Auch Bayern macht sich morgen etwas lockerer. Normaler soll alles wieder werden in Deutschland. Also wie früher, vor dem Virus. Als systemrelevante Berufe noch unterbezahlt und überarbeitet waren. Und auch die Filmschaffenden dürfte in der neuen Normalität nichts wirklich Neues erwarten, folgern wir aus der ersten Erfahrung eines*r Filmschaffenden. Heute beginnt auch das Dokfest München. Wie das online funktionieren soll, erklärt Festivalleiter Daniel Sponsel in einem Gastbeitrag.
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Seit die Kultur unter Quarantäne steht, ist wenigstens die Deutsche Bahn wieder pünktlich: 20 Kabarettist*innen melden sich im Video aus dem Home Office. Das hat auch Vorteile, aber die Kantine ist „echt Kacke“.
Das Kurzarbeitergeld (KUG) ist eine neue Errungenschaft in der Filmbranche– und offenbar gibt es da noch unterschiedliche Auslegungen. Vor einer „Fehlinterpretation“ warnen jedenfalls heute mehrere Berufsverbände: Einige Produktionen hätten inzwischen das in den Verträgen genannte „voraussichtliche“ Ende des Projekts erreicht; manche davon meldeten ihre Mitarbeiter aus dem KUG ab, weil die projektbefristeten Verträge „ausgelaufen“ seien. Der neue Kurzarbeit-Tarifvertrag für zwischen der Produzentenallianz und Verdi ist da unklar. Dort heißt es, dass die Tarifpartner davon ausgehen, dass sich Produktionsfirmen und Filmschaffende einigen, wenn die „Laufzeit des individuellen Arbeitsvertrages während der Kurzarbeit endet“. Dem widersprechen die fünf Berufsverbände und die Künstlerkanzlei Schmidt-Hug: Bei den Verträgen handele es sich typischerweise um „zweckbefristete“ Arbeitsverträge. Und die enden erst, wenn der Zweck erreicht ist – also die Herstellung des Films. „Seit jeher“ hätten Filmschaffende zum Beispiel bei widriger Witterung oder Erkrankung von Schauspieler*innen über das „voraussichtliche“ Ende der Verträge hinaus gearbeitet, heißt es in der Pressemitteilung: „Auch wenn derzeit die Unterbrechung der Dreharbeiten länger andauert als manche Schauspielererkrankung, bleiben die Verträge bestehen und Verträge sind einzuhalten.“ Außerdem diene das KUG der Arbeitsplatzerhaltung. Es auslaufen zu lassen, gehe daran vorbei. Voraussetzung für die Zahlung von KUG sei, dass der Arbeitsausfall nur „vorübergehend“ und innerhalb der Bezugsdauer wieder mit dem Übergang zur Regelarbeitszeit zu rechnen ist. „Produktionsfirmen, die kündigen, riskieren die Rückzahlung der Förderbeträge“, warnen die Verbände von Regie (BVR), Kinematografie (BVK), Montage (BFS), Szenen- und Kostümbild (VSK) und die Assistant Directors Union (ADU). Um die Verwirrung auszuräumen, haben sich die Berufsverbände mit der Künstlerkanzlei mit der Bitte um Klarstellung an das Bundesarbeitsministerium gewandt. Nach ihrer Darstellung könnten nach den KUG-Regelungen sogar zeitlich befristete Verträge darüber hinaus fortgeführt und Kurzarbeitergeld beantragt werden. Das können aber nicht die Filmschaffenden selbst, sondern nur die Arbeitgeber. Daher sähen sich Filmschaffende nun „veranlasst, vertragliche Gagenansprüche geltend zu machen, damit die Produzenten weiterhin KUG beantragen. Zudem haben bereits zahlreiche betroffene Filmschaffende entsprechender Produktionen nun auch Klage auf Feststellung der Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses eingelegt.“
Ungewohnte TV-Talk-Verhältnisse bei „Hart aber fair“: Frauen vertreten Virologie und Politik – und vor allem Männer schildern ihre Lebenswirklichkeit. Angenehm leidenschaftlich fand „Der Spiegel“ Ulrich Matthes’ Plädoyer für die Kultur: „Das Kino ist in existenzieller Gefahr“
„Wandel in der Krise“ war Thema beim 24. Kultur-Talk von Fernsehen Düsseldorf.
Disney hat fast die Hälfte der gut 220.000 Mitarbeiter in Zwangsurlaub geschickt, doch das Management will sich auch dieses Jahr Bonuszahlungen in Millionenhöhe gönnen und 1,5 Milliarden US-Dollar an Dividenden ausschütten. Walt Disneys Großnichte wettert gegen die Firmenchefs.
Universal will künftig Filme parallel zum Kinostart auch als Stream anbieten. Eine weitere große Kinokette will nun Filme des Hollywoodstudios boykottieren.
Die Ministerpräsidenten lockern ihre Corona-Beschränkungen, ohne die Beratung mit der Kanzlerin abzuwarten. Sie sollten sich zügeln, meint „Der Spiegel“: Wenn die Infektionszahlen wieder steigen, brauche das Land Merkels Autorität.
Ein Vorbild für eine Gesellschaft ohne Lockdown sah WHO-Nothilfedirektor Michael Ryan: Schweden habe seinen Bürgern im Kampf gegen das Corona-Virus vertraut. Das Land hatte bis zum vergangenen Donnerstag insgesamt 254 Corona-Toten pro eine Million Einwohner – das sind viermal so viele wie Deutschland oder Dänemark, achtmal so viele wie Norwegen oder Finnland. Die schwedische Tageszeitung „Dagens Nyheter“ hatte am 24. April berichtet, dass an der Stockholmer Uniklinik zu streng selektiert werde, während auf der Intensivstation noch Plätze frei sind, und zitiert einen Arzt: „Wir sind gezwungen, Menschen vor unseren Augen sterben zu lassen.“ (auf Schwedisch, Bezahlschranke). Die „Tagesschau“ berichtet ebenfalls. Der schwedische Weg funktioniere, weil die Gesellschaft selbst ein anderes Selbstverständnis hat als die in anderen Ländern, erklärt Maike van den Boom in „Capital“. Als einziges Land in Europa hat nur Schweden keinen Lockdown verhängt, rechnet der „Tagesspiegel“ vor. Doch auch hier schlittere die Wirtschaft in eine schwere Rezession.
Zahlen, Kurven, Trends: Worauf es bei Corona-Statistiken ankommt.
„Das führt zu Selektion zwischen mehr oder weniger lebenswertem Leben“: Der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse kritisiert die aktuelle Kosten-Nutzen-Debatte im Interview mit dem „Tagesspiegel“ scharf. Er sorgt sich, dass sich weiterer Widerstand zusammenbraut.
Zurück zur Normalität? Für die Filmbranche verheißt das nicht unbedingt Gutes, wie uns heute ein*e Leser*in schrieb: „Wir drehen ab nächste Woche Dienstag wieder weiter. Hatten wegen Corona-Hysterie unter den Darstellern und Motivgebern frühzeitig abgebrochen. Bereits eine halbe oder ganze Woche, bevor es eine offizielle Anordnung dazu von oben gab. Unser Urlaub wurde mit den Tagen der Freistellung verrechnet. Dann wurden wir zur Zustimmung von Kurzarbeit und der Aufstockung auf Tarif gedrängt. Meine Nachfrage, wieso man sich plötzlich auf die Zugehörigkeit im Produzentenverband beruft und die Pflicht, sich dem Tarifvertrag zu beugen so hoch hält, wo er doch in der Vertragsverhandlung nie zum Tragen kam, wurde mit großem Unverständnis und Wut abgewehrt. Nun gut: Ich unterschrieb die Vereinbarung. Aus ernstgemeinter Solidarität in dem inzwischen aufgedeckten Irrglauben, dass das ein beidseitiger Deal sei. Ich habe Freitag einen Drehplan zugeschickt bekommen, in dem wir an einem Feiertag drehen ohne Freizeitausgleich. Im Gegenteil: Wir drehen den Samstag gleich mit, haben nur Sonntag frei und drehen Montag bis Freitag durch. Abreise Samstag. Freitag davor ist Nachtdreh. Heute wurde ich gefragt, ob unsere Abwicklung nur einer aus dem Team machen könne. Und weil die eine ja nur ein kleines Auto besitze, solle ich die Abwicklung als Head of schon im Vorfeld mehr oder weniger erledigt haben. Macht keinen Sinn, bringt nur Chaos, Aufwand und Ärger. Im schlimmsten Fall Mehrkosten. Aber die Angst, das Team bis nach Pfingsten beschäftigen zu müssen, ist so groß, dass ich damit eine Woche vor meinem offiziellen Arbeitsbeginn und ohne, dass meine Gage überhaupt im Ansatz verhandelt wurde, schon Aussagen dazu treffen soll, ob ich der Forderung nachkommen könne. Die Solidarität, die Vielgepriesene: Wo ist sie? Wo achten wir auf unsere Gesundheit, wenn wir 15 Drehtage ohne Vorbereitungszeit plus 2 Reisetage in drei kleine Wochen zwängen? Wo ist die Einhaltung des Tarifvertrags mit Verpflichtung zu Freizeitausgleich, et cetera? Wie soll ein Dreh funktionieren, wenn es eine Person geben wird am Set, die eigens dafür abgestellt ist, darauf zu achten, ob wir Sicherheitsabstände einhalten und Masken und Visiere tragen? Ohne auch nur einen oder mehrere Drehtage zur Entzerrung der Dreharbeiten dazu bekommen zu haben? Meine unermessliche Freude, dass wir endlich wieder weiter drehen, ist nun maximal gedämpft. Wenn ich meine Seele nicht länger verkaufen möchte, müsste ich das Projekt absagen. Ich bin gerade dabei, mir meine Frage selbst zu beantworten, merke ich …“
Kreativ in der Krise. Auch bei Zeitkostüm in Hamburg ist alles „von 100 auf 0 runtergefahren“, berichtet Rike Russig, die den Fundus mit Karin Lohr betreibt: „Wir sind zum Glück alle gesund, aber, auf der Hand liegend, ist der Fundus nun ohne Einnahmen. Aber wir haben, nach einer Woche Schockstarre, direkt angefangen, Masken zu nähen. Als eine ,Win-Win-Win-Sache’: Wir bringen unsere arbeitslosen Kolleginnen in Arbeit, die Produktionsfirmen und die uns näheren Menschen an gute Community-Masken und uns selber an Geld, um die Mitarbeiter zu halten und die laufenden Kosten zu decken. Einige der Produktionen, die jetzt gerade wieder anfangen zu drehen, haben wir schon versorgen dürfen. Wir produzieren etwa 1.300 wiederverwendbare Gesichtsmasken pro Woche. Aktuell in den Farben Anthrazit, Dunkelbraun, Cappuccino, Aubergine, Koralle, Weinrot und Hellgrau. Die Masken haben einen Nasenbügel, dünne und leichte Ohrgummis und sehen auch an Männern ganz cool aus. Die aus Baumwolle gefertigten, bei 60 Grad Celsius waschbaren Masken kosten 6 Euro das Stück (bei Abnahme ab 100 Stück 5,50 Euro) netto. Mindestabnahme sind 25 Stück.“
Nein, wir haben das Dokfest nicht vergessen! Sondern lassen Festivalleiter Daniel Sponsel in einem Gastbeitrag selbst berichten, was uns erwartet.
Nur das Kino kann, was das Kino kann.
Heute beginnt das Dokfest München. Ein Filmfestival online – geht das überhaupt? Auf jeden Fall wird es neue Erkenntnisse und Fragen bringen, meint Festivalleiter Daniel Sponsel:
Das Dokfest München hat in den vergangenen Jahren einen enormen Zuwachs an Publikum zu verzeichnen, der weit über das übliche Potential der regulären Auswertung von Dokumentarfilmen im Kino hinausgeht. Dafür gibt es zwei Gründe: Einerseits bietet das Dokfest alle Attraktivitäten einer solchen Veranstaltung, ein sorgfältig kuratiertes und exklusives Filmprogramm: Reihen, Wettbewerbe und Preise, begleitet von Filmgesprächen mit Gästen aus der ganzen Welt. Anderseits gelingt es dem Festival, diverse spezifische Zielgruppen mit hohem Einsatz und individueller Ansprache für sich zu gewinnen. Das Dokfest München 2020 kann aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus in diesem Jahr nicht regulär an den vertrauten Spielorten stattfinden und wagt den Schritt ins Netz mit einer Online-Edition. Wesentlich sind die Fragen nach der Bedeutung und dem Erfolg dieses Projekts und die Erkenntnisse die sich im Falle eines Erfolges oder eines Misserfolges daraus für die Branche gewinnen lassen.
Wer schon einmal mit uns die Eröffnung des Dokfest München im Deutschen Theater erlebt hat, ist um ein Filmerlebnis reicher und weiß um die pure Energie, die entsteht wenn 1.500 Menschen gemeinsam emotionale Momente teilen, lachen oder berührt sind. Der Dokumentarfilm beweist in diesem Saal Jahr für Jahr, dass er gleichermaßen verbriefte Wirklichkeit und ein Kinoerlebnis ist. Aktuell wäre leider keinem Kino geholfen, wenn das Dokfest einfach ausfallen würde. Die Online-Edition des Festivals ist kein Statement gegen die Filmkunst im Kino, sondern ein Lebenszeichen für diese außergewöhnlichen Dokumentarfilme überhaupt, die jenseits des Festivals nirgendwo zu sehen sein würden.
Das Neue ist scheinbar der Tod des Bestehenden. So lässt sich die Entwicklung unserer Kulturtechniken aus emotionaler Sicht beschreiben. Wobei die Betonung auf scheinbar liegen muss: Bisher wurde keine Kulturtechnik oder gar Kulturgattung durch ihre Weiterentwicklung zu Grabe getragen. Und noch nie konnte eine funktionierende und wirkmächtige neue Kulturtechnik verhindert werden, weil die bestehende doch so gut war. Bisher haben sich die Produzent*innen von Kultur und die Künstler*innen immer dieser neuen Technik frühzeitig bemächtigt, sie in ihrem Sinne genutzt und in jeder Form weiterentwickelt. Konkret formuliert: Wir werden keine Menschen zurück in die Kinos bekommen, wenn wir glauben, wir könnten ihnen die Art und Weise, wie sie Filme zu sehen haben, vorschreiben. Der Markt ist zu groß und zu liberal, um ihn regulieren zu können. Aktuell reagieren zahlreiche Kulturanbieter im Netz auf die Beschränkungen durch die Corona-Krise mit gut gemeinten Angeboten – selbstverständlich kostenfrei. Ein grundsätzlich fragwürdiges Signal, auch oder gerade in dieser Zeit. Nach der Aufhebung der Beschränkung wird Filmkultur weiterhin im Netz zu sehen sein, wie auch schon die Jahre zuvor. Auf diese Weise forcieren wir weiter den eigentlichen Geburtsfehler des Netzes: die scheinbar urheberlose und kostenfreie Welt des digitalen Contents. Auch in seiner Online-Edition sind die Filme des Dokfests nur mit einem Ticket oder dem Festivalpass zu sehen. Darüber hinaus gibt es das Extraticket mit einem Solidarbeitrag für unsere Partnerkinos. Alle Preise sind niedriger angesetzt als der reguläre Zugang zum Kino, aber deutlich höher als die Angebote der Mitbewerber aus dem Silicon Valley. Die Filmkünstler*innen, die mit hohem individuellem Einsatz diese Werke erschaffen, stehen am Ende einer fragilen Verwertungskette. Filmkunst hat ihren Preis, auch online, und es gibt genügend Besucherinnen und Besucher, die das genauso sehen.
Ein Festival-Feeling entsteht durch die Begegnung von vielen Menschen in einem Kinosaal mit den Filmen auf der großen Leinwand und durch die Gespräche mit den Macher*innen im Anschluss an die Vorführungen. Beides kann das Dokfest in seiner Online-Edition nicht bieten. Bieten können wir allerdings die Filme an sich und haben jetzt schon die positive Erfahrung gemacht, dass die Mehrzahl der Rechteinhaber*innen mit ihren Filmen gerne dabei geblieben und neugierig sind auf das, was eine Online-Edition unseres Festivals für die Präsentation ihrer Filme bedeutet. Es gibt auch in der Online-Edition die Reihen und Wettbewerbe, analog zum Festival, wie es schon komplett geplant war. Darüber hinaus wird es Filmgespräche geben, die wir so vor Ort bisher nie führen konnten. In Videokonferenzen sprechen unsere Moderator*innen jetzt nicht nur mit den Macher*innen, wir holen Teammitglieder dazu und die Protagonist*innen – beinahe emissionsfrei, inklusiver und nachhaltig, in jedem Sinne.
Eine paradoxe Situation: Angenommen, die Online-Edition des Dokfest München wird keine Erfolgsgeschichte – was wären die Erkenntnisse? Würde das beweisen, dass Festival-Filmkultur nur vor Ort und in den Kinos funktioniert? Oder wäre es ein Beleg dafür, dass Dokumentarfilme auch online keinen leichten Stand haben? Und wenn die Online-Edition eine Erfolgsgeschichte wird? Wäre damit der Beweis erbracht, dass mit genügender Reichweite und überzeugender Kommunikation der Dokumentarfilm auch online reüssieren kann? Denken Sie kurz nach – was wünschen Sie sich?
Wir müssen davon ausgehen, dass wir als gesamte Gesellschaft nach dieser Krise nicht wieder in den Ausgangsmodus zurückkehren können. Dazu ist diese Krise zu substanziell, dafür sind die Bedürfnisse in unserer Wohlstandsgesellschaft zu ausgeprägt. Das beginnt mit unserem Körperkontakt bei Begrüßungen, das gilt für die Reisefreiheit, für Konsum allgemein, für Großveranstaltungen insbesondere und sicher auch für das Kino. Das Kino muss in näherer Zukunft eine Koexistenz mit dem Netz nicht nur aushalten können, sondern fordern. Nur das Kino kann, was das Kino kann, es muss mit seinen unersetzlichen Qualitäten arbeiten.
Inspiriert durch einen wunderbaren Text des Intendanten Jochen Schölch über das Theater: Der Dokumentarfilm zelebriert das Leben in seinen Widersprüchen und seiner Zerrissenheit. Er erzählt uns Geschichten über die Menschlichkeit und die Fehlbarkeit derselben, über alles, was uns als Menschen ausmacht. Dokumentarfilme sind vor allem lebendige Orte der Erinnerung: Alles, was auf der Leinwand ganz Gegenwart zu sein scheint, ist in Wirklichkeit auch schon wieder vergangen und entlässt uns in eine ungewisse Zukunft. Auf die Frage, wie es mit dem Dokumentarfilm weitergehen könnte, hat Werner Herzog in einem Interview schon im Jahr 1997 angemerkt: „Ganz egal, über welche Kanäle wir die Menschen in Zukunft mit unseren Filmen erreichen, es wird immer darum gehen, ihnen zu zeigen, dass sie nicht allein sind.“
Was treibt uns an und um, was ist unsere Idee und Motivation, mit dem Dokfest München eine Online-Edition zu wagen: Vielleicht schauen Sie in diesem Jahr unsere Filme tatsächlich allein zuhause, aber Sie teilen die Ideen und Ideale der Macher*innen und der Menschen vor der Kamera, die ihre Geschichte nur für Sie erzählen.
Wie das Münchner Dokfest als Online-Filmfestival funktioniert, erklärt der BR.
Das komplette Online-Programm des Dokfests findet sich (natürlich) auf der Website. Darunter auch das Dokforum @home. Am Donnerstag, 7. Mai, geht’s da um 14 Uhr um Networks for Future – Joining Forces for the Documentary Film Industry. Expert*innen aus verschiedenen Ländern diskutieren über die Kraft von Netzwerken und Zusammenarbeit für die europäischen Dokumentarfilmer*innen. Unsere Kollegin Sonia Hausséguy ist für Crew United dabei.
Brancheninfo von crew-united und cinearte, erschienen auf out-takes