Pressemitteilung – König Ludwig II. bleibt auch nach über 135 Jahren posthumen Daseins stets allgegenwärtig. Seine Faszination verbindet Generationen miteinander und spricht zugleich in jedem Rezipienten individuelle Gefühle sowie Assoziationen an. In diesem Kontext ist es von elementarer Bedeutung, buchstäblich einmal hinter die Kulissen zu schauen.
Was zeichnet dessen Erscheinung als Kinoheld, Romanfigur und als tragischen Protagonisten auf der Theaterbühne aus?
Die Auftritte des populären bayerischen Monarchen sind mannigfaltiger Art – und doch lassen sich immer wiederkehrend gewisse Parallelen erkennen. Die spezifisch künstlerische Inszenierung nimmt dabei direkten Einfluss auf die Konstruktion des Königsbildes im kollektiven Bewusstsein. Auch zeitliche und gesellschaftliche Aspekte wirken sich konkret auf die Figurenkonzeption sowie deren Wahrnehmung aus. Innerhalb des künstlerischen Kosmos der Literatur- und Theaterwelt agieren die Königsfiguren jedoch nicht gänzlich losgelöst von ihrem Ursprungshelden, sondern weisen fortwährend Bezüge zu dessen historischer Realität auf.
Der von Anbeginn theaterliebende Monarch inszeniert sich im Rahmen seiner damaligen Möglichkeiten selbst als Künstler und bietet somit eine dramaturgische Vorlage für sämtliche nachfolgenden Imitationen. Die Verbindung zwischen jenem Wittelsbacher Ludwig II., den Originalschauplätzen in Form der heute noch existierenden Königsschlösser und seinen Darstellern prägt diese theaterwissenschaftliche Forschung. Sie skizziert erstmalig einen umfassenden, medienübergreifenden Einblick in die künstlerische Renaissance des Bayernkönigs und sensibilisiert für dessen zentral empfundene Motivationen.