Deutschland – Die Irrenanstalt

Deutschlandfahne, Foto: Stefan Groß

Innerhalb einer Anstalt gelten andere Gesetze, Gebräuche und Verhaltensweisen als außerhalb. Es lässt sich nicht erkennen, ob man sich innerhalb oder außerhalb einer Anstalt bewegt, da ein fester Bezugspunkt fehlt. Wenn jemand ein unbekanntes Land betritt, werden ihm die Verhaltensweisen der Bewohner fremd vorkommen. Das bedeutet jedoch keineswegs, dass er sich in einer Irrenanstalt befindet.

Nachdem Deutschland im 20. Jahrhundert zweimal versucht hatte, die Welt mit Krieg zu vernichten, beschließen die Sieger nach dem 2. Weltkrieg, Deutschland sicherheitshalber zu teilen, auf dass sich im nächsten Weltkrieg die Deutschen gegenseitig umbringen. Da Deutschland mitten in Europa liegt, geraten auch die meisten osteuropäischen Staaten unter sowjetischem Einfluss und werden von der Sowjetunion drangsaliert, was den Bewohnern der osteuropäischen Staaten bis heute nicht gefällt. Sie fordern von Deutschland Schadensersatz! Die herrschenden Politiker Osteuropas hingegen, arrangieren sich bestens mit den Sowjets zum persönlichen Vorteil.

Irgendwann implodiert die Sowjetunion wegen Unfähigkeit und die getrennten Teile Deutschlands vereinigen sich. In den ersten Jahren nach der Vereinigung haben die Deutschen beider Seiten alle Hände voll zu tun, die Lebensbedingungen in Ost und West anzugleichen. Dies gelingt ihnen nach relativ kurzer Zeit halbwegs und ihrer Ansicht nach ausreichend.

Doch nun langweilen sich die Deutschen. Um die Kriegsgefahr zu bannen, verfallen die Mächtigen in Deutschland auf den wirren Gedanken, das Weltklima zu beeinflussen. Als Basis ihres Tuns dient der Glaube, dass das Weltklima im stetigen Wandel ist, was auch wissenschaftlich und logisch zutrifft. Zudem wird behauptet, dass die meisten und vor allem gravierenden Klimaveränderungen durch menschliches Tun bedingt sind. Diese Behauptung klingt logisch, lässt sich jedoch bisher nicht beweisen. Da Politik nicht auf Tatsachen, sondern auf Glauben beruht, werden Influencer aus Politik, Medien, Wissenschaft und Wirtschaft mit zum Teil horrenden Beträgen angeworben (angelockt). Der Plan scheint aufzugehen: Deutschland ist mit den Folgen des von Menschen gemachten Klimawandels derart beschäftigt, dass es keine Zeit und Ressourcen mehr hat, einen Weltkrieg anzuzetteln.

Dummerweise glauben mit der Zeit nicht nur Deutsche, sondern auch Menschen anderer Nationalitäten an die Gefahren des von Menschen gemachten Klimawandels, so dass weltweit hysterische Jugend- und Alten-Bewegungen entstehen, die nun den Weltfrieden real gefährden. Dass trotz wirtschaftlicher Anstrengungen keines der Klimaziele erreicht wird, fällt den Deutschen kaum auf. Diejenigen, die es bemerken und etwas zu verlieren haben, schweigen aus verständlichen Gründen.

Die deutsche Regierung fürchtet nun zu Recht, dass die Fake-Blase platzt. Deshalb wird fieberhaft ein weiteres Problem gesucht, welches das Volk ausreichend beschäftigt. Man verfällt auf den Judenhass (vulgo: Antisemitismus), der nach etwa 2.000 Jahren in Europa zumindest aus Deutschland verbannt werden soll. Wer sich im Judentum, im Christentum und im Judenhass halbwegs auskennt, weiß, dass das Unternehmen krachend zusammenbrechen wird mit der bereits heute real existierenden Gefahr, den Judenhass in Deutschland und in Europa erst richtig anzufachen. Bereits die Annahme einer Resolution gegen Antisemitismus droht zu platzen, da sich die Abgeordneten des Deutschen Bundestages nicht einigen können, was Judenhass überhaupt ist.

Nun sind die Deutschen erneut beschäftigt und werden keine Muße finden, die Welt mit Krieg zu überziehen.

Was können die Folgen der Bundestagsresolution sein? Am besten wäre es, wenn man darüber schweigen würde. Dass ist jedoch unwahrscheinlich, weil Gesetze, Gebräuche und Verhaltensweisen in einer Irrenanstalt sich verselbständigen:

„Ich bin Napoleon!“
„Wer hat dir das gesagt?“
„Gott selber!“
„Wann soll ich das gesagt haben?“

Um die Sinnlosigkeit des Kampfes gegen Judenhass zu demonstrieren, den selbst der Judengott vor etwa 2.000 Jahren erschöpft aufgegeben hat, werden zwei aktuelle Kleinst-Ereignisse vorgestellt, die in einer regionalen Tageszeitung gefunden worden sind.

* Ein Bochumer Polizist, der gleichzeitig kleine Fernsehrollen übernimmt, spricht:

Wir bauen Synagogen, wir bauen Minarette und so weiter und so fort, aber wer sich hier nicht benehmen kann, der hat auch kein Aufenthaltsrecht, das sag ich ganz ehrlich.“

Wo versteckt sich hier der Antisemitismus? Es werden Synagogen mit Moscheen (pars pro toto: Minarette) gleichgestellt, obwohl in Deutschland kein einziger Fall bekannt ist, dass in einer Synagoge gegen Deutschland, Deutsche oder Nichtjuden (Christen oder Muslime) gehetzt wird, was in Moscheen dem nicht so ist. Nun müssen die dürren Worte des Bochumers nicht judenfeindlich sein, weil er möglicherweise die Moscheen vom Verdacht der Deutschen-Hetze reinwaschen will, indem er Moscheen mit Synagogen gleichsetzt. Dabei wird jedoch verschwiegen, dass in Moscheen bevorzugt gegen Juden gehetzt wird – falls dort überhaupt gehetzt wird.

Man kann schon heute feststellen, dass der Sprecher obiger unverständlicher Worte nicht wegen Judenhass verurteilt werden wird, höchstwahrscheinlich gar kein gerichtliches Verfahren stattfinden wird. Selbst muslimische Palästinenser, die 2014 einen Brandanschlag auf die Wuppertaler Synagoge durchziehen, erhalten lediglich sanfte Bewährungsstrafen, da das Gericht sich nicht imstande sieht, Judenhass zu diagnostizieren. Das, was der Bochumer gesagt hat, ist bezüglich Judenhass bedeutend belangloser.

* Hier ein weiterer irrelevanter Artikel aus derselben Zeitung, bei dem es um eine Ausstellung über Verschwörungstheorien geht. Dabei fällt der folgende Satz:

Selbsternannte „Experten“ leugnen den Holocaust oder den Klimawandel. 

Wo versteckt sich hier der Judenhass? Ganz einfach: Das Leugnen des Klimawandels wird in seiner Bedeutung mit dem Leugnen des Holocausts gleichgesetzt! Der Klimawandel wird so durch den Holocaust geadelt. Das kann verschiedene gedankliche Folgen haben: Entweder gilt der von Menschen gemachte Klimawandel als „bewiesen“ oder es hat den Holocaust (zumindest so) nicht gegeben. Im 2. Fall hätte aber der Klimawandel ausgedient, weil Deutschland zu Unrecht geteilt, besetzt und verstümmelt worden ist. Die Gefahr der Revanche (i.e. eines von Deutschen ausgehenden Weltkrieges) steigt, was den hehren Absichten der deutschen Regierung diametral widerspricht. Deshalb soll dem irrelevanten Zeitungsbeitrag keine Beachtung geschenkt werden, schon alleine um den Weltfrieden nicht zu gefährden. Das bedeutet jedoch gleichzeitig, dass Judenhass in Deutschland wegen eines höheren Zweckes nicht verfolgt wird.

Man muss sich auch klar machen, dass es deutsche Juden gibt, die mit den auf Wirtschaft basierenden Judenhassern der BDS-Bewegung (Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen alleinig gegen den Judenstaat Israel) offen oder ungern zusammenarbeiten. Wollte man diese „selbsthassenden“ Juden disziplinieren, würden große jüdische Organisationen zusammenbrechen, was man als nicht-Antisemit möglichst verhindern will.

Wenn du einen verhungernden Hund aufliest und ihn gesund pflegst, wird er dich nicht beißen. Das ist der Hauptunterschied zwischen Hund und Mensch. Mark Twain.

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Über Nathan Warszawski 535 Artikel
Dr. Nathan Warszawski (geboren 1953) studierte Humanmedizin, Mathematik und Philosophie in Würzburg. Er arbeitet als Onkologe (Strahlentherapeut), gelegentlicher Schriftsteller und ehrenamtlicher jüdischer Vorsitzender der Christlich-Jüdischen Gesellschaft zu Aachen.