Die letzte Grenze – Suizid

Vorträge und Diskussionen in der Zentralbibliothek beim Else Lasker-Schüler-Forum

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Das XXIV. Else Lasker-Schüler-Forum „Ich will in das Grenzenlose“ wird heute und morgen in der Zentralbibliothek, Kolpingstr. 8, fortgesetzt. Um 10.00 Uhr beginnt der Schweizer Experte für Exilliteratur, Martin Dreyfus seinen Vortrag „…öfter als die Schuhe die Länder wechselnd“. Um 11.00 Uhr folgt Gerold Theobald mit dem Thema „Die letzte Grenze“. Es geht um Suizide von geflüchteten Schriftstellern. Tausende Menschen in Deutschland nehmen sich jährlich selbst das Leben. Der Bundestag ringt seit langem um ein Gesetz, das den Freitod regelt. Die Anlässe sind seit Urzeiten dieselben für die, die im eigenen Land von eigener Hand sterben: Scheitern, Schande, Liebeskummer, Eifersucht, Depression, Demütigung oder Krankheit.

Der Freitod Prominenter ist Schlagzeilen wert. Aber sonst ist der Suizid noch immer ein Tabu. Dabei ist er für den Schriftsteller Jean Améry der einzig natürliche Tod. Der Hang zum Freitod sei keine Krankheit, von der man geheilt werden müsse wie von den Masern. Für alle unbeteiligten Menschen ist ein Suizid das Spektakuläre, das Mutige und Geheimnisvolle. Und die Dichter, Maler, Komponisten, die Suizid begingen: Waren sie am toten Punkt, am Todespunkt? Von Klaus Mann bis Wolfgang Herrndorf – warum nehmen Künstler sich das Leben? Gerold Theobalt geht auch diesen Fragen nach in seinem Beitrag.

Um 12.00 Uhr folgt „Das Orlando-Projekt“, eine inszenierte Lesung mit Musik nach Texten von Virginia Woolf über die Grenzenlosigkeit von Alter, Identitäten und künstlicher Intelligenz.

Die afghanische Autorin und Ethnologin Shikiba Babori liest um 14.30 Uhr aus ihrem Buch „Afghaninnen – Spielball der Politik“ und spricht mit Birte Fritsch über Frauen in Afghanistan, von denen 68 in den letzten sechs Monaten von den Taliban öffentlich ausgepeitscht wurden. Um 15.30 Uhr diskutieren Vertreter von Minderheiten über das Thema „Ausgegrenzt“.

Am Samstag beginnen die Vorträge und Diskussionen um 10.15 Uhr (Ulrike Müller über „Grenzen als Orte der Erkenntnis). Um 11.15 h stellt die Meeresbiologin Julia Schnetzer ihr Buch „Wenn Haie leuchten“ vor. Der Kosmonaut Reinhold Ewald hält einen Powerpoint-Vortrag über seine Erfahrungen im Weltall (14.30 Uhr). Zusammen mit der Meeresbiologin Julia Schnetzer diskutiert er um 15.30 Uhr über die Weiten der Ozeane und des Weltraums. Motto: „Völlig losgelöst von der Erde.“

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