Dieser Film ist Balsam für jeden Antisemiten: „Gaza – Leben an der Grenze“

Flagge von Israel, Foto: Stefan Groß

Am 26.06.19 läuft bei arte gegen Mitternacht der Film „Gaza – Leben an der Grenze“, der bis zum 25.07.19 problemlos zu jeder Zeit abgerufen werden kann. Die hervorragende Propaganda dauert genau 86 Minuten.

Der Film ist eine Frucht der europäischen Zusammenarbeit wohl unter der Führung der Republik Irland, die für ihren Juden- und Israelhass bekannter ist als mancher islamische Staat. Ich gestehe, dass „Jud Süß“ und „Der Führer schenkt den Juden eine Stadt“ im Vergleich zu „Gaza“ Makulatur sind. Der überaus spannende Gaza-Film schafft es in knapp 1½ Stunden das Böse darzustellen, ohne einen einzigen israelischen Soldaten oder sonst einen Juden zu zeigen. Der Film rührt zu Tränen und macht aus manchem Gebildeten und jedem Ungebildeten einen Judenhasser. 1½ Stunden reichen aus!

Dabei werden die handelnden Personen (Männer, Frauen, Kinder: nur Palästinenser) nicht nur positiv dargestellt. Sie alle haben kleine verzeihliche Fehler, die der Kameramann aufdeckt.

Ein alter Mann ist stolz auf seine 30 Kinder, wovon etwa 20 – er weiß es nicht genau – zur Schule gehen – an Fridays For Future jedoch nicht, da Freitag. Er hat drei Frauen und hat – der Koran erlaubt es – eine vierte Frau ehelichen wollen, was er jedoch wegen Platzmangel unterlassen hat. Das Haus ist zu klein. Die ältesten Söhne wollen bald eine Familie gründen und wegen Geldnot weiter im Haus des Vaters mit Frauen und baldigen Kindern wohnen. Die männlichen Kinder des alten Mannes ziehen es wegen der Enge vor, statt im Haus am Meer zu schlafen.

Wovon der alter Mann, seine Frauen und seine Kinder leben, wird nicht verraten. Wir erfahren nichts. Da alle Akteure Palästinenser sind, erhalten sie als ewige Flüchtlinge mit Erbrecht den Flüchtlingsstatus und Geld von den UN. Einen Teil nehmen sich die Terroristen der Hamas, die Gaza mit starker Hand beherrschen. Für den Alten und seine(n) Familie(n) reicht es aus.

Ein Schneider bei der Arbeit an der Nähmaschine schimpft, dass täglich nur vier Stunden Strom zur Verfügung stehen. Bei den Film-Aufnahmen bricht der elektrische Strom nach nur 10 Minuten ab. Der Schneider schimpft. Wen er verflucht, wird im Film nicht verraten.

Bei allen folgenden Szenen wird – so notwendig – Wert darauf gelegt, dass es ausreichend Strom gibt.

Eine reiche Frau, deren Mann nicht gezeigt wird (gesuchter Terrorist?) hat drei bildhübsche Töchter, die bald heiratsfähig werden. Die Vorfahren stammen aus Jerusalem. Die älteste Tochter will bald heiraten, was eine nationale Pflicht ist. Die Mutter beschwert sich über einen israelischen Soldaten, der sich vor über einem Jahrzehnt auf dem Dach des Hauses einquartiert hat, um unschuldige arabische Jugendliche zu erschießen.

Der Taxifahrer in seinem nagelneuen Taxi ist ein freundlicher und lustiger Mann im besten Alter. Er erzählt fortlaufend Witze und singt. Er will den Kummer Gazas vergessen.

Weniger gut kommen die bewaffneten Jugendlichen davon, die der terroristischen Hamas angehören, die trotz Hitze schwarze wollene Masken tragen. Sie regeln äußert ruppig und erfolgreich den dichten Verkehr und böllern mit ihren Gewehren so oft in die Luft, dass die umstehenden Zivilisten sie freundlich auffordern aufzuhören, was auch geschieht. Sie schießen, weil ein junger Mann aus einem israelischen Gefängnis nach beinahe zwei Jahren entlassen worden ist. Der junge Mann ist sich erwartungsgemäß keiner Schuld bewusst. Gegenüber seinen Freunden, die mit ihm feiern, sieht er fett und gesund aus.

Die eindrucksvollste Szene zeigt das Kriegsgeschehen an der Grenze. Zunächst rollen viele junge, muskulöse Männer LKW-Reifen in Richtung Grenzzaum, wo dichter schwarzer Rauch die Sicht auf Israel versperrt. Plötzlich werden einige der jungen Männer von anderen etwas schwächlicheren unprofessionell aus dem schwarzem Rauch herausgezerrt. Schon ist ein Krankenwagen zur Stelle. Fähige Ärzte handeln schnell und legen sofort Zugänge an Armen, Nase und Hoden an. Dann wird der laut jammernde Verwundete in den Krankenwagen gehievt, wo er mit einigen anderen Verwundeten im rasenden Tempo über Stock und Stein in ein ärmliches Krankenhaus transportiert wird. Der Krankenwagen wird von einer europäischen Organisation gesponsert. Das Krankenhaus ist überlaufen, wirkt schmutzig und ärmlich. Während der ganzen Aktion wird kein einziger israelischer Soldat gezeigt. Selbstverständlich findet das offene Geheimnis keine Erwähnung, dass Schwerverletzte wie Schwerkranke Gaza-Bewohner in Israel behandelt werden können.

Zum Schluss des mitnehmenden Filmes werden einige Häuser aus der Luft bombardiert. Man sieht keine israelischen Flugzeuge. Die reiche Frau befürchtet (zu Recht?), dass ihr Haus getroffen wird.

Der Film ist sehr dicht gesponnen. Es gibt noch weitere wundervolle Szenen, die einem ans Herz gehen, sofern man kein Hardcore-Zionist ist. Dieser Film ist wahrscheinlich von EU-Europäern mit Geldern der EU entstanden. Die Frage, die sich stellt, lautet nicht, warum antiisraelische Propaganda in der EU gesponsert wird, da die Antwort bekannt sein sollte. Die Frage, die sich stellen muss, lautet, warum Juden nicht solch überzeugend rührende Filme machen? Die Juden sollen doch die besten Regisseure der Welt sein oder sind es zumindest einst gewesen. Filme aus Israel über Araber, die von Juden erstellt sind, sind so selbst beleidigend, dass nur Judenhasser sie zu Ende ansehen können.

Schaut Euch den Film an, solange er noch bei arte läuft! Ihr werdet bald verstehen, warum Juden unbeliebt sind! Dabei taucht kein einziger Jude im Film auf, was eine filmische Glanzleistung ist! Das Böse bleibt unerwähnt und ist zugleich ständig präsent. Der Jude verkörpert das ewig Böse. Der Zuschauer kann endlich abschalten von den ständigen und ermüdenden Vorwürfen der Juden und des Judenstaates Israel, was die böse Umgebung alles den Juden angetan hat. Dieser Film ist Balsam für jeden Antisemiten, für jeden, der Antisemit werden will, und für jeden, der noch unschlüssig ist, ob er Antisemit ist.

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Über Nathan Warszawski 535 Artikel
Dr. Nathan Warszawski (geboren 1953) studierte Humanmedizin, Mathematik und Philosophie in Würzburg. Er arbeitet als Onkologe (Strahlentherapeut), gelegentlicher Schriftsteller und ehrenamtlicher jüdischer Vorsitzender der Christlich-Jüdischen Gesellschaft zu Aachen.