Nach dem Drehstart gab’s auch schon eine Unterbrechung. Die „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ zeigten vorige Woche, auf welch dünnem Eis die Branche weiterarbeiten muss.
Die Brancheninfos erscheinen gleichzeitig auch auf unserem Blog out-takes zum Nachlesen.
Wegen eines positiven Corona-Tests mussten die Dreharbeiten zu Detlev Bucks Film „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ unterbrochen werden, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“. Ein Komparse erhebt Vorwürfe gegen die Bavaria Filmproduktion.
Die „Abendzeitung“ berichtete ebenfalls und meldet heute, dass am Wochenende weitergedreht werden konnte.
Schon bei Ausbruch der Pandemie in Deutschland war eine Corona-Infektion am Set aufgetreten – die Dreharbeiten waren damals dennoch fortgesetzt worden. Die Bavaria Film hatte sich auf unsere Anfrage im März nicht geäußert.
Mehr erfuhr die Grünen-Landtagsabgeordneten Susanne Kurz auf eine Anfrage zur Plenarsitzung am 11. Mai. Das Bayerische Staatsministerium für Digitales bestätigte den Vorfall: „Es wurden unverzüglich sämtliche betroffenen Mitarbeiter informiert und gemeinsam mit dem Betriebsarzt alle notwendigen Maßnahmen ergriffen. Die Dreharbeiten wurden unter Einhaltung aller damals geltenden behördlicher Vorgaben mit entsprechenden Schutzmaßnahmen noch zwei Tage fortgesetzt.“
Über den Corona-Shutdown für Filmproduktionen an sich hatte Detlev Buck im April mit dem Zeitungsportal „Nordbuzz“ gesprochen.
Die Dreharbeiten für Filme und Serien in Deutschland haben sich verändert – wegen Corona. Am Set sieht vieles anders aus, so trägt das Münster-„Tatort“-Team zum Beispiel Mund-Nasen-Masken. Mit welchen Kniffs die Branche überhaupt arbeitet, verrät die Deutsche Presse-Agentur im Überblick.
Für Produzent*innen bleibt die Corona-Pandemie eine große Herausforderung. Valentin Holch hat die unterbrochenen Dreharbeiten zur NDR-Miniserie „Da is’ ja nix“ gerade zu Ende gebracht. „Wir haben viele Szenen umgeschrieben“, erklärt er „Blickpunkt Film“.
Die Dreharbeiten zu „Matrix 4“ scheinen langsam, aber sicher wieder loszugehen, meldet „Moviepilot“: Keanu Reeves, Carrie-Anne Moss und Neil Patrick Harris sind in Berlin eingetroffen.
Alle hängen im gleichen Netz, berichtet die „Berliner Zeitung“ zur Studie des Deutschen Kulturrats „Frauen und Männer im Kulturmarkt“. Die von der Bundesregierung beauftragte Studie zeige: „Der Kulturmarkt ist eine Nahrungskette, in der, anders als in der Natur, alle nur satt werden, wenn alle satt werden.“
Eine gemeinsame Initiative aus Deutschland, Österreich und der Schweiz fordert Gleichberechtigung für Frauen in den Medien, meldet der „Standard“: Pro Quote Medien (Deutschland), dem Presseclub Concordia (Österreich), das Frauennetzwerk Medien (Österreich) und die Medienfrauen Schweiz haben einen Forderungskatalog mit folgenden acht Punkten erstellt, darunter auch die Frauenförderung als Kriterium für Medienförderung.
Optimal sei das nicht gelaufen: In Mainz sagt der SWR-Intendant Kai Gniffke, warum er die Dokumentation „Wuhan – Chronik eines Ausbruchs“ aus dem Programm nahm. Ein paar Fragen sind aber noch offen, findet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“.
Der ARD-Spartensender One setzt „Seriös – Das Serienquartett“ mit neuem Team fort. Künftig kritisieren Moderatorin Sarah Kuttner, Podcasterin Emily Thomey, Hanna Huge Mitgründern von „Serienjunkies.de“, und der Schauspieler und Youtuber Robert Hofmann. In der ersten Staffel bildeten die Drehbuchautorin Annette Hess („Ku’damm 56“), Ralf Husmann („Stromberg“), der Comedian Kurt Krömer und die Moderatorin Annie Hoffmann das Quartett.
Fernsehzuschauer*innen hatten im Internet für die Wiederholung einer„Tatort“-Folge aus Münster abgestimmt. Doch dabei gab es unerwünschte Eingriffe, berichten „Der Tagesspiegel“ und die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“.
Bastian Schweinsteiger, Bill Gates oder sogar Serienkiller Ted Bundy: Viele Dokumentarfilme sind eher Heiligenbilder als Porträts, findet „Der Tagesspiegel“: Man gewinnt den Eindruck, dass Stars das Genre des Dokumentarfilms kapern, um sich selbst ein Denkmal zu setzen.
Der Sommer ist im Fernsehen die Zeit der Wiederholungen. „Der Tagesspiegel“ empfiehlt: Wie wäre es mit Wolfgang Petersens „Smog“ und Rainer Erlers „Fleisch“ aus den Siebzigern? Beide Klassiker sind wieder hochaktuell.
Das Internationale Frauenfilmfestival Dortmund-Köln kehrt zurück und zeigt Teile seines Programms im September in Köln. Zur Einstimmung ist der erste Festivalfilm bereits am 1. Juli zu sehen. In der Reihe „IFS-Begegnung“ Gender & Diversity läuft im „Filmforum NRW“ um 19 Uhr der österreichische Dokumentarfilm „Die Dohnal – Frauenministerin / Feministin / Visionärin.“ Sabine Der?inger schreibt ein Stück politische Emanzipationsgeschichte über Johanna Dohnal, die erste Frauenministerin Österreichs und eine der prägendsten Figuren der feministischen Bewegung des Landes. Zum anschließenden Filmgespräch mit der Regisseurin wird auch eine der Weggefährtinnen Dohnals zu Gast sein wird: Die Journalistin und Herausgeberin der „Emma“, Alice Schwarzer. Es moderiert Maxa Zoller. Der Eintritt ist frei, Anmeldung erforderlich.
2019 haben die Streamingdienste die Marktführerschaft übernommen! Der Home-Video-Markt in Deutschland ist weiter gewachsen, der Anteil der Streamer lag bei 37 Prozent der Ausgaben – vor Corona. Dies ergibt die Studie „Der Home-Video-Markt im Jahr 2019“ der Filmförderungsanstalt.
„Die Simpsons“ reagieren auf Rassismusvorwürfe und wollen in Zukunft keine weißen Synchronsprecher mehr für die Synchronisation ihrer nicht-weißen Kollegen einsetzen, berichtet die „Frankfurter Rundschau“. Auch andere Cartoon-Serien überdenken ihre Casting-Entscheidungen.
In der Schweiz hat die Unabhängige Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen (UBI) drei Beschwerden gegen „Dok“-Sendungen von Fernsehen SRF abgewiesen: Sowohl ein Film zum Klimawandel wie auch die vierteilige Serie zur Organspende waren programmrechtskonform.
Das Medienboard Berlin-Brandenburg fördert Sicherheits- und Hygienemaßnahmen. Das teilte die Förderanstalt der beiden Länder am Freitag etwas versteckt in einer Pressemitteilung zu den jüngsten Förderzusagen mit: Weil die Sicherheit aller Mitarbeiter*innen am Set höchste Priorität habe, würden „angemessene Kosten für Hygienemaßnahmen als förderbare Herstellungskosten anerkannt.“
Es ist kurz vor zwölf, mahnt der Landesverband Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland der Künstlergewerkschaft GDBA . „Seit dem Ausbruch der Pandemie und dem damit verbundenen Veranstaltungsverbot besteht für die meisten von uns Arbeitsverbot. Durch das lange herrschende Versammlungsverbot, wurde uns auch unsere Stimme jenseits der neuen Medien genommen.“ Um kurz vor der allgemeinen Sommerpause nochmal auf die Lage der Kreativschaffenden hinzuweisen, ruft sie zum „Stummen Schrei“auf: Am kommenden Mittwoch, 1. Juli, soll das um kurz vor zwölf vor dem Hessischen Landtag in Wiesbaden geschehen – mit Mund-Nasen-Bedeckung und ausreichend Distanz, vor allem aber „stumm, wie der Kunst angeordnet.“
Hört auf, mit Wählern wie mit Kindern zu sprechen, ruft das Redaktionsnetzwerk Deutschland: „Wumms, Bumms und Rumms: Olaf Scholz’ Krawallmetapher zieht Kreise. Die Infantilisierung der Politik schreitet voran.Wann hat das angefangen, dass man Wähler für Sandförmchenschmeißer mit ausgebranntem Dachstuhl hält?“
„Schweden ist ein tief gespaltenes Land“, sagt die Schriftstellerin Elisabeth Åsbrink dem „Spiegel“: In einem Essay hatte sie sich kritisch mit der sanften Linie des Landes im Kampf gegen das Corona-Virus auseinandergesetzt – und wurde prompt mit Hitler verglichen.
Brancheninfo von crew-united und cinearte, erschienen auf out-takes.