Wir beginnen heute im einem Fernsehtipp für morgen – heute schon in der Mediathek zu sehen.
Beim MDR bleibt „Unicato“ zuhause und zeigt „Die Filmszene in Quarantäne“. Nämlich „Kurzfilmen, die sich mit den verschiedenen Facetten der Ausgeh- und Kontaktbeschränkungen auseinandersetzen“ – etwa über die Tücken der neuartigen Heimarbeit in „Flaschen“ von Jannis Alexander Kiefer. Und mit Gesprächen mit Medienschaffenden wie Peter Zorn. Der Mitgründer der Werkleitz-Gesellschaft meint zur Rettung der Kunst: „Ich habe noch keinen besseren Vorschlag gehört, als den des bedingungslosen Grundeinkommens.“
Öffnungsperspektiven und konkrete Regelungen für die Kultur in Baden-Württemberg hatte Kunstministerin Theresia Bauer Ende voriger Woche angekündigt. Heute stellte ihr Ministerium den „Masterplan Kultur BW | Kunst trotz Abstand“ vor. Rund 45 Millionen Euro stehen zur Verfügung, es werde „weitere Aktualisierungen, Konkretisierungen und Ergänzungen abhängig von der jeweiligen Situation geben.“ Zurzeit werde „überlegt“, das Soforthilfeprogramm des Landes für Kreative verlängern.
„Kultur in kleinen Formaten“ soll ab 1. Juni wieder möglich werden – gemeint sind weniger als 100 Personen vorsehen. „Bei speziellen Formaten, wie beispielsweise Autokinos, sind auch mehr Personen zulässig“, sagte Bauer. Für notwendige Investitionen gibt es Unterstützung.
„Was uns nichts nutzt, ist ein Flickenteppich“: Christian Bräuer vom Verband AG Kino erklärt in der „Süddeutschen Zeitung“, warum sich der deutsche Föderalismus so schlecht mit teuren Hollywood-Filmen verträgt. Und wie sich Kinos trotz Corona wiedereröffnen lassen …
Auch wenn es in Hessen erwartungsgemäß keine plötzliche Wiedereröffnungswelle gab: Wenigstens zwei reguläre Kinos haben dort den Betrieb schon am vergangenen Wochenende wieder aufgenommen, meldet „Blickpunkt Film“. Ohne Maskenpflicht nach Einnahme der Plätze, aber mit Teilnehmerliste.
Vor dem Hintergrund erster Termine für mögliche Kino-Wiedereröffnungen verweist die SPIO auf weiterhin bestehende Unsicherheiten und Schwierigkeiten – und betont nicht nur die Notwendigkeit einer abgestimmten Politik, sondern auch von Rettungsmaßnahmen, die die Branche tatsächlich erreichen.
„Wir brauchen die moderate Anpassung des Rundfunkbeitrags“: Wie steht die ARD in der Corona-Krise da? Vor allem aber: Was ist, wenn es in Sachsen-Anhalt keine Mehrheit für die Erhöhung des Rundfunkbeitrags gibt? Die „FAZ“ spricht mit dem ARD-Vorsitzenden Tom Buhrow.
Beim „Deutschen Filmpreis“ vor gut zwei Wochen war das ZDF mit 16 Preisen für fünf Filme so erfolgreich wie nie zuvor. „Blickpunkt Film“ sprach mit Fiction-Chef Frank Zervos über die Bedeutung von Kinokoproduktionen für seinen Sender und den Kinomarkt generell.
Helge Schneider kündigt seinen Abschied an. Der künstlerische Tausendsassa rechnet damit, dass er wegen Corona nicht mehr auftreten könnte. Er sei nicht bereit, vor Autos aufzutreten oder in Sälen, wo die Zuschauer 1,5 Meter voneinander entfernt sitzen und Schutzmasken tragen müssten. Auch Streaming komme für ihn nicht in Frage, erklärt er auf Facebook. Als Künstler sehe er sich als „Arbeiter“, der sein Publikum brauche. Ohne Publikum könne er seinen Beruf nicht ausüben, sagte Schneider in für ihn ungewöhnlich ernstem Tonfall. „Wenn das so weitergeht, war’s das.“
Jens Wawrczeck kennen die meisten als Stimme von Peter Shaw aus der „Drei-Fragezeichen“-Reihe. Doch der Schauspieler kann auch singen und hat jetzt für sein neues Album berühmte Filmsongs aufgenommen. Ein Interview.
Wie entwickelt man Empathie mit Maske? Und was würde wohl Shakespeare heute schreiben? Ein Gespräch mit dem neuen Direktor des British Council Deutschland, der mitten in der Corona-Zeit in Berlin angekommen ist.
Der MDR setzt die Dreharbeiten an Serien fort. Bei den Aufnahmen von „In aller Freundschaft“ und „In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte“ in Leipzig und Erfurt würden die jeweiligen Allgemeinverfügungen der Bundesländer eingehalten, ein externer Sicherheitsspezialist habe „ein auf diese Vorgaben abgestimmtes, fundiertes Arbeitsschutz- und Hygienepaket speziell für die Dreharbeiten konzipiert. Darin werden umfangreiche Hygienestandards für alle am Dreh beteiligten Gewerke und deren jeweilige Besonderheiten definiert“, erklärt der Sender in einer Pressemitteilung.
Das britische Ministerium für Digital, Kultur, Medien und Sport arbeitet nach den neuen Covid-19-Richtlinien daran, die Film- und Fernsehproduktion wieder in Betrieb zu nehmen, berichtet „Screen Daily“ [auf Englisch].
Weiter nichts Konkretes für die Kultur in Österreich: Es seien „keine realistischen Kostenschätzungen möglich“, sagt die zuständige Staatssekretärin Ulrike Lunacek von den Grünen.
Es war ja nur eine Frage der Zeit: Das erste Festival im Autokino. Eigentlich findet das Bundes Festival Film wie die meisten anderen online statt, aber da kann man die aktuellen Verhältnisse auch gleich richtig würdigen und eröffnet das Filmprogramm im Wuppertaler Autokino. 641 Filme wurden für das Festival für nicht-kommerzielle Filmemacher*innen eingereicht, 40 werden ab dem 13. Juni für zwei Wochen als Video-on-Demand verfügbar sein.
Von 5. bis 10. Mai fand das Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern corona-bedingt online statt. Die Veranstalter zogen jetzt Bilanz. Ebenso der NDR.
Wenn auch das Daheimbleibenmüssen bald ein Ende zu haben scheint – bis die Kinos wieder öffnen, wird es wohl noch etwas dauern. Festivals sind für dieses Jahr ohnehin abgesagt. Das heißt aber nicht, dass es nichts zu sehen gäbe: Das Internet bietet der Kulturszene zumindest notdürftigen Unterschlupf, und Klassiker ebenso wie frisch abgedrehte Filme können dort entdeckt werden.
Internationale Filmfestivals sind Massenveranstaltungen und damit potenzielle Infektionsherde. Die Berlinale und Cannes suchen nun nach neuen Wegen.
Die Medientage München finden in diesem Jahr als digitale Konferenz statt. Dafür wird die Veranstaltung im Herbst auf eine ganze Woche ausgedehnt mit einer begleitenden virtuellen Expo, interaktiven Networking-Möglichkeiten und Entertainment-Formaten.
Die europäische Kino-Leitmesse Cine Europe wird in diesem nicht stattfinden. Als Ersatz wurde eine zweitägige Online-Konferenz Mitte Juni angekündigt.
Wahre Geschichten in Zeiten von Corona suchen der SWR und die MFG Baden-Württemberg. Gefördert werden fünf- bis zehnminütige dokumentarische Kurzfilme über reale Liebesgeschichten, die von prägenden Erfahrungen und Folgen der Corona-Pandemie erzählen. „Erwünscht sind lebensnahe Geschichten im Hier und Jetzt, die sich ohne Formatvorgaben und mit großer Vielfalt und Sorgfalt in der dokumentarischen Kurzform erzählen lassen.“ Je 10.000 Euro warten auf 20 Projekte von professionellen Filmemacher*innen aus dem Bundesland. Die Ausschreibung läuft ab sofort bis einschließlich 24. Mai.
Es geht auch abendfüllend: Mit dem Handy haben sich die Schauspieler selbst gefilmt, nach einer Woche und ohne Budget war „Nine Stories of Love and Hate in Isolation“ abgedreht. Der rumänische Pandemie-Spielfilm von Dan Chi?u hatte bei seiner Online-Premiere am Sonntag 15.000 Zuschauer*innen.
Brancheninfo von crew-united und cinearte, erschienen auf out-takes.