Schon 2019 habe ich darauf hingewiesen, dass der Rigorismus der Klimaschutz-Bewegung irgendwann dazu führen wird, dass Konflikte nicht mehr friedlich ausgetragen werden, sondern im Zweifel gewalttätig. Die Aktivisten argumentieren immer unverhohlener, Recht und Gesetz würden dem Klimaschutz-Anliegen zuwiderlaufen und seien daher nicht zu beachten.
Leider inszenieren sich Teile von Bündnis 90/Die Grünen als parlamentarisches Sprachrohr einer zunehmend radikalisierten Gruppe. Es ist darum wichtig, dass auch prominente Grüne hier ein klares Stopp-Schild setzen. Die Deutlichkeit von Tarek Al-Wazir würde ich mir vor allem vom grünen Parteivorstand und dem Vize-Kanzler wünschen.
Die Verzweiflung der jungen Menschen, die Al-Wazir anspricht und die Menschen zunehmend in die Radikalität treibt, wird medial täglich befeuert. Auch Journalisten müssen sich die Frage gefallen lassen, ob sie es verantworten können, einem vermeintlich „gerechten Kampf“ zu applaudieren, der Recht, Gesetz und die Regeln der demokratischen Mitwirkung ignoriert.
Die Rettung unseres Planeten entscheidet sich nicht in der leeren Scheune von Lützerath. Die Zukunft der Welt entscheidet sich vielmehr daran, ob wir uns den Weltuntergangstheorien mit Destruktivität und Pessimismus hingeben, wie es die „Letzte Generation“ tut, oder ob wir mit Kreativität, Tatkraft und einem positiven Menschenbild die Herausforderungen lösen. Ein Anfang dafür wäre es, auch Freitags in die Schule zu gehen.
Quelle: Wolfgang Kubicki