Aktuell wird viel über den 17-jährigen Jamal Musiala und seiner Zukunft bei Bayern München und in der Nationalmannschaft diskutiert. Der Deutschengländer hat dieses Jahr den Durchbruch in der ersten Mannschaft des Rekordmeisters FC Bayern geschafft und wird aktuell von beiden Fußballverbänden, für die er in der Nationalmannschaft spielberechtigt wäre, umworben. Die Zukunft auf Vereinsebene gilt dagegen als geklärt. Wie übereinstimmende Medien berichten, soll Musiala zeitnah einen neuen langfristigen Vertrag in München unterzeichnen.
Für welches Nationalteam Musiala in Zukunft spielen wird, ist dagegen noch immer nicht geklärt. Nachdem Berichte über abgelehnte Einladungen des englischen Nationaltrainers Gareth Southgate durchsickerten, hat der DFB seine Bemühungen um das Talent nochmals intensiviert. Es wurde sogar schon davon berichtet, dass Löw dem jungen Flügelspieler einen Platz im DFB-Kader für die kommende Länderspielpause garantiert haben soll.
Für Musiala ist die Entscheidung sicher schwer. England hat eine große Fußballtradition und das Nationalteam der Briten wird aktuell deutlich höher eingeschätzt als das DFB-Team. Die deutsche Nationalmannschaft konnte seit dem enttäuschenden Aus bei der Weltmeisterschaft in Russland 2018 nicht mehr zu ihrer alten Stärke zurückfinden und hat bei der kommenden EM im Sommer 2021 wohl nur Außenseiterchancen.
Trotz der aktuellen Stärke der „Three Lions“ könnte „Die Mannschaft“ eine bessere langfristige Perspektive bieten. Nicht nur die Engländer fürchten das deutsche Nationalteam bei großen Turnieren. Die Teams des DFB sind besonders bei den großen Endrunden EM und WM immer gefürchtet, da Deutschland eine Turniermannschaft ist und häufig dann die besten Leistungen auf den Platz bringt, wenn es am meisten zählt.
Musiala war sowohl für die englischen wie auch die deutschen U-Nationalmannschaften aktiv. Zu welcher Nation der Mittelfeldspieler tendiert, ist schwer einzuschätzen. Da er in Stuttgart geboren und in Deutschland aufgewachsen ist, rechnet sich der DFB große Chancen aus, den Nachwuchsspieler an den DFB zu binden. Ein neuer Fünf-Jahres-Vertrag, der Musiala beim deutschen Rekordchampion winkt, könnte auch die Entscheidung „Pro-Deutschland“ beeinflussen. Allerdings spricht auch einiges für eine Entscheidung für England. Musiala hat deutlich mehr Spiele für die Nachwuchsmannschaften der Engländer bestritten und soll schon drei Einladungen in den Kader der Three Lions abgelehnt haben. Diese haben wohl früher als der DFB das außerordentliche Talent des Youngsters erkannt und sich darum bemüht, ihn in den Kreis des Nationalteams zu holen.
Dass sich Musiala überhaupt für eine Nation entscheiden kann, hängt mit den Regeln der UEFA zusammen. So können Jugendspieler für jede Nation, für die sie spielberechtigt sind, auflaufen. Erst auf höchster Ebene muss sich ein Spieler entscheiden. Diese Entscheidung gilt dann aber als endgültig und kann nur in ganz speziellen Fällen rückgängig gemacht werden. Für das DFB-Team wäre Musiala eine Verstärkung. Die EM im Sommer kommt für den Jungprofi wohl noch zu früh. Nach der Endrunde könnte er aber ähnlich wie beim FCB nach und nach eine größere Rolle einnehmen.