden und sich über die Familienplanung im Klaren sind. Änderungen können mit der Zustimmung der Eigentümergemeinschaft beschlossen werden, sind aber nicht immer so leicht umzusetzen.

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