Brossardt: „Unternehmen sind sich ihrer Verantwortung bewusst“
(München, 05.11.2015). Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. und die Bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeber bayme vbm haben heute in München eine durch das Max-Planck-Institut für Psychiatrie erstellte Studie zum Einfluss der Arbeit auf die psychische Gesundheit vorgestellt. „Arbeit ist kein besonderer Risikofaktor für psychische Erkrankungen. Diese unterscheiden sich nicht zwischen berufstätigen und nicht-berufstätigen Personen“, fasste bayme vbm vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt die Kernergebnisse der Studie zusammen. Er betonte: „Unternehmen sind sich ihrer Verantwortung bewusst, sie nehmen die psychische und physische Gesundheit ihrer Mitarbeiter sehr ernst. Denn von betrieblichen Maßnahmen für Prävention und Gesundheitsschutz profitieren Arbeitgeber und Arbeitnehmer.“ Die in vielen Statistiken ansteigende Zahl an Diagnosen ist Brossardt zufolge vor allem darauf zurückzuführen, dass die Menschen heute häufiger aufgrund psychischer Erkrankungen einen Arzt aufsuchen und dieser deshalb öfter als früher die entsprechende Diagnose stellt.
Brossardt verwies außerdem auf das Engagement von bayme vbm: „Unser 2013 initiiertes Programm zur psychischen Gesundheit besteht aus drei Säulen: Wissenschaft, Beratung und Weiterbildung. Mit der heute vorgelegten Studie schaffen wir in der Säule ‚Wissenschaft‘ mit fundierten Daten eine solide Diskussionsgrundlage. Im Bereich ‚Beratung‘ bieten wir Mitarbeitern und Führungskräften aus Mitgliedsunternehmen eine anonyme Telefonhotline bei psychischen Problemen an. Seit September 2013 wurden über 400 Beratungsgespräche geführt. Nach der Erstberatung vermitteln wir bei Bedarf über unsere Datenbank mit rund 3.700 Einträgen Kontaktadressen für die weitere Behandlung. Im Bereich Weiterbildung bieten wir Workshops und Trainings für Geschäftsführer, Führungskräfte und Personalverantwortliche sowie Betriebsärzte an. Bisher haben wir fast 800 Personen für psychische Erkrankungen bei Mitarbeitern sensibilisiert und weitergebildet.“
Prof. Florian Holsboer, ehemaliger Leiter des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie und Geschäftsführer der HMNC GmbH, unter dessen fachlicher Leitung die Studie erstellt wurde, erklärte: „Unsere Langzeit-Studie hat ergeben, dass Arbeit weder ein Schutz- noch ein Risikofaktor für psychische Erkrankungen ist. Depressionen sind vor allem durch personenbezogene Merkmale und biographische Ereignisse bedingt. Psychische Erkrankungen sind sehr häufig und belasten die Betroffenen stark. Wichtig sind daher Prävention, eine frühe Erkennung und die schnelle Behandlung.“
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