Die Radiodays Munich 2024 – Video did NOT kill the Radio Star

eine inspirierende Plattform für den Austausch von Ideen und Erfahrungen im Bereich des Radios

Radiodays Munich 2024

Radioprofis aus der ganzen Welt fanden sich auf den Radiodays Munich 2024 vom 15. bis 17. März im ICM München Riem ein, das zum Hotspot für die Audiobranche wurde. Die Veranstaltung bot eine Vielzahl von Diskussionen, Workshops und Präsentationen zu aktuellen Themen der Radiobranche. Highlights waren unter anderem Keynote-Speeches von Branchenexperten, Panels zu Podcast-Trends und Innovationen im Radio sowie Networking-Möglichkeiten für Teilnehmer.

Der Fokus lag insbesondere auf Themen der KI, die bereits flächendeckend in die Welt des Radios integriert wird. Von KI-Radio-Hosts, KI-generierten Texten und KI-Radiowerbung, die innerhalb weniger Sekunden auf Knopfdruck produziert wird, ist alles möglich. Es gibt bereits erste Radiosender, die ausschliesslich KI generierte Programme senden, mit KI-Stimmen, die KI-Texte sprechen und KI-Bilder der gespielten Interpreten anzeigen.

Erin Callaghan gab mit eindrucksvollen Präsentationen präzise Einblicke in die Entwicklung und Integration von KI in ihr Unternehmen Futuri Media, welches Pionierarbeit auf diesem Gebiet leistet. Erin Gallaghan begann ihre Radiokarriere bei einem Sender, der aus einer Kegelbahn fungierte und Hardrock spielte. Auch Speaker Jott Lischka vom KI-Sender Radio.Cloud, und Hermann del Campo von Zaibr Innovations gaben hervorragende Einblicke in die Welt des Radiowandels, sowie die Speaches vieler weiterer Innovativer.
Paul Robinson und Martin Liss moderierten gekonnt und informiert durch die Summits.

Ein weiterer Schwerpunkt der Radiodays lag auf der jungen Hörerschaft und wie man das Interesse an Radio der Generationen Z und A weckt. Hierzu gibt es verschiedene Ansätze, die junge Generation zu erreichen. Gerne wird hierfür auf Social Media Stars gesetzt die – ohne Gage – Radiosendungen moderieren und dadurch ihr Following und ihren kommerziellen Erfolg mit den Brands noch weiter steigern können. Sender und Influencer profitieren beide von diesem Modell, mit dem ARN in Australien bereits großen Erfolg verzeichnen konnte. Das bisherige System, der bezahlten Radiopersonality, teurer Radiowerbung mit Studiomieten, Gagen an Autoren, Komponisten und Sprechern scheint weitgehend ausgedient zu haben.

Die Frage, ob KI die Arbeitsplätze der Berufe in der Radiobranche gefährden würde, wurde beantwortet mit der Einsicht, dass nicht die KI selber uns Radioschaffenden die Jobs wegnimmt, aber die Arbeitskräfte, die mit KI umgehen können, die Jobs übernehmen werden.

Die Kooperation und Innovationen von Podcasts, Streaming und Radio – einfach Audio – war ein weiteres Thema, das nicht fehlen durfte und insbesondere von Paula Szuchman, Director of Audio der New York Times, bildhaft erläutert wurde. Der Bereich Audio, ob Podcast, Stream oder Radio,  wird von der Hörerschaft extrem gut angenommen und ist eine boomende Branche. Behind the Scenes Themen sind besonders beliebt.

Und die für die Branche überlebenswichtige Radiowerbung, die inzwischen fast kostenlos produziert werden kann, wird, Dank neuester Software, direkt an die richtige Zielgruppe gesendet, die wiederum mit einem kurzen Klick das gewünschte Produkt sofort online erwerben kann. Zielgerichtete Werbung ohne Umwege und Zeitverschwendung in der neuen digitalen Welt. Die Konkurrenz von Apple und Google schläft nicht, also möchten Radiosender 24 Stunden täglich ihre Hörerschaft einbinden, wenn auch mit KI, der das Herz und eine Seele fehlt.

Das Radio ist und bleibt eine unverkennbare Kraft und Video did NOT kill the Radio Star, sondern das Radio bleibt weiterhin einer der meistvertrauten Medienkanäle, die den Puls der Zeit mitprägt und die neuesten Innovationen lebt – nach dem Motto: „Don’t just talk the talk, but walk the walk!“

 

 

Finanzen

Über Sophie Adell 58 Artikel
Sophie Adell ist eine deutsche Schauspielerin, Moderatorin und Red Carpet Reporterin. In London geboren, lebte sie fortan in Belgien, Griechenland, USA, den Niederlanden, Argentinien und Ungarn. Sie hat in über 20 Fernseh- und Filmproduktionen mitgewirkt, wie beispielsweise in "Bernds Hexe", "Die Superbullen" und "Tatort". Seit 2018 ist sie stellvertretende Chefredakteurin.