Buchrezension: „Tel Aviv – Abenteuer Reiseführer“ von Sabine Brandes

33 Stadtabenteuer zum Selbsterleben

Bild von Carlos / Saigon - Vietnam auf Pixabay

Sabine Brandes: Tel Aviv – Abenteuer Reiseführer Michael Müller Verlag. 33 Stadtabenteuer zum Selbsterleben,  Michael Müller Verlag, Erlangen 2023, ISBN: 978-3-966-85003-2, 17,90 EURO (D)

Diese Reihe hat ein besonderes Format: Die bekannten Sehenswürdigkeiten werden auf das Wesentliche reduziert und Erlebnisse dagegen in den Mittelpunkt gerückt. Es geht darum, die Mentalität einer Stadt zu erkunden durch Abenteuer, die außergewöhnliche Unternehmungen abseits aller Klischees sind: Dies können seltene Führungen, Kulinarik, Ausflüge in die Natur oder manchmal Lost Places sein. Es ist wichtig, dass die Erlebnisse nicht mehr als 15 Euro kosten. Ein weiterer Ausgangspunkt ist es, einen bekannten Ort einmal neu zu entdecken.

Sabine Brandes lebt vor Ort und weiß um die Seele der israelischen Metropole. Ihre Biografie wird am Anfang abgedruckt, es werden weiterhin Informationen zur Ankunft und über Verkehrsmöglichkeiten auch zu Fahrrädern oder E-Bikes.  In der vorderen Innenseite des Buches gibt es einen Stadtplan von Tel Aviv.

Die 33 Stadtabenteuer werden geordnet nach Gegenden oder Bezirken der Stadt dargestellt. Zu Beginn stehen Florentin und der Süden im Mittelpunkt, wo zum Beispiel ein Gruppen-Clubbing durch das Nachtleben der Stadt vorgestellt wird. In Neve Zedek gibt es ein Mitbringsel-Shoppen auf dem Markt Natalie Binyamin zu entdecken. Jaffa bietet unter anderem eine Fahrt im Ausflugsboot ab dem lokalen Hafen. Am Strand von Tel Aviv wird ein Freitagabend-Barbecue (Sari) vorgeschlagen.

In Hair Halevana kann man einen Spaziergang rund um die Entstehung des Staates Israel unternehmen.

Für das Zentrum wird das Essen und Trinken im Keton, einem traditionellen Restaurant für jüdische Küche empfohlen. Der Alte Norden und Park Hayarkon bietet einen Flug über die Stadt im Riesenballon. Für Ramat Aviv und außerhalb wird ein Besuch im Yitzhak Rabin Center mit Gänsehautmomenten der Geschichte des Staates Israel vorgeschlagen.

Die einzelnen Regionen und Erlebnisse sind folgendermaßen aufgebaut: Zu Beginn gibt es einen Kartenausschnitt mit Verweisen auf die Lage und eine kleine Einleitung über die Gegend. Danach folgen die Erlebnisse in einzelnen Beschreibungen in Wort und Bild. Dazu gibt es einen informativen Steckbrief und Hinweisen zu Kosten.

Am Ende der acht Kapitel gibt es immer Extra-Informationen zu den Rubriken Sehen, Essen, Ausgehen, Shoppen und Schlafen.

Dies ist kein klassischer Reiseführer, sondern ein alternativer Local-Bericht mit Insidertipps.  Er ist für Leute geschrieben, die sich abseits des üblichen Tourismus bewegen wollen und nach direkten Eindrücken und authentischen typischen Orten der Stadt suchen. Auch wenn das Bildmaterial etwas mehr sein könnte, ist dies ein spannender Ansatz, Tel Aviv (neu) zu entdecken.

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Über Michael Lausberg 571 Artikel
Dr. phil. Michael Lausberg, studierte Philosophie, Mittlere und Neuere Geschichte an den Universitäten Köln, Aachen und Amsterdam. Derzeit promoviert er sich mit dem Thema „Rechtsextremismus in Nordrhein-Westfalen 1946-1971“. Er schrieb u. a. Monographien zu Kurt Hahn, zu den Hugenotten, zu Bakunin und zu Kant. Zuletzt erschien „DDR 1946-1961“ im tecum-Verlag.