Die Schauspieler von Los Angeles treten in den Streik

film kino video kamera filmkamera filmen, Quelle: geralt, Pixabay License Freie kommerzielle Nutzung Kein Bildnachweis nötig

Die Verhandlungen der US-amerikanischen Schauspielergewerkschaft SAG-AGTRA mit den großen US-Filmstudios sind gescheitert. Die Schauspieler*innen hatten unter anderem bessere Vergütung und die Regelung des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz in der Branche gefordert.

Nach den gescheiterten Verhandlungen traten die Schauspieler*innen von Los Angeles in den Streik. Seit Anfang Mai streiken bereits auch die US-Drehbuchautoren der Writer’s Guild of America und es ist kein Ende in Sicht. Somit dürfte die Film- und Fernsehindustrie des Landes zum Stillstand kommen. Mit einem Doppelstreik können kaum noch Filme und Serien gedreht werden.

Es ist das erste Mal seit dem Jahr 1960, dass sich beide Gewerkschaften gleichzeitig in einem Streikzustand befinden.  Beide Kreativbranchen leiden darunter, dass zwar mehr Filme und Serien produziert werden, aber die Budgets sinken.

Die Gewerkschaft SAG-AFTRA hat mehr als 160.000 Mitglieder. Der Streik für alle Schauspieler*innen ist bindend, das heißt sie dürfen nun bis auf weiteres nicht mehr vor der Kamera arbeiten.

An einer Urabstimmung hatten rund 65.000 Mitglieder der Gewerkschaft teilgenommen, 97,9 Prozent hatten sich für einen Streik ausgesprochen. Zudem bekundeten Stars wie Meryl Streep, Jennifer Lawrence, Ben Stiller (und Pedro Pascal) öffentlich ihre Solidarität.

Fran Drescher, (bekannt aus die Nanny), Präsidentin von SAG-AFTRA erklärte: „die Antworten der AMPTP auf die wichtigsten Vorschläge der Gewerkschaft waren beleidigend und respektlos gegenüber unseren massiven Beiträgen zu dieser Branche. Die Unternehmen haben sich geweigert, sich bei einigen Themen sinnvoll einzubringen, und bei anderen haben sie uns völlig abgewürgt.“ Sie sieht den Streik als die einzige Möglichkeit.

Es macht den Anschein, als wollten Verantwortliche der großen Produktionsstudios sich auch nicht mit den Autoren an einen Tisch setzen – vielmehr wolle man die Writers Guild of America „brechen“, wie es ein Studiomanager formulierte. „Das Endspiel besteht darin, die Dinge so lange schleifen zu lassen, bis den Gewerkschaftsmitgliedern das Geld ausgeht und sie ihre Wohnungen und Häuser verlieren“, sagte ein Studioleiter. Mehrere Quellen bestätigten diese Aussage und die eiskalte Vorgehensweise der Studios. So heißt es in dem Bericht von Deadline: „Endgame Is To Let Writers Go Broke Before Resuming Talks In Fall”.

Finanzen

Über Sophie Adell 57 Artikel
Sophie Adell ist eine deutsche Schauspielerin, Moderatorin und Red Carpet Reporterin. In London geboren, lebte sie fortan in Belgien, Griechenland, USA, den Niederlanden, Argentinien und Ungarn. Sie hat in über 20 Fernseh- und Filmproduktionen mitgewirkt, wie beispielsweise in "Bernds Hexe", "Die Superbullen" und "Tatort". Seit 2018 ist sie stellvertretende Chefredakteurin.