Casino-Limits sind unter Zockern derzeit ein großes Thema. Denn seit kurzem gilt in Deutschland ein neues Gesetz, das viele Einschränkungen für das Spielen in Online Casinos vorsieht. Begründet werden diese Regeln mit dem Schutz der Spieler vor überhöhten Verlusten, was durchaus ein wichtiges Ziel ist. Der deutsche Ansatz wird aber nicht von allen Ländern geteilt: Bei den europäischen Nachbarn sind die Limits entweder deutlich niedriger – oder aber gar nicht vorhanden. So steht Deutschland im internationalen Vergleich dar.
Deutschland
Seitdem 2021 die jüngste Reform des Online-Glücksspiels in Kraft trat, gibt es in Deutschland vier wichtige Limits. Das erste bezieht sich auf die Rundendauer von Slotspielen: Sie ist auf mindestens fünf Sekunden festgelegt. Das soll verhindern, dass Spieler ihr Geld zu schnell verlieren. Die nächsten beiden Limits betreffen Einzahlungen und Einsätze. Pro Monat dürfen maximal 1000 Euro eingezahlt werden, diese Obergrenze gilt für alle Online Casinos zusammen. Die Einsätze sind pro Runde auf einen Euro limitiert. Schließlich ist auch die maximale Spieldauer begrenzt. Sie beträgt genau eine Stunde, danach ist eine Pause von mindestens fünf Minuten vorgeschrieben.
Schweiz
Einen völlig anderen Ansatz verfolgt die Schweiz. Dort gibt es keinerlei derartigen Beschränkungen für Online Casinos. Allerdings gibt es bei den Eidgenossen auch eine Besonderheit: Nur die staatlichen Spielbanken dürfen dort Glücksspiele im Internet anbieten. Anstatt mit Gesetzen den privaten Sektor zu regulieren, kann der Staat den Schutz der Spieler in den Casinos selbst steuern. Prinzipiell ist es zwar möglich, in den Schweizer Casinos mit hohen Einsätzen zu spielen. Die Casinos ziehen aber frühzeitig die Notbremse, wenn sie problematisches Spielverhalten vermuten. Dann ordnen sie eine Spielsperre an, die landesweit gilt.
Vereinigtes Königreich
Das Vereinigte Königreich setzte bisher auf die Verantwortung der Spieler selbst und verzichtete darauf, strenge Vorschriften für Online Casinos zu erlassen. Lediglich die Bezahlung per Kreditkarte wurde 2020 verboten. Jetzt überlegt die Regierung in London aber offensichtlich, einen Schritt weiterzugehen. Offenbar ist ein Einsatzlimit zwischen zwei und fünf Pfund sowie ein Verbot von Gratisspielen im Gespräch. Im Vergleich zu den deutschen Beschränkungen sind diese Maßnahmen relativ milde und stoßen daher auch bei der Mehrzahl der Spieler auf Verständnis.
Malta
Malta ist eines der ersten europäischen Länder, die das Online-Glücksspiel erlaubt haben. Die Regelungen überlassen den Casinos weitgehende Freiheit bei der Gestaltung des Spielangebots, Obergrenzen für Einsätze gibt es nicht. Deshalb werden maltesische Plattformen oft auch als Online Casino ohne Limit bezeichnet. In der Praxis erlegen sich die meisten Plattformbetreiber selbst Höchsteinsätze zwischen fünf und fünfundzwanzig Euro auf, je nach Spiel. Im Gegenzug achten die maltesischen Behörden besonders streng auf faire Geschäftspraktiken sowie darauf, dass die Casinos ein überzeugendes Konzept zum Spielerschutz vorweisen können.
Griechenland
Griechenland führte erstmals 2021 Casino-Limits ein, sah sich aber schnell zu einer Kurskorrektur gezwungen. Höchsteinsätze von zwei Euro und Höchstgewinne von 5000 Euro würgten die einheimische Casinobranche ab und führten dazu, dass die Spieler ins Ausland abwanderten. 2022 hob die Regierung daher den Höchsteinsatz auf 20 Euro an und erlaubte den Casinos, Gewinne von bis zu 140 000 Euro anzubieten. Die Maßnahmen zeigten schnell Wirkung: Innerhalb weniger Wochen schossen die Nutzerzahlen der griechischen Casinos in die Höhe, illegale Angebote verschwanden vom Markt.