Kryptowährungen sind ein Phänomen, welches in den letzten Jahren immer mehr an Bekanntheit gewonnen hat. In Zeiten von Inflation und wirtschaftlich unsicherer Lage sind viele Menschen auf der Suche nach einer Alternative zum klassischen Finanzmarkt. Allerdings wirft das Thema Kryptowährungen viele Fragen auf – insbesondere dann, wenn es um die Investition geht. Sollte man sicher auf Ethereum und Bitcoin setzen? Oder sollte man lieber in kleinere Coins investieren, um dort schnellere und größere Hebel zu erleben? Diese Fragen beantwortet Ihnen Thomas Germer gerne in einem Gastbeitrag. Er ist Experte für Kryptowährungen und veröffentlicht bald eine eigene Kryptowährung, so dass er sich bestens am Markt auskennt.
Kryptowährungen als Möglichkeit der Geldanlage und des Handels
Egal wohin man schaut: Überall erlebt man, dass Lebenshaltungskosten teurer werden, die Inflation mit voller Wucht zuschlägt und klassische Finanzanlage-Produkte dem Anleger keine vernünftigen Renditen mehr bieten können. Daher ist es absolut nachvollziehbar, dass viele Menschen auf der Suche nach einer Alternative sind, da sie trotz allem mehr aus ihrem Geld machen möchten. Unter anderem führt dann der Weg zur Kryptowährungen. Digitale Währungen erfreuen sich seit einigen Jahren medialer Aufmerksamkeit und Jeder kann mittlerweile mit dem bekanntesten Vertreter ihrer Art, dem Bitcoin, etwas anfangen, weil man schon einiges darüber gehört hat und weiß. Doch wie funktionieren Kryptowährungen nun als Möglichkeit der Geldanlage und des Handels? Im Prinzip ist digitales Geld zu betrachten wie der Aktienmarkt – Angebot und Nachfrage beeinflussen den Kurs und damit den Wert der jeweiligen Währung. Kryptowährungen werden in Tokens ausgegeben und basieren auf der Blockchain-Technologie, welche lückenlose Transaktionen und anonymes Bezahlen ermöglicht. Da der Bitcoin die bekannteste und beliebteste Kryptowährung darstellt, ist sie auch diejenige, die am meisten Wert hat und von anderen Kryptowährung vermutlich auch nicht mehr eingeholt werden kann. An zweiter Stelle steht Ethereum, die ebenfalls von vielen Krypto-Begeisterten gehalten und gehandelt wird. Es gibt jedoch über 1000 weitere Coins, die tolle Chancen bieten.
Zwei mögliche Strategien
Wer mit Investitionen in Kryptowährungen Gewinne erzielen möchte, kann zwei verschiedene Strategien verfolgen: Die “buy and hold”-Strategie oder die des aktiven Handelns. Bei “buy and hold” geht es darum, dass man sein Geld in eine oder mehrere Kryptowährungen anlegt, indem man Tokens erwirbt und diese dann einfach über einen langfristigen Zeitraum hält, wenn man sich sicher ist, dass die ausgewählte Währung in den nächsten Jahren eine Wertsteigerung erfahren wird. Idealerweise kann man mit viel Geduld und starken Nerven die Tokens nach einiger Zeit verkaufen und sich stattlicher Gewinner erfreuen. Starke Nerven deshalb, weil der Kryptomarkt eine extrem hohe Volatilität aufweist und viele Währungen noch stärker schwanken, als beispielsweise der Aktienmarkt. Doch genau hier liegt die Chance beim Trading: Schwankungen kann man gezielt für sich nutzen, um kurzfristig mit investiertem Geld Renditen zu erzielen. Ein gutes Beispiel hierfür sind sogenannte Meme-Coins wie z. B. Dogecoin oder der Shiba Inu Coin (beide angelehnt an internet-Memes mit Hunden), die innerhalb weniger Monate eine unglaubliche Wertsteigerung hingelegt haben und dadurch sogar diverse Millionäre hervorgebracht haben. In diesen Fällen ist der Hype meistens jedoch nur von kurzer Dauer. Es macht also durchaus Sinn, sich ernsthaft mit Projekten zu beschäftigen und deren Potenzial zu prüfen, bevor man sein Geld tatsächlich investiert.
Gute Projekte mit viel Potenzial finden
Um beim Trading nachhaltig erfolgreich sein zu können, sollte man sich daher gute Krypto-Projekte aussuchen, die einen echten “use case” bieten. Ein “use case” drückt den Nutzen oder technischen Sinn und Zweck eines Krypto-Projekts aus.Meme-Coins müssen sich beispielsweise gegen den Vorwurf verteidigen, keinen echten usecase zu haben. Ganz anders hingegen sind beispielsweise blockchain-basierte Projekte wie Solana und Terra, die ebenfalls eine fantastische Wertentwicklung über mehrere Monate hinweg hinlegen konnten. Wer im Jahr davor Investments in diese Coins getätigt hatte, hat seinen Einsatz vervielfachen können – teilweise um bis zu 1000 Prozent. Solana und auch Terra werden bereits als Ethereum-Konkurrenten gehandelt und überzeugen in vielen Punkten. Es handelt sich um Smart-Contract-Plattformen, mit der sich digitale Verträge programmieren lassen. Die Technik, die dahinter steckt, verbraucht wesentlich weniger Strom als z. B. der Bitcoin und ist blitzschnell (im Fall von Solana sind mehr als 50000 Transaktionen pro Sekunde möglich).
Beginnt eine Kursrally, kann man als Anleger kurzfristig einsteigen und innerhalb kurzer Zeit Renditen erwirtschaften. Dazu gehört jedoch auch Disziplin, denn Gewinne müssen ab einem gewissen Zeitpunkt realisiert werden, selbst wenn der Kurs noch weiter steigt. Auch wenn es schwer fällt, auf den Verkaufs-Button zu klicken: Man muss bedenken, dass der Kurs auch immer wieder Rücksetzer erfahren kann. Deshalb ist es wichtig, Gewinne von Zeit zu Zeit auch herauszuholen und zu versteuern, sofern man nicht die “buy and hold”-Strategie verfolgt.
Fazit
Der Kryptomarkt bietet tolle Möglichkeiten, über kurz oder lang Renditen zu erwirtschaften und sein Geld damit gegen Wertverlust und Inflation zu schützen. Man kann eine Langfriststrategie verfolgen und auf stetige Wertentwicklung über die Jahre hinweg setzen. Im anderen Fall beteiligt man sich an kurzfristigen und rasanten Kurs-Anstiegen, welche im Kryptomarkt keine Seltenheit sind. Am besten ist es hierbei, wenn in seriöse Projekte mit echtem usecase investiert wird. Zum Trading gehört Disziplin und ein wenig Sachkenntnis. Ist beides gegeben, steht einer erfolgreichen Investition nichts mehr im Wege.
