Der Film „Tal der Wölfe – Palästina“ basiert auf einer türkischen Serie, die zur besten türkischen Fernsehzeit läuft. Wenn die Serie läuft, sind die Straßen Istanbuls befahrbar!
Da das Thema von den Türken sehr gut angenommen worden ist, sind geschäftstüchtige Kulturschaffende auf den Gedanken gekommen, aus der Serie einen Abend füllenden Film zu drehen. Es soll der teuerste Film sein, der jemals in der Türkei gedreht worden ist. Sehr erfolgreich.
Der finanzielle Erfolg bei den im Ausland lebenden Türken soll wiederholt werden. Der Film wird deshalb in vielen deutschen Städten mit einer genügend großen Anzahl von türkischen Einwohnern auf Türkisch (mit deutschen Untertiteln) gezeigt, in der wohl richtigen Annahme, dass diejenigen, die den Streifen in Deutschland ansehen, das Türkische dem Deutschen vorziehen.
Der Zuschauererfolg wird abgewartet. Werden viele Türken sich den anspruchslosen Film gegen Entgelt ansehen? Werden genügend andere Bevölkerungsteile für den niveaulosen Film Eintrittsgeld zahlen? Rechtsextreme? Antisemiten?
Davon hängt es ab, ob der Film abgesetzt wird oder nicht! Eine juristische Handhabe zum Verbot des Filmes ist in unserer Demokratie nicht möglich, die die Freiheit der Kunst hoch angesetzt – auch beim Thema Antisemitismus (s. Google: „Klagemauer“ auf der Kölner Domplatte).
Zum Inhalt des Streifens: Mord und Totschlag. Die Juden sind die Bösen und am Ende tot.
Der ressentiment-geladene antiisraelische Action-Film „verarbeitet“ die Ereignisse der „Mavi Marmara“, dem türkischen Schiff, welches im Mai 2010 vor Gaza von der Israelischen Marine aufgegriffen wurde. Nach Aussage der katholischen Friedensorganisation pax christi, die irgendwie an dem Schiff beteiligt war, ist Israel alleinig am Tod der Passagiere schuldig, da sämtliche Passagiere sich zuvor öffentlich zur Gewaltfreiheit bekannt haben.
Unterscheiden sich die Aussagen der pax christi von denen des türkischen Film?
Die eine sprechen die christliche Intelligenz an, die anderen die islamische Dummheit?
Gegenstimmen:
„Mir zeigt das wieder einmal, wie dringend eine intensive Auseinandersetzung mit linkem und islamischem Antisemitismus ist.“
Die Filmemacher stehen den Grauen Wölfen (s. Titel), einer rechtsextremen türkischen Vereinigung nahe. Es handelt sich folglich um einen rechten islamischen Antisemitismus, wobei es im 21. Jahrhundert obsolet ist, zwischen rechtem und linkem Extremismus zu unterscheiden. Beispielsweise müsste die ägyptische Regierung als linke Diktatur bezeichnet werden, da Mubaraks Staatspartei bis vor wenigen Tagen Mitglied der Sozialistischen Internationalen war, in der die SPD tonangebend ist …
„Welcher haarsträubenden Agitation heutzutage nicht nur auf die türkische Gesellschaft, sondern auch die türkisch-deutsche Community einprasselt.“
Diese Sätze können als naiv abhackt werden. Es existiert bisher kein Aufruf von muslimischer, arabischer oder türkischer Seite aus Deutschland, der den Film kritisiert, geschweige denn angreift.
„Besonders bedrückend ist es, wenn der Filmstart gerade am Internationalen Holocaust-Gedenktag stattfindet.“
Der Film sollte am Tag der Befreiung von Auschwitz, am 27. Januar, starten. Wäre der Film weniger bedrückend, wenn er einige Tage später angelaufen wäre? Wäre es nicht propagandistisch günstiger, wenn er am 27. Januar gestartet hätte, auf dass jeder die Zusammenhänge klar erkenne? Oder bestand die begründete Angst, dass zukünftig der 27.Januar von deutschen Gutmenschen vom Tag der Befreiung von Auschwitz zum Tag der Befreiung Palästinas umgemünzt werden würde?
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