Zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Krise wurden einzelne Beschränkungen zurückgefahren.
Geöffnet werden:
- Geschäfte (Einzelhandel, Modegeschäfte) mit einer maximalen Größe von 800 qm dürfen ab 20. April 2020 wieder öffnen. Ob und wann das Kulturkaufhaus Dussmann in Berlin-Mitte nach dieser neuen Regelung wieder öffnet wird noch von der Geschäftsführung beraten.
- Dazu dürften auch Galerien zählen.
- KFZ- sowie Fahrrad- und Buchläden dürfen ab sofort unabhängig der Größe ihrer Verkaufsflächen wieder öffnen.
- Museen und Zoos dürfen ab 20. April 2020 wieder öffnen.
- Friseure dürfen unter Auflagen ab 4. Mai 2020 wieder öffnen.
- Der Schulbetrieb für ältere Klassen soll ab dem 4. Mai 2020 wieder anlaufen, speziell für die Abschlussklassen. Dabei dürfen 15 Schüler pro Klasse nicht überschritten werden. Abstand zueinander: mindestens 1,50 Meter.
Geschlossen bleiben:
- Theater-, Opern- und Konzerthäuser
- Kinos
- Großveranstaltungen wie open air Konzerte bis mindestens 31. August 2020.
- Kaufhäuser und Shopping Malls
- Restaurants, Bars, Kneipen, Clubs und Diskotheken
- Gottesdienste
- Sportveranstaltungen
- Privatreisen
- Die Kontaktbeschränkungen (nur maximal 2 Personen dürfen sich treffen, außer bei Familien) bleiben bis 3. Mai 2020 bestehen.
In ihrer Pressekonferenz gestern Abend um 18.00 Uhr erklärten Bundeskanzlerin Angela Merkel, Finanzminister Olaf Scholz und die Ministerpräsidenten Markus Söder aus Bayern und Peter Tschentscher aus Hamburg, dass eine große Einigkeit darin besteht, die Beschränkungen nur allmählich und sehr vorsichtig zu lockern, da ein Wiederaufflammen der Infektionszahlen gerade für die Krankenhäuser große Probleme bereiten würde.
Kanzlerin Merkel erklärte – ganz Wissenschaftlerin – wie auch nur eine Steigerung der Infektionsketten (ein Infizierter steckt zurzeit einen Gesunden an) von 10 % (ein Infizierter steckt 1,1 Menschen an) die Kapazitäten der Intensivbetten bereits im Oktober 2020 an ihre Grenzen bringen würde. Eine Steigerung von 20 % sogar schon im Juli 2020 (ein Infizierter steckt 1,2 Menschen an).
Theater Schaubühne Berlin © Jacobs/ kultur24berlin
Die Größe der Geschäfte bis 800 qm war ein Kompromiss, wobei es hier nicht um die reine Größe des Geschäftes ging, so Merkel, sondern um die Erhöhung der Personenzahl insgesamt in den Städten bei Öffnung zu vieler und zu großer Geschäfte. Denn umso mehr Personen sich nahe beieinander aufhalten umso größer die Gefahr der Ansteckung.
Restaurant Borchardt in Berlin-Mitte © Jacobs/ kultur24berlin
Das große Bedauern der Gastronomie über die weitere Schließung aller Lokale ist verständlich.
Aber Angela Merkel meinte, es wäre zu schwierig die Hygienevorschriften in Restaurants aufrechtzuerhalten. Die Nähe der Menschen zueinander, zu den Gästen und zu der Bedienung, wäre gefährlich. Und das Tragen von einem Mundschutz in einem Restaurant beim Essen wäre sicher auch nicht möglich.
Unsere Autorin Josefine Kammerer hat die Situation der Restaurants in ihrem Artikel „Restaurants in Zeiten der Corona-Virus“ zusammengefasst.
Ferieninsel Sylt, Buhne 16 © Jacobs/ kultur24berlin
Die nächsten Entscheidungen kommen am 30. April 2020
Die Ministerpräsidenten treffen sich mit Angela Merkel erneut am 30. April 2020.
Wenn die Fallzahlen bis dahin nicht wieder steigen gibt es Hoffnung auf weitere Lockerung des öffentlichen Lebens.
Ob und wie in Zukunft Gottesdienste mit Gläubigen abgehalten werden können, soll inzwischen mit den Kirchen besprochen werden.
Genauso auch die Durchführung von sogenannten Geisterspielen im Fußball. Eine Entscheidung darüber wird wohl am 30. April fallen.
Währenddessen sind alle Grand Slam-Tennisturniere für diesen Sommer abgesagt worden, genauso wie die Rennen der Formel 1.
Der Start der Tour de France wurde vom 29. Juni auf den 29. August 2020 verlegt.
Zum Schluss noch die aktuellen Fallzahlen am 16. April 2020:
Bis heute (Stand 11.25 Uhr) haben sich weltweit über 2.069.819 Menschen mit dem Covid-19 Virus infiziert, 137.193 sind daran gestorben.
Die USA hat es am Schlimmsten erwischt: 639.644 Infizierte und 28.579 Tote.
Deutschland steht mit „nur“ 137.753 Infizierten und 3.804 Toten noch relativ gut da.
Anders als in Italien (21.645 Tote), Spanien (18.812 Tote), Frankreich (17.167) Großbritannien (12.868 Tote) und New York (10.899 Tote).
Dort, in Manhattan, müssen die vielen Toten mittlerweile in Massengräbern beigesetzt werden.
Die aktuellen Zahlen stammen von der John Hopkins Universität in Baltimore (Maryland, USA).
Die Restaurants müssen vorerst noch geschlossen bleiben. Unsere Autorin Josefine Kammerer hat die Situation der Restaurants in ihrem Artikel „Restaurants in Zeiten der Corona-Virus“ zusammengefasst.
An die Zeit, als Knuddeln, Knutschen und Küssen noch nicht beschränkt war,erinnert unsere Autorin Irina von Bonin: In dieser Zeit werden digitale Inhalte immer wichtiger.