Nicht bloß die Agrarindustrie hat ihre Fleischskandale, auch die Philosophie: Seit vielen Jahrhunderten zerbrechen sich große Denker den Kopf darüber – sei es im Ohrensessel, sei es bei Tisch –, wie sie es bei aller Liebe zur Wahrheit bewerkstelligen können, auf das noch sehr viel leidenschaftlicher geliebte Fleisch nicht verzichten zu müssen. Insbesondere zwei Probleme stehen dem Weg des Fleisches auf den Tellermittelpunkt der Denker im Wege. Da ist zum einen das christliche Gebot „Du sollst nicht töten!“, zum anderen das fast immer überreiche Parallelangebot an nichttierischer Nahrung.
Der Heilige Augustinus und die „Carnedizee“
Über Karim Akerma
76 Artikel
Dr. Karim Akerma, 1965 in Hamburg geboren, dort Studium u.a. der Philosophie, 1988–1990 Stipendiat des Svenska Institutet und Gastforscher in Göteborg, Lehraufträge an den Universitäten Hamburg und Leipzig, Tätigkeit als Übersetzer aus dem Englischen, aus skandinavischen und romanischen Sprachen. Wichtigste Publikationen: „Verebben der Menschheit?“ (2000), „Lebensende und Lebensbeginn“ (2006) sowie "Antinatalismus - Ein Handbuch" (2017).
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