Die ehemalige DDR-Staatspartei häutet sich zum fünften Male nach 1989

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Wenn eine Schlange sich häutet, bleibt es eine Schlange. So ist das mit Schlangen, so ist das mit der kommunistischen Bewegung. Die ehemalige DDR-Staatspartei häutet sich gerade zum fünften Male nach 1989. Rechnen wir die zwei Häutungen zwischen 1918 und 1946 hinzu, was wir unbedingt tun sollten, kommt der geneigte Beobachter auf bisher sieben Hautabstoßungen vom Körper ein und derselben Sekte

Die Häutungen vor 1989 waren die vom im November 1918 gegründeten Spartakusbund zur KPD im Dezember 1918 und dann nach dem zweiten Weltkrieg zur SED im April 1946 (Zwangsvereinigung von KPD und SPD.

Im Herbst 1989 war für die SED vorerst Schluss mit lustig. Die Friedliche Revolution fegte dank Gorbatschows Zurückhaltung die kommunistische Diktatur und ihre Partei aus der alleinigen Machtausübung. Es wurde für die Genossen Zeit für eine andere Taktik in Verbindung einer weiteren Namensänderung.

Aus SED wurde SED-PDS im Dezember 1989. Ab Februar 1990 bis Juni 2007 hieß die Schlange dann nur noch PDS. Dann folgten die fünften und sechsten Häutungen mit den kommunistischen Bauernfängern der WASG in den westlichen Bundesländern und der anschließenden Fusion von WASG und PDS zum kommunistisch-sozialistischen ewigen Wiedergänger Die Linke.

Diese Linke schwächelt seit geraumer Zeit in Deutschland. Ihre historische Mission dürstet nach neuer Kraft, vor allem nach einem neuen Etikett auf der uralten antikapitalistischen, antiwestlichen, auch antiisraelischen moskautreuen Melange.

Zurzeit vollzieht sich die achte Häutung dieses Mal unter der Führung Sarah Wagenknechts, einer glühenden Parteigängerin Stalins und Ulbrichts. Kommunismus im Herzen. Das kommt nicht von ungefähr. Frau Wagenknecht war viele Jahre Führer der Kommunistischen Plattform in der SED/SED-PDS/PDS. Stalin war Massenmörder, Ulbricht glühte für ihn. Ein Gesamtpaket. Die Nationalkommunistin Wagenknecht nennt die achte Haut „BSW – Bündnis Sarah Wagenknecht“.

Im Dezember 2014, kurz vor der Wahl des linken Bodo Ramelow zum Thüringer Ministerpräsidenten schrieb mir der Schriftsteller Rainer Kunze „‚Letztliches Ziel‘ der Partei Die Linke, sagt Frau Wagenknecht, seien die ‚Überwindung‘ der Gesellschaftsordnung der Bundesrepublik Deutschland und die Installierung des ‚Weltsozialismus‘. Bedenkt man, daß Frau Wagenknecht den Prager Frühling von 1968 eine ‚Untergrabung‘ des Sozialismus und die Friedliche Revolution von 1989 eine ‚direkte Konterrevolution‘ nennt, kann man sich vorstellen, mit welchem politischen System die Welt dann überzogen werden würde.“

Das Kalkül Wagenknechts zielt auf die Übernahme des bisherigen Wählerpotentials der Linken, welches in Ostdeutschland um die 20 Prozent liegt. Statt auf die Linke mit deren Ja zur unkontrollierten Zuwanderung können diese Wähler jetzt auf BSW setzen. Mit diesem Wählerpotential im Rücken kann Wagenknecht sogar auf Regierungsbeteiligungen in Ostdeutschland rechnen. Zumal der deutsche Mainstream darauf hofft, dass sich AfD-Wähler auf die medial gehätschelte BSW-Seite schlagen. Für AfD-Wahl werden sie gescholten, für BSW-Wahl werden sie gelobt. Diese Rechnung scheint aufzugehen, obwohl die nüchterne Unterscheidung zwischen AfD und BSW wenig Erkenntnisse bringt. Die SED war antiwestlich, antiamerikanisch und moskauzentriert. Das alles trifft gleichermaßen auf AfD und BSW zu. AfD und BSW sind gewissermaßen rechter und linker Flügel der SED, jetzt gesamtdeutsch.

Die CDU ist im Osten sterbenskrank, fürchtet sich vor der bösen AfD und liebäugelt dafür mit dem guten BSW.

Vielleicht kommt nach den Landtagswahlen die neunte Häutung auf das staunende Publikum zu? Die Rangordnung zwischen BSW und Die Linke wird dann eindeutig geklärt sein und nichts stünde der Fusion von BSW und Die Linke im Wege. Was könnte der neue Tarnname sein? BSW/Die Linke? Und wenig später endlich „Die Richtige Linke“? Das wäre dann Häutung Nummer zehn auf der nach oben offenen Häutungsskala.

Warten wir es ab. Die Zeichen für die Häutungspartei stehen gut, CDU/CSU begreifen nicht, dass sie mit einer strikten Politik gegen die Transformation in sämtlichen Wahlen abräumen könnten und Regierungen allein stellen könnten. Stattdessen wollen sie mit der Transformation leben und nehmen dafür sogar Bündnisse mit Altkommunisten in moderner Kleidung in Kauf. Was der Neuauflage des Antifaschistischen Blocks der DDR gleichkäme. SED und DDR-CDU waren zwischen 1948 und 1989 auf Treu und Glauben in der Nationalen Front vereint. Damals gab es die SPD nicht, heute scheidet sie im Osten Deutschlands kläglich aus. Für Regierungen von CDU und BSW wird die SPD wie früher in der DDR nicht gebraucht.

Deutschlands Elend wird weitergehen.

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