Der Georg-Büchner-Preisträger 2010, Reinhard Jirgl, liest am Donnerstag, dem 2. Dezember, um 19 Uhr, in der Alten Handelsbörse am Naschmarkt aus seinem Buch „Die Stille“. Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung verlieh am 23. Oktober den mit 40.000 Euro dotierten Georg-Büchner-Preis 2010 an den Schriftsteller Reinhard Jirgl, der in einem Romanwerk von epischer Fülle und sinnlicher Anschaulichkeit ein eindringliches, oft verstörend suggestives Panorama der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert entfaltet hat. Reinhard Jirgls Roman „Die Stille“ ist ein Epos vom langen 20. Jahrhundert in Deutschland. Am Anfang steht ein Fotoalbum, die ältesten Bilder sind über achtzig Jahre alt: einhundert Fotografien zweier Familien, die eine aus Ostpreußen stammend, die andere aus der Niederlausitz. Zwei Weltkriege, Inflation, Flucht und Vertreibung haben diese beiden Familien über fünf politische Systeme hinweg, von der Kaiserzeit bis heute, überlebt. Den einhundert Fotografien folgend, erzählt Jirgl Geschichten von Verletzungen, Liebe und Verrat. „Die Stille“ bestätigt seinen außergewöhnlichen Rang. Reinhard Jirgl, geboren 1953 in Berlin, lebt dort als freier Schriftsteller. Für sein Werk erhielt er zahlreiche Auszeichnungen. Im Carl Hanser Verlag erschienen zuletzt „Land und Beute“ (Aufsätze, 2008) und „Die Stille“ (Roman, 2009).
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