(Hochfest d. 14/27 September)
Ein jedes Volk hat seinen Beitrag zur Geschichte der Zivilisation geleistet: Die Chinesen erfanden den Kompaß, die Inder die Rakete, die Chaldäer schufen den Sonnenkalender, die Griechen bestimmten den Erdumfang, der staatliche Genius Roms jedoch bereicherte die Weltkultur um zwei glänzende Leistungen: um eine umfassende Gesetzessammlung (das „Römische Recht“), welche den europäischen Gesetzgebungen zugrunde liegt; und um das Kreuz – eine äußerst peinvolle Hinrichtungsart – Hochverrätern, Räubern und empörerischen Sklaven bestimmt.
Die römische Rechtsordnung, welche den Einwohnern der Provinzen dem himmlischen Firmament über dem Imperium gleich erhaben anmutete, wandelte sich mit der Zeit in den Händen rechtskundiger und politischer Voltenschläger in einen Stoß Spielkarten. Das Kreuz hingegen mitsamt den siegreichen römischen Legionen hielt unerschütterlich Wacht über Ruhe an den Grenzen und Ordnung im Mutterland. Es wirkte gleich einer eisernen Ferse Roms, jederzeit bereit, alle Feinde von Staat und Kaiser erbarmungslos zu zerquetschen. Der Stimme des Schicksals, dem Schwert der Nemesis gleich verkündete das Kreuz offenen, geheimen und möglichen Feinden Roms unumgängliche Sühnung und unerbittliche, unabwendbare Vergeltung.
Die Marterqual am Kreuz war entsetzlich. Mit stählernen Keilen schlug man den Verurteilten ans Kreuz und bisweilen, um seine Pein noch zu steigern, band man ihn mit Stricken fest. Dann zogen sich Martern und Todeskampf über einige Tage, lang wie Jahrhunderte, hin. Der Tod erschien dem Gekreuzigten als allergrößte Gnade.
Der zur Kreuzigung Verurteilte büßte sämtliche menschlichen Rechte, selbst das Recht auf Bestattung, ein. Meist hing sein Leib am Kreuz, bis der Leichnam bis auf die Knochen verweste. Oder aber man warf die Leiche Raubvögeln und Schakalen vor den Mauern der Stadt als Kadaver zum Fraße vor. Deshalb kreisten über den Richtstätten, düsterem Gewölk oder dem Qualm über einem Meiler gleich, Schwärme von Aaskrähen. Die Kreuzigung sollte Missetäter einschüchtern und ihren Willen lähmen. Darum trieben bei Hinrichtungen Soldaten das Volk auf dem Richtplatz zusammen. Meist jedoch hastete die Menge selbst dem grimmigen Schauspiel entgegen. Eine Hinrichtung lockte mehr Zuschauer an als ein Bühnenspiel. Nicht ein Mime spielte hier eine altgewohnte Rolle, – ein echter Mensch wand sich in Schmerzenskrämpfen. Nicht Farbe quoll aus einer unter dem Gewand eines Schauspielers verborgenen Blase hervor, sondern echtes Blut eines noch lebenden Menschen. Daher galt der Hinrichtungstag dem Pöbel als Fest. „Brot und Spiele!“ -der Ruf der Menge, der unter Tiberius in den Straßen Roms widerhallte, wandelte sich unter Nero in: „Die Christen – den Löwen!“.
Einem Römer galt das Imperium als Gottheit, der Kaiser aber als deren Verkörperung. Auf den Panieren und Wahrzeichen Roms ward der Kaiser umkränzt von heidnischen Göttern dargestellt; hoch thronte er als Gebieter der „ewigen Stadt“ und des Erdkreises.
Auf einem Gemälde des III. Jh. sind die römischen Provinzen als wunderschöne Jungfrauen dargestellt, die Rom in Gestalt Diokletians mit Darbringungen huldigen. Als Kaiser Tiberius erfahren hatte, daß die alexandrinischen Juden nicht zu ihm, sondern für ihn, beteten, tat er ihnen seinen Unmut kund. Dem Genius des Kaisers als Schutzherrn Roms wurden Tempel errichtet, der Tod des Kaisers ward zur Apotheose. Die irdischen, chthonischen Abgötter, deren Stammbaum auf Nimrod, den Baumeister des Turms zu Babel, zurückreicht, wünschten ihre Macht nicht mit dem Himmlischen Gott zu teilen. Römische Saturnalien, jüdischer Chiliasmus (die Lehre vom tausendjährigen Reich der Fülle) und orientalische Mysterien flößten den Menschen die Hoffnung ein, Weise und Messiasse würden ein Paradies auf Erden errichten – ein Paradies als Kelch unerschöpflicher Genüsse.
Christus wurde zum Tode verurteilt. Viele können nicht fassen, wofür Er gekreuzigt wurde -woher solch eine Grausamkeit? Über etwas anderes sollte man sich wundern: Wie konnten Hölle und eine gottesfeindliche Welt Christi Predigt ganze drei Jahre lang erdulden? Christus wurde zum Kreuzestod verurteilt. Als Feind des jüdischen Volkes: Besser, ein Mensch sterbe für das Volk, denn das ganze Volk verderbe (Joh. 11, 50) – sprach der Hohepriester Kaiphas; als Feind des Kaisers: Wer sich zum König macht, ist wider den Kaiser (Joh. 19, 12); als Feind der Religion: Er hat Gott gelästert (Matth. 26, 65). Im Vergleich zur Sicherheit des Kaisers und zum Glück des Volkes war eines einzelnen Menschen Leben nichts wert. Das Urteil wurde gefällt, das Kreuz war längst bereitet. Unter des Kreuzes Bürde taumelnd und stürzend schritt Christus, von Blutströmen in Purpur gehüllt, gen Golgatha. Der Messias ward verschmäht, die Pseudomessiasse jauchzend empfangen. Anstelle des versprochenen Reichs Salomonis lag Jerusalem bald niedergeworfen da, in Brandstätten und Trümmer gewandelt, blutgetränkt, gleich als in Purpur gewandet.
In alttestamentarischer Zeit bedeutete das Kreuz gänzliche Ausstoßung und vollkommenes Verderben. Hat die Hölle einen Grund, bezeichnete das Kreuz den Höllengrund. Darum erwählte Christus als Opfer für die gesamte Menschheit die Kreuzigung als jene Leidensart, welche sämtliche seelischen und leiblichen Qualen in sich vereint. Das das Kreuz purpurrot tränkende Blut Christi hat alle Sünden der Menschheit gesühnt. Der Sohn Gottes, der Göttliche Logos, trug in Seiner Idee noch vor der Zeit die gesamte erschaffene Welt, die gesamte Menschheit; und am Kreuz brachte Er sich als Opfer für Seine Schöpfung dar.
Christus litt als Mensch, doch Seine Göttliche Würde verlieh seinen menschlichen Leiden den Rang eines allerlösenden Opfers.
Die Sektierer werfen den Rechtgläubigen die Verehrung des Kreuzes vor. Ihnen scheint, das Werkzeug des Todes und der Marterqualen ließe sich nicht verehren. Hier wirkt die Beharrungskraft des alttestamentarischen Entsetzens vor dem Kreuze nach. Den Tod assoziieren sie mit der Niederlage, hingegen ist uns das Kreuz das Symbol des größten aller Siege, des Sieges des Lebens über den Tod und das Reich der Hölle. Nicht der Tod besiegte am Kreuz den Heiland, sondern Christus den Tod durch das Kreuz. Das Kreuz ist uns die einzige Kraft, die die Erde mit dem Himmel verbindet, eine über den Abgrund geworfene geheimnisvolle Brücke, über welche der Mensch der Gottheit naht. Uns sind Kreuz und Auferstehung unteilbar.
Vor den Kreuzesleiden sprach der Herr: Nun ist des Menschen Sohn verherrlicht (Joh. 13, 31). Das Kreuz ist Seine Herrlichkeit, der ewige Glanz Seiner Liebe. Den Worten des hl. Johannes Goldmund (Chrysostomus) nach „errettete das Kreuz nicht nur die Menschen, sondern näherte auch die Engel Gott“. In seinem Abschiedsgespräch mit den Jüngern sprach der Herr: Ein neu Gebot gebe Ich euch, daß ihr einander liebet; wie Ich euch geliebt habe, liebet auch ihr einander (Joh. 13, 34). Ohne das Kreuz zu Golgatha wäre das Gebot der opferfrohen Liebe unentfaltet und unverstanden geblieben.
Der Herr sprach: Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert (Matth. 10, 34). Das Kreuz ist das geistliche Schwert, das den schmachvollen Frieden mit der Sünde zerstört und in der Ewigkeit die wahren Christen von den scheinbaren trennt.
Weder jüdischer Formalismus noch heidnischer Apollinismus und Dionysismus, hellenische Philosophie oder römische Kultur vermochten das Geheimnis des Gekreuzigten Gottes zu fassen. Aus diesem Grunde wurde die christliche Kirche von Anbeginn an verfolgt. Den Juden ist das Kreuz ein Anstoß (moqesh – Fallstrick/ gr. skandalon – auch: Lockung, Falle), den Griechen eine Torheit (1. Kor. 1, 23). Und auch in unserer Zeit bleibt das Geheimnis der „Gekreuzigten Liebe“ (ein Ausdruck des Weihmärtyrers Ignatius Theophorus) für viele, die eines Christen Namen tragen, ein Stein des Anstoßes.
Das Fest der Kreuzerhöhung vereint in sich das Gedächtnis zweier Ereignisse: die Auffindung des Kreuzes unter Konstantin (IV. Jh.) und seine Rückführung nach Jerusalem unter Herakleios (VIII. Jh.).
Dem jüdischen Fürsten Joseph von Arimathäa, einem Mitglied des Hohen Rates, wurde seitens des römischen Statthalters Pilatus eine besondere Gnade gewährt – er erhielt die Erlaubnis, den Gekreuzigten in seinem Felsengrab bestatten zu dürfen. Angesichts des anbrechenden Passahfestes wurden die Leichname der Schächer eilig aus der Stadt hinausgefahren, die drei Kreuze in einer Höhle unter dem Kalvarienberg verscharrt.
Unter dem heiligen apostelgleichen Konstantin machte sich die Kaisermutter Helena nach Jerusalem auf, um das größte aller Heiligtümer aufzufinden – das Kreuz des Herrn. Mit Hilfe einiger Bewohner der Heiligen Stadt, die den Aufbewahrungsort des Kreuzes noch von ihren Vorfahren her kannten, begannen die Ausgrabungen. Der zu Zeiten des durch seine Christenverfolgungen berüchtigten Kaisers Hadrian gebaute heidnische Tempel wurde mitsamt Fundament abgetragen. Unter der Erde trat eine Höhle zutage, in der sich drei Kreuze und Nägel befanden. Die Nägel vom Kreuze des Heilands schienen aus Silber geschmiedet zu sein. Man trug Sieche zum Kreuz des Heilands herbei und sie wurden geheilt. Das Kreuz ward vor dem Osterfest aufgefunden. Eine Vielzahl von Pilgern war an diesem Tag in Palästina zusammengekommen. Die Straßen und Plätze Jerusalems waren von Menschenströmen erfüllt, als ob Wasserschwalle die Stadt überfluteten. Es konnten sich weder alle Wallfahrer dem Kreuz nähern noch es auch nur von ferne erblicken.
Der Jerusalemer Patriarch Makarios samt der Geistlichkeit schulterte das Kreuz von Golgatha und trug es auf eine Anhöhe. Einige Male hoben sie den Kreuzpfahl empor und richteten ihn auf, damit das Volk das Kreuz sehen könne. Dabei warfen sich die Menschen zu Boden und riefen: „Herr, erbarme Dich!“. Kaiser Konstantin errichtete die gewaltige erhabene Auferstehungskathedrale des Herrn, deren Gewölbe einer heiligen Lade oder einer unschätzbar wertvollen Schatzkammer gleich der christlichen Welt wichtigste Heiligtümer bergen – Golgatha und die Grabstätte des Herrn.
Das Ehrbare Kreuz wurde im Altar der Auferstehungsbasilika am sogenannten „himmlischen Ort“ hinter dem Opferstein errichtet. Einen Teil des heiligen Holzes, den Kreuzfuß und einen der Nägel schenkte Kaiser Konstantin der Georgischen Kirche. Der Fuß des Kreuzes wurde auf kaukasischen Gebirgsfestungen aufbewahrt. Unter dem georgischen König Georg XII. verschwand er spurlos. Der Nagel befand sich im Dom zu Manglissi. Bei seiner Überfahrt nach Rußland nahm ihn König Artschil mit sich. Es gibt eine von der russischen Regierung ausgestellte Urkunde, welche die Rechte der Nachfahren König Artschils auf dieses große Heiligtum bekräftigt. Derzeit befindet sich der Nagel im Altar der Tbilissier Zionskathedrale. Ein Teil des Holzes des Lebensspendenden Kreuzes ist in das Kreuz der Mzchetaer Swetizchowelikathedrale eingefaßt.
Anfang des VII. Jh. wurde Jerusalem vom persischen König Chosraw eingenommen, welcher neben anderen Trophäen auch das Kreuz nach Persien fortbrachte.
In dieser für Byzanz schweren Zeit ergriff Ägyptens Herrscher Herakleios I. den Thron. Seine Heerfahrten nach Persien vergleicht man mit den Feldzügen Alexanders des Großen. Der Iran erlitt eine Niederlage. Chosraws ältester Sohn ermordete seinen Vater. Das Kreuz wurde nach Palästina zurückgeführt. Kaiser Herakleios trug das Kreuz auf seinen Schultern von den Toren Jerusalems bis zur Erstehungskathedrale. Aus Ehrfurcht vor dem Kreuz legte der Kaiser Krone und Purpur ab und schritt in Lumpen gehüllt durch die Straßen der Heiligen Stadt.
Im Osten erschien bald jedoch schon ein neuer Gegner – die Araber, denen Byzanz und Iran, durch langjährige Kriege entkräftigt, nicht mehr die Stirn zu bieten vermochten. Palästina und die Heilige Stadt gerieten unter die Gewalt der Mohammedaner. Um die christlichen Heiligtümer vor Zerstörung und Vernichtung zu bewahren, mußten die Jerusalemer Patriarchen riesige Tribute entrichten.
Im XI. Jh. erstürmten die Kreuzritter Jerusalem. Die orthodoxen Christen freuten sich darob als einer Befreiung von Joch und Gefangenschaft. Doch bittere Enttäuschung stellte sich in Kürze ein. Die Kreuzfahrer rissen die Gotteshäuser an sich, verjagten die rechtgläubige Geistlichkeit und verbreiteten mit Gewalt den Katholizismus. Der Jerusalemer Patriarch wurde genötigt, die Heilige Stadt zu verlassen. Die Macht ihrer westlichen Brüder erwies sich den Rechtgläubigen als härter als das muslimische Joch.
Die Kreuzfahrer nahmen das Ehrbare Kreuz auf ihre Kriegszüge dabei mit sich, so wie einst unter den Richtern die Juden mit der Bundeslade in die Schlacht zogen.
Im XII. Jh. schlug das Kreuzheer der ägyptische Sultan Saladin aufs Haupt. In der erbitterten Schlacht am „Berg der Seligpreisungen“ wurde die gesamte Streitmacht der Kreuzritter aufgerieben. Heldenhaften Widerstand leistete noch eine Schar von Rittern, die das Kreuz beschützte. Nur mit dem Tode des Letzten der Schar fiel das Kreuz an die Muslime. Der byzantinische Kaiser und europäische Fürsten boten Saladin für das Ehrbare Kreuz ein gewaltiges Lösegeld. Der Sultan jedoch blieb unerbittlich, da er das Kreuz als eine Erniedrigung der Gottheit ansah. Erst nach dem Tode Saladins wurde den Christen das Kreuz zurückgegeben. Heutzutage ist das Kreuz von Golgatha in einzelne Stücke geteilt, welche in allen Ländern der christlichen Welt aufbewahrt werden. Sein größtes Stück wird im Altar des Jerusalemer Tempels der Erstehung Christi des Heilands aufbewahrt (seit den Kreuzzügen heißt die Jerusalemer Kathedrale im Westen auch „Grabeskirche des Herrn“).
Das vierendige Kreuz bezeichnet die vier Himmelsgegenden, d.h. die Erlösung der gesamten Menschheit; die vier Jahreszeichen – das ewige Opfer. Die kirchlichen Hymnendichter nennen das Kreuz die Verkörperung der Liebe. Seine Vertikale bezeichnet die Liebe zwischen Gott und Mensch, seine Horizontale die Liebe der Menschen untereinander.
Das achteckige Kreuz schließt in sich die Tafel mit der Aufschrift der Schuld des Hingerichteten und die Fußstütze ein – der Gekreuzigte hing nicht, sondern stand ans Kreuz geschlagen. Der Schuldspruch auf des Heilands Kreuz lautete: „König der Juden“. Seitens Pilati war dies eine Verhöhnung sowohl des Verurteilten als auch Seiner Feinde. In mystischer Bedeutung jedoch entsprach das Wort „der Juden“ nach einer alten Etymologie „der Herrlichkeit“. Der Judenkönig ist König der Herrlichkeit. Christi Verhöhnung ward zur Offenbarung der mystischen Bedeutung der Kreuzigung: Herrlichkeit in aufopfernder Liebe. Die Darstellung der Kreuzigung ist eine Ikone Christi und trägt gleich einer Ikone Elemente symbolischer Bedeutung in sich. Die geneigte Stellung der Fußstütze bezeichnet den Abstieg der Seele Christi in die Hölle und die Ausführung der Gerechten des Alten Bundes aus der Höllen Tiefe.
Des achtendigen Kreuzes symbolische Bedeutung ist Ewigkeit. Acht ist das Zeichen der Ewigkeit und acht ist das Zeichen der Erstehung (Christi Auferstehung vollzog sich am Tag auf den Sabbat – den siebten Tag).
Mahatma Gandhi äußerte in seiner Biographie kennzeichnende Worte. Er sagte, es verwundere ihn, weshalb Christi Tod die Herzen der Christen so sehr ergreife. In Indien gebe es Märtyrer, die noch langwierigere Martern ertragen hätten. Weder verstand noch konnte der indische Nationalist das Geheimnis des Kreuzes verstehen. Ihm bedeutete das Kreuz nur physische Qualen, Schmerzen an Muskeln und Sehnen; leibliche Marter. Der Christen religiöse Intuition hingegen spürt im Kreuz weit mehr. Die geistlichen Qualen des Heilands, Der am Kreuz die gesamten Leiden der ganzen Menschheit durchlebte; die Vergeltung für die Sünden der ganzen Welt; die von der Menschen Sünden und Verbrechen entzündete Höllenflamme. Ewige Qualen und das Weh des Alls vereinten sich in einem Kelch. Diesen Kelch schwarzer Flamme leerte des Gottesmenschen Seele bis auf den Grund. In Christi Kreuz sind alle Kreuze und Qualen der Erde und der Hölle, die Leiden aller Menschen – von den Erzvätern der Menschheit bis hin zu jenen, welche die Zweite und ruhmreiche Ankunft des Herrn mit eigenen Augen erblicken werden, zusammen vereint.
Nur die Ewigkeit offenbart das Geheimnis dessen, was zu Golgatha geschah.
Archemandrit Raphael Karelin