Während bedeutende Vertreter des Deutschen Idealismus wie Kant, Fichte, Schelling und Hegel nach wie vor großes Ansehen innerhalb der Geschichte der Philosophie haben, hat sich bislang nur eine kleine Zahl von Interessierten, zumindest in Deutschland, mit dem Denken Karl Christian Friedrich Krauses beschäftigt. Dieser Aufsatzband will diese Lücke schließen. Anhand von Strukturvergleichen soll die Philosophie des Thüringer Außenseiters sowohl in den Kontext der abendländischen Geistesmetaphysik gestellt als auch der Versuch unternommen werden, danach zu fragen, inwieweit man mit Krause noch im 21. Jahrhundert philosophieren kann. Vom Neuplatonismus Plotins spannt sich der Bogen bis hin zur modernen Medizin und zum Völkerrechtsgedanken. Aber auch die Kritik Krauses am transzendentalen Ansatz Kants, am Naturkonzept Schellings und an der Logik Hegels wird dabei berücksichtigt. Neben der Auseinandersetzung mit Krauses Erkenntnistheorie und Metaphysik liegt ein weiterer Schwerpunkt auf seiner Ästhetik und Rechtsphilosophie.
Dr. Dr. Stefan Groß-Lobkowicz, Magister und DEA-Master (* 5. Februar 1972 in Jena) ist ein deutscher Philosoph, Journalist, Publizist und Herausgeber. Er war von 2017 bis 2022 Chefredakteur des Debattenmagazins The European. Davor war er stellvertretender Chefredakteur und bis 2022 Chefredakteur des Kulturmagazins „Die Gazette“. Davor arbeitete er als Chef vom Dienst für die WEIMER MEDIA GROUP. Groß studierte Philosophie, Theologie und Kunstgeschichte in Jena und München. Seit 1992 ist er Chefredakteur, Herausgeber und Publizist der von ihm mitbegründeten TABVLA RASA, Jenenser Zeitschrift für kritisches Denken. An der Friedrich-Schiller-Universität Jena arbeitete und dozierte er ab 1993 zunächst in Praktischer und ab 2002 in Antiker Philosophie. Dort promovierte er 2002 mit einer Arbeit zu Karl Christian Friedrich Krause (erschienen 2002 und 2007), in der Groß das Verhältnis von Metaphysik und Transzendentalphilosophie kritisch konstruiert. Eine zweite Promotion folgte an der "Universidad Pontificia Comillas" in Madrid. Groß ist Stiftungsrat und Pressesprecher der Joseph Ratzinger Papst Benedikt XVI.-Stiftung. Er ist Mitglied der Europäischen Bewegung Deutschland Bayerns, Geschäftsführer und Pressesprecher. Er war Pressesprecher des Zentrums für Arbeitnehmerfragen in Bayern (EZAB Bayern). Seit November 2021 ist er Mitglied der Päpstlichen Stiftung Centesimus Annus Pro Pontifice. Ein Teil seiner Aufsätze beschäftigt sich mit kunstästhetischen Reflexionen und einer epistemologischen Bezugnahme auf Wolfgang Cramers rationalistische Metaphysik. Von August 2005 bis September 2006 war er Ressortleiter für Cicero.
Groß-Lobkowicz ist Autor mehrerer Bücher und schreibt u.a. für den "Focus", die "Tagespost".
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