Droht ein auf Europa begrenzter Atomkrieg?

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Jetzt hat Putin, was viele befürchtet haben, eine Teilmobilmachung angeordnet. Er will nach Referenden große Teile der Ostukraine zum russischen Staatsgebiet erklären. Und wenn die „territoriale Integrität“ (gemeint ist das russische Staatsgebiet) bedroht sei, so Putin, „werden wir zweifellos alle uns zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um Russland und unser Volk zu verteidigen. Dies ist kein Bluff.“

Prompt kam die Antwort aus den USA, Putin habe „offen nukleare Drohungen gegen Europa ausgestoßen“. Das ist eine verräterische Interpretation des US-Präsidenten. Schließlich weiß Putin, dass die USA mit großem Abstand die meisten Waffen in die Ukraine liefern und dass sie durch die Bereitstellung ihrer Aufklärungsdaten und Geheimdienstinformationen zur Kriegspartei geworden sind. Und wenn Putin neuerdings vom „kollektiven Westen“ spricht, „der unser Land zerstören will“, meint er natürlich in erster Linie die USA. Deshalb ist es notwendig, noch einmal in Erinnerung zu rufen, was der Spiegel noch 1989 geschrieben hat: „Die Amerikaner haben ein – durchaus berechtigtes – nationales Interesse, einen Atomkrieg zunächst auf Europa zu begrenzen. Kein amerikanischer Präsident wird bereit sein, einen Atomkrieg in Europa sofort zum großen nuklearen Schlagabtausch der Großmächte mit Interkontinentalraketen zu eskalieren … Die Europäer aber, vor allem die Deutschen, können es in ihrem Interesse nicht hinnehmen, dass die Großmächte USA und Sowjet-Union ihren Konflikt auf europäischen Boden austragen und ihre eigenen Territorien zunächst weitgehend verschonen; dies aber ist, wie alle Nato-Übungen zeigen, derzeit die Realität.“ (Der Spiegel Nr. 18/1989)
Und wie reagiert nun die Bundesregierung auf die unverantwortliche Drohung des russischen Präsidenten? In Tölpelhafter Weise lässt sie sich von den USA und der Ukraine immer tiefer in den Krieg ziehen. Und der Generalinspekteur der Bundeswehr warnt im Focus-Interview vor einer zweiten Front, die Putin eröffnen könnte und nennt dabei auch die Ostsee.
Es ist jetzt höchste Zeit, das Morden in der Ukraine zu beenden und einen Waffenstillstand und einen Verhandlungsfrieden zu erreichen. Und das ist nicht, wie in Deutschland in fahrlässiger Weise immer behauptet wird, eine Angelegenheit Russlands und der Ukraine, sondern in erster Linie eine Angelegenheit von Washington und Moskau. Aufgabe der Europäer ist es, alles zu unternehmen, um zu verhindern, dass es zu einem auf Europa begrenzten Nuklearkrieg kommt.
Zur Rolle der USA, die seit Jahrzehnten Russland und China einkreisen, habe ich auf einer Veranstaltung der Nachdenkseiten eine Rede gehalten: https://www.nachdenkseiten.de/?p=88304
Quelle: Facebook

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