Der Schauspieler Omar Sharif ist tot

Als Scheich in „Lawrence von Arabien“ ist er zum Star geworden, als „Doktor Schiwago“ eroberte er die Frauenherzen. Nun ist Omar Scharif, der große Charmeur aus Ägypten, an einem Herzinfarkt gestorben – in Kairo, im Alter von 83 Jahren. Seit Mai kursierten Gerüchte, daß der Schauspieler an der Alzheimer leide. Geboren wurde er 1932 als Sohn eines reichen Holzhändlers unter dem Namen Maechel Shaloub. Er ist in Alexandria auf die Welt gekommen, und schon damals hatte er ein großes Interesse für das Kino und die Darstellende Kunst. Später ist er in Kairo aufgewachsen und bald darauf gründete der Junge aus reichem Haus seine eigene Schauspielgruppe. Sein Filmdebüt feierte er 1953 in dem ägyptischen Film „The Blazing Sun“ und 1955 heiratete er die prominente Hauptdarstellerin Faten Hamama. Den internationalen Durchbruch schaffte er mit seiner Nebenrolle als Scheich in David Leans „Lawrence von Arabien“ (1962). Sie brachte ihm eine Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller ein und dazu noch eine Vollbeschäftigung im Filmgeschäft. Weitere Erfolge feierte er mit „Die Nacht der Generäle“ (1967) und „Funny Girl“ (1968). Ab den 70 70er Jahren begann der Stern des Schauspielers zu sinken, der Weltmeister im Bridge hat bis 1982 mindestens zehn Millionen Dollar beim Roulette verloren. Auch eine zweijährige Bewährungsstrafe, die Sharif 2007 in Los Angeles nach einem handgreiflichen Streit mit einem Parkplatzwächter bekam, blieb ihm nicht erspart. 2003 lief er mit dem Film „Herr Ibrahim und die Blumen des Koran“ nochmals zu einer schauspielerischen Hochform auf und in Venedig bekam er dafür einen „Goldenen Löwen“ für sein Gesamtwerk verliehen. Die letzten Jahre seines Lebens waren von Einsamkeit, einem vagabundierenden Leben mit vielen Wohnsitzen in den USA, England, Ägypten und Frankreich geprägt. Sharif, so in einem Interview, liebte es, aus dem Koffer zu leben, er selbst brauche nicht viel und er hänge sein Herz nicht gern an materielle Dinge. Seine eigentliche Heimat ist Kairo geblieben, die ihn nach vielen Ausflügen in die ganze Welt nun zu seiner letzten Ruhestätte wird.

Über Stefan Groß-Lobkowicz 2157 Artikel
Dr. Dr. Stefan Groß-Lobkowicz, Magister und DEA-Master (* 5. Februar 1972 in Jena) ist ein deutscher Philosoph, Journalist, Publizist und Herausgeber. Er war von 2017 bis 2022 Chefredakteur des Debattenmagazins The European. Davor war er stellvertretender Chefredakteur und bis 2022 Chefredakteur des Kulturmagazins „Die Gazette“. Davor arbeitete er als Chef vom Dienst für die WEIMER MEDIA GROUP. Groß studierte Philosophie, Theologie und Kunstgeschichte in Jena und München. Seit 1992 ist er Chefredakteur, Herausgeber und Publizist der von ihm mitbegründeten TABVLA RASA, Jenenser Zeitschrift für kritisches Denken. An der Friedrich-Schiller-Universität Jena arbeitete und dozierte er ab 1993 zunächst in Praktischer und ab 2002 in Antiker Philosophie. Dort promovierte er 2002 mit einer Arbeit zu Karl Christian Friedrich Krause (erschienen 2002 und 2007), in der Groß das Verhältnis von Metaphysik und Transzendentalphilosophie kritisch konstruiert. Eine zweite Promotion folgte an der "Universidad Pontificia Comillas" in Madrid. Groß ist Stiftungsrat und Pressesprecher der Joseph Ratzinger Papst Benedikt XVI.-Stiftung. Er ist Mitglied der Europäischen Bewegung Deutschland Bayerns, Geschäftsführer und Pressesprecher. Er war Pressesprecher des Zentrums für Arbeitnehmerfragen in Bayern (EZAB Bayern). Seit November 2021 ist er Mitglied der Päpstlichen Stiftung Centesimus Annus Pro Pontifice. Ein Teil seiner Aufsätze beschäftigt sich mit kunstästhetischen Reflexionen und einer epistemologischen Bezugnahme auf Wolfgang Cramers rationalistische Metaphysik. Von August 2005 bis September 2006 war er Ressortleiter für Cicero. Groß-Lobkowicz ist Autor mehrerer Bücher und schreibt u.a. für den "Focus", die "Tagespost".

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