Bundeswehrreform in Zivildienstan

Schafe beim Weiden, Foto: Stefan Groß

Liebe Leser, ich muss Sie heute warnen. Diejenigen unter Ihnen, die schwache Nerven haben, sollten besser ab hier nicht weiterlesen. Vor 20 Jahren habe ich gedient, an der Altenheimfront. Ich hatte bereits damals von unhaltbaren Zuständen bei der Truppe gehört, der ich mich verweigerte. Zu Recht, wie ich jetzt durch die Presse erfahren durfte.

Die Zustände

Angeblich muss man dort um 6.oo h aufstehen. Das ist Folter, nicht einmal Schichtmalocher müssen das. Überhaupt werden Soldaten immer noch, damals wie heute, in gefängnisähnlichen Bauten gehalten. Schlimmer als das, sind Unterbringungen mit 6 Männern in einem Zimmer an der Tagesordnung. Nicht mal die Hühner, deren Eier es zum Frühstück gibt, leben so.

Die Einheitsfrisuren, die man den Rekruten abverlangt, weisen eindeutig auf den autoritären Charakter einer solchen Veranstaltung hin. Im Kleinen fängt es an, und im Dritten Weltkrieg hört es dann auf, man kennt das.

Mir ist gar zu Ohr gekommen, dass mit scharfen Waffen geschossen wird. Es wird gerade volljährig gewordenen jungen Männern abverlangt, den Rückschlag eines Gewehres oder einer Pistole hinzunehmen. Blaue Flecken könnten entstehen, vielleicht gar Muskelkater und Zerrungen. Bei der Gelegenheit sollte die Ministerin endlich Wasserpistolen einführen.

Gewaltmärsche erzeugen heute immer noch Blasen an den Füßen. Warum gibt man der Truppe nicht Sneakers und einen Rucksack voll mit Milchschnitte, Hanuta und Bifi?

Ideen

Auch hat sich der reaktionäre Haufen der Einführung von Unisex-Toiletten widersetzt. Ein unhaltbarer Zustand. In den Kantinen wird auch keine Rücksicht genommen: man müsste den individuellen Bedürfnissen eher nachkommen und weniger Kartoffelpüree mit irgendwas anbieten, mehr Tofu-Schnitzel mit Matetee.

Das Ehrgeizgehabe könnte man prima unterbinden, wenn Ränge, eine absolut vorgestrige Sache, endlich abgeschafft würden. Sich über andere zu erheben, so nach dem Motto „Ich Hauptmann, Du nix“ kultiviert verdeckte Minderwertigkeitsgefühle und offenbart einen schlechten Charakter.

Empört war ich, als mir ein Bekannter sagte, er hätte gar während seines Dienstes regelmäßig Fleisch zu essen bekommen. Es war gar ein Ekel-Ritual unter Rekruten, dies auch noch in großen Mengen zu sich zu nehmen. Wenn das kein eindeutiges Zeichen für Sadismus ist, dann weiß ich es auch nicht. Nicht einmal Hitler hatte Fleisch gegessen.

Die Umweltschäden, die durch Panzerübungen entstehen, sind nicht überschaubar. Das ist zu ändern. Die Liste, die die Ministerin abzuarbeiten hat, ist lang. Vorbildlich ist die Einführung von Kindertagesstätten.

Wozu benötigt man überhaupt Waffen? Zum Brunnenbauen in Afghanistan? Wohl kaum. Ein Vorwand, um sich dann doch heimlich wehren zu können, obwohl uns die Bundeskanzlerin 2015 höchstselbst versprochen hatte, man könne das Land nicht verteidigen.

Grundsätzlich ist zu hinterfragen, ob wir nicht den Soli abschaffen sollten und stattdessen das Geld in die Entwicklungshilfe stecken, die STATT der Bundeswehr so ausgeweitet wird, dass sie 2, ach was 3, sagen wir 4 % unseres Bruttosozialproduktes umfasst. Sofort hätten wir das Versprechen eingelöst, das uns der kriegslüsterne Ami-Präsident abverlangt und ihm gleichzeitig eine Nase gedreht.

In solchen Zeiten wie heute geht man mit gutem Vorbild voran. Erdogan, May, Trump und Putin werden sich schämen, noch einen Pfennig in ihre Armee zu stecken, wenn wir erst mal abrüsten.

In großen Schauprozessen sollte man diejenigen Rekruten an den Pranger stellen, die sexistisch sind, wenn sie beispielsweise einer Mitsoldatin sagen, sie hätte schöne Augen. Widerlich. Das ist sowas von Heinz Erhard – geht gar nicht.

Neuer Beauftragter zur Inspektion der Truppe wird Jakob Augstein. Ziel ist die bedingt abwehrbereite Armee.

Quintessenz nach Nena Grönemeyer

Die Armee besteht aus Gummibärchen. Alle schlafen zu Hause, bei Papa und Mama, Krieg fällt aus. Uniformen gibt’s nicht mehr und auch keine Düsenflieger. Hab nen Luftballon gefunden und lass ihn fliegen…..

 

 

Finanzen

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