Chancen für die Zukunft nutzen – Steuerfallen bei der Unternehmensnachfolge vermeiden

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Steuerfallen bei der Unternehmensnachfolge vermeiden

Es erfordert Ideenreichtum, Mut und Durchhaltevermögen, um ein Unternehmen zu gründen und dieses durch schwierige Zeiten und letztendlich zum Erfolg zu führen. Damit ein Betrieb auch über den Tod des Gründers besteht und den Angehörigen erhalten bleibt, erweist sich daher eine frühzeitige und vorausschauende Regelung der Unternehmensnachfolge als unverzichtbar. Um die Zukunft so effizient wie möglich zu gestalten, gibt es verschiedene familien-, erb-, gesellschafts- und steuerrechtliche Instrumente. Doch nicht selten gilt die Unternehmensnachfolge, gerade bei familiengeführten Betrieben, auch als eine Angelegenheit mit emotionalen und sozialen Dimensionen. Einen geeigneten Nachfolger für die Unternehmensführung zu finden entpuppt sich deshalb nicht selten als eine große Herausforderung.

Auf die Strategie kommt es an

Nach wie vor spielt bei der Unternehmensnachfolge die Steuerbelastung eine entscheidende Rolle. Bei der Übertragung beziehungsweise dem Verkauf bieten sich viele Gestaltungsansätze, die Chancen zur Verminderung der Steuerbelastung eröffnen. Genauso gilt es aber etliche Steuerfallen zu umschiffen und Risiken zu vermeiden. So erweist sich die Unternehmensnachfolge als ein komplexer Prozess, der sorgfältige Planung und umfassende Kenntnis der steuerlichen Rahmenbedingungen erfordert. Denn eine unzureichende Vorbereitung kann zu erheblichen Steuerfallen führen, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden und den wirtschaftlichen Erfolg der Nachfolger beeinträchtigen können. Um diese Fallen zu vermeiden, kommt es darauf an, sich frühzeitig mit den relevanten steuerlichen Aspekten auseinanderzusetzen und eine fundierte Nachfolgestrategie zu entwickeln.

Realistische und fundierte Unternehmensbewertung

Als häufig unterschätztes Risiko bei der Nachfolge erweist sich die Schenkung- und Erbschaftsteuer. Bei der unentgeltlichen Übertragung von Unternehmensvermögen kann eine hohe Steuerlast entstehen, die sich oft nicht durch das laufende Einkommen des Unternehmens decken lässt. Um dies zu vermeiden, gibt es verschiedene Freibeträge und Verschonungsregelungen, die Unternehmer in Anspruch nehmen können. Die Regelverschonung gewährt 85 Prozent Steuerbefreiung, während die Optionsverschonung sogar eine gesamte Befreiung ermöglicht, sofern bestimmte Bedingungen, wie die Einhaltung der Lohnsummenregelung und eine Mindestbehaltefrist, erfüllt werden. Eine frühzeitige und detaillierte Planung ermöglicht es, diese Verschonungen optimal zu nutzen und somit die Steuerlast erheblich zu reduzieren. Gleichzeitig nimmt die Bewertung des Unternehmens eine bedeutende Rolle ein. Denn der Wert des Unternehmens stellt die Grundlage für die Berechnung der Schenkung- und Erbschaftsteuer dar. Daher gilt es eine realistische und fundierte Bewertung vorzunehmen. Hierbei können unterschiedliche Methoden wie das Ertragswertverfahren oder das Substanzwertverfahren zum Einsatz kommen. Fehler hierbei können hingegen zu einer überhöhten Steuerlast führen. Es ist daher ratsam, einen erfahrenen Gutachter hinzuzuziehen, der eine objektive und marktkonforme Einschätzung vornimmt.

Genau hinschauen

Bei der Unternehmensnachfolge können auch einkommensteuerliche Aspekte relevant sein, insbesondere wenn es um die Veräußerung des Unternehmens geht. Gewinne aus dem Verkauf eines Unternehmens unterliegen der Einkommensteuer und können bei nicht ausreichender Planung zu einer erheblichen Steuerlast führen. Als ein mögliches Gestaltungsmittel zur Reduzierung der Steuerbelastung erweist sich die Nutzung des sogenannten Veräußerungsfreibetrags, der einmal im Leben des Unternehmers in Anspruch genommen werden kann. Darüber hinaus lässt sich der Verkauf des Betriebes über mehrere Jahre strecken, um so die Steuerprogression zu mindern. Ebenso spielt die Rechtsform des Unternehmens eine entscheidende Rolle bei der Nachfolge: Kapitalgesellschaften und Personengesellschaften werden steuerlich unterschiedlich behandelt, was zu erheblichen Unterschieden in der Steuerbelastung führt. So gilt es bei der Nachfolge in einer GmbH beispielsweise die Regelungen zur Besteuerung von Dividenden und Veräußerungsgewinnen zu beachten. Bei Personengesellschaften gestalten sich die steuerlichen Auswirkungen auf die Gesellschafter hingegen komplexer und erfordern eine detaillierte Analyse der individuellen Steuersituation der Nachfolger.

Nachteile vermeiden

Nicht zuletzt stellt eine weitere steuerliche Herausforderung die Strukturierung der Unternehmensnachfolge innerhalb der Familie dar. Hierbei ist es wichtig, die Interessen aller Beteiligten zu berücksichtigen und gleichzeitig steuerliche Nachteile zu vermeiden. Eine Möglichkeit besteht darin, das Unternehmen in eine Familiengesellschaft einzubringen und Anteile schrittweise auf die Nachkommen zu übertragen. Dies lässt sich unter Ausnutzung von Freibeträgen und Verschonungsregelungen steuerlich vorteilhaft gestalten. Allerdings gilt es hierbei auch zivilrechtliche Aspekte wie Pflichtteilsansprüche und familienrechtliche Regelungen zu berücksichtigen. Die internationale Dimension der Unternehmensnachfolge darf ebenfalls nicht vernachlässigt werden. In Zeiten der Globalisierung haben viele Unternehmen internationale Verflechtungen, die zu zusätzlichen steuerlichen Herausforderungen führen können. Unterschiede in den Steuersystemen der beteiligten Länder und mögliche Doppelbesteuerungen erfordern ebenso eine sorgfältige Planung und gegebenenfalls die Nutzung internationaler Steuerabkommen, um steuerliche Nachteile zu vermeiden.

Transparent bleiben

Welchen Wert hat das Unternehmen? Das bisherige Bauchgefühl ist oft mit einem ideellen Wert verknüpft. Verständlich, schließlich handelt es sich bei dem Betrieb um das Lebenswerk seines Inhabers. Dieses gilt es jedoch zu objektvieren, wobei ein Steuerberater helfen kann. In diesem Zuge muss der Unternehmer sein Unternehmen verkaufsbereit machen und es auf dem modernsten Stand halten. Doch viele Betriebsinhaber wollen die Übergabe still und heimlich über die Bühne bringen, was sich als keine gute Idee entpuppt. Denn dadurch werden sowohl Mitarbeiter als auch Kunden verunsichert. Daher empfiehlt es sich, die Übergabeabsichten von Anfang an transparent zu kommunizieren. Im Falle einer Übergabe agiert der Unternehmer wie ein Kapitän, der von Bord geht. Damit ein neuer Kapitän das Schiff im Anschluss steuern kann, sind klare Absprachen notwendig.

Enge Zusammenarbeit erforderlich

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Vermeidung von Steuerfallen bei der Unternehmensnachfolge eine umfassende und frühzeitige Planung erfordert. Eine enge Zusammenarbeit mit Steuerberatern, Wirtschaftsprüfern und Rechtsanwälten ist unerlässlich, um eine optimale Nachfolgestrategie zu entwickeln und steuerliche Belastungen zu minimieren. Nur durch eine sorgfältige Vorbereitung können Unternehmer sicherstellen, dass der Übergang ihres Lebenswerks reibungslos verläuft und der Betrieb auch in Zukunft erfolgreich weitergeführt wird.

Weitere Informationen über die bhatti.pro Steuerberatungsgesellschaft mbH unter https://bhatti.pro/.

Auf was es zu achten gilt, skizziert Benjamin Bhatti, Geschäftsführer der bhatti.pro Steuerberatungsgesellschaft mbH.
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