Die Stadt Dessau-Roßlau in Sachsen-Anhalt hat dem Herzoglichen Haus Anhalt mit Hilfe verschiedener Förderer neun bedeutende Kunstwerke abgekauft, die nun in der Anhaltischen Gemäldegalerie bleiben dürfen.
Ein entsprechender Vertrag mit einer nicht genannten Kaufsumme wurde am 18. März 2009 mit einem festlichen Akt in der Galerie besiegelt. Es handelt sich um acht Familienporträts und eine Skulptur, die alle aus der Sammlung des letzten Herzogs, Joachim Ernst von Anhalt (1901 bis 1947), stammen.
Mehrfach hatte das Adelshaus der Kulturstiftung Dessau/Wörlitz in der Vergangenheit Gemälde verkauft. Das einst vom Haus Anhalt genutzte Schloss Georgium, in dem sich die Gemäldegalerie befindet, gehört mit zur 1918 von Joachim Ernst von Anhalt gegründeten Stiftung.
Das bedeutendste der Werke ist ein Gemälde von Johann Friedrich August Tischbein (1750 bis 1812), das Christiane Amalie Erbprinzessin von Anhalt-Dessau (1774 bis 1846) mit ihren drei Kindern zeigt. Auf den anderen Porträts sind Fürst Leopold von Anhalt-Dessau (1676 bis 1747) sowie Prinzessin Friederike von Preußen (1778 bis 1841) und ihre Schwester, Königin Luise von Preußen (1776 bis 1810), zu sehen. Alle Exponate waren nach dem Zweiten Weltkrieg in die Anhaltische Gemäldegalerie gelangt und sind dort seit Jahrzehnten in der Dauerausstellung zu sehen.
Der letzte Herzog, Joachim Ernst von Anhalt (1901 bis 1947), war nach dem Zweiten Weltkrieg im sowjetischen Sonderlager auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald interniert und kam dort ums Leben. 1992 wurde er von der sowjetischen Justiz postum als politisch Verfolgter rehabilitiert. Mitglieder der Familie leben heute wieder in Sachsen-Anhalt.
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